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12. Jänner 2025 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Orden erhält Aufsicht besonders für Bereiche "Ausbildung, Ordensdisziplin, Apostolats und Leitung" - Erste Amtshandlung der neuen Ordensbehörde-Leiterin Brambilla
Vatikanstadt (kath.netKAP) Die neue Leiterin der vatikanischen Ordensbehörde, Schwester Simona Brambilla, hat als eine ihrer ersten Amtshandlungen zwei geistliche Gemeinschaften unter längerfristige Aufsicht gestellt. Die Maßnahme betreffe den männlichen und den weiblichen Zweig der "Familie des fleischgewordenen Wortes", teilte das Dikasterium für Orden und religiöse Gemeinschaften am Samstag mit.
Die in den 1980er Jahren in Argentinien gegründeten Gemeinschaften "Instituto del Verbo Encarnado" (Institut des fleischgewordenen Wortes) sowie "Servidoras del Senor y de la Virgen de Matara" (Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matara) befinden sich in einer längeren Krise, nachdem 2010 Missbrauchsvorwürfe gegen den inzwischen abgesetzten Gründer Carlos Miguel Buela bekannt geworden waren.
Nach neuen Untersuchungen beider Zweige der Organisation werde die Priester-Gemeinschaft künftig vom argentinischen Bischof Jose Antonio Satue Huerto als päpstlichem Delegat geleitet, heißt es in der Mitteilung. Der weibliche Zweig hingegen werde der Ordensfrau Clara Echarte als Päpstlicher Delegatin unterstellt.
"Seit ihrer Gründung hat das Dikasterium die Angelegenheiten der beiden Institute stets mit besonderer Aufmerksamkeit und Sorgfalt verfolgt", heißt es in der von Simona Brambilla als Präfektin und dem Ordensmann Aitor Echave als Untersekretär unterzeichneten Mitteilung. Die ernannten Delegaten Huerto und Echarte sollten die Gemeinschaften "besonders in den Bereichen Ausbildung, Ordensdisziplin, Apostolats und Leitung" begleiten.
Der Name der "Familie des fleischgewordenen Wortes" bezieht sich auf eine Stelle im Johannes-Evangelium. Dort heißt es zur Menschwerdung von Jesus Christus: "Und das Wort ist Fleisch geworden". Die aus insgesamt drei Zweigen bestehende Gemeinschaft hat Niederlassungen in mehreren Ländern, darunter auch zwei in Deutschland. Ziel der Mitglieder ist es laut Selbstdarstellung, durch die je eigenen Tätigkeit an einer "Evangelisierung der Kultur" mitzuwirken.
Bereits 1995 hatte der Vatikan erstmals die Leitung der Gemeinschaft an sich gezogen und päpstliche Delegaten ernannt. 2001 wurde der Leitungssitz der Gemeinschaft von Argentinien nach Italien verlegt. 2010 war Buela nach kircheninternen Ermittlungen wegen bestätigter Vorwürfe psychologischen Missbrauchs, finanzieller Unregelmäßigkeiten sowie sexueller Übergriffe lebenslang abgesetzt und mit einem Kontaktverbot belegt worden. Allerdings hielt sich Buela nur unvollständig an die Auflagen.
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anjali 13. Jänner 2025: Blaue Schwester
"Die blaue Schwester" gibt es auch in der Niederlanden. Die missionieren unter Armen und auch im Ausland ,zum Beispiel in Russland.
Versusdeum 12. Jänner 2025: Kennt jemand diesen Orden
oder kann sogar etwas zu den Hintergründen sagen? Ich hatte jedenfalls noch nie von ihm gehört. Die Priester, Brüder und Schwestern wirken jedenfalls recht sympathisch. Doch da die ersten Maßnahmen schon unter den beiden Vorgängerpäpsten begannen, scheint es sich eher nicht um die üblichen einseitigen Maßnahmen gegen allzu katholische oder (auch) den überlieferten Ritus pflegende Orden und Bistümer zu handeln, die leider eine der wenigen Konstanten dieses Pontifikats sind.
de.wikipedia.org/wiki/Ordensfamilie_des_Fleischgewordenen_Wortes
Leopold Trzil 12. Jänner 2025: Was für eine Koinzidenz
Die erste Leiterin eines römischen Dikasteriums trägt denselben Nemen wie die Titelheldin von E. T. A. Hoffmanns groteskem Capriccio „Prinzessin Brambilla“, das auf dem Hintergrund des römischen Karnevals eine Geschichte von Selbsterkenntnis durch Selbstironisierung erzählt.
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