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28. Jänner 2025 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Heute 81-Jähriger war einst einer der mächtigsten Kirchenmänner in Peru - Nach der Emeritierung als Erzbischof von Lima 2019 verschwand er weitgehend von der Bildfläche - Grund war eine Verwarnung aus Rom, wie jetzt der Vatikan bestätigte
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan hat Medienberichte bestätigt, wonach der peruanische Kardinal Luis Cipriani (81) aufgrund einer Anordnung aus Rom sein Heimatland verlassen musste. Der Direktor des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni, bestätigte dies laut dem Portal "Vatican News" (Montag). Das Aufenthaltsverbot sei immer noch in Kraft, auch wenn es in einigen Fällen aus familiären oder altersbedingten Gründen ausgesetzt worden sei, so Bruni.
Auf die Gründe der Maßregelung ging Bruni nicht ein. Die spanische Zeitung "El Pais" hatte zuvor über eine Missbrauchs-Anschuldigung gegen den Kardinal berichtet, der der katholischen Organisation Opus Dei angehört und von 1999 bis 2019 Erzbischof in der peruanischen Hauptstadt Lima war. Der Fall soll sich laut der Zeitung 1983 ereignet haben. Nachdem der Heilige Stuhl 2018 über die Anschuldigung informiert worden sei, habe der Vatikan den Kardinal nach seinem altersbedingten Rücktritt 2019 mit Sanktionen belegt, darunter die Verpflichtung für Cipriani, sein Heimatland Peru zu verlassen.
Bruni bestätigt nun, dass dem Kardinal nach der Annahme seines Rücktritts als Erzbischof von Lima "eine Strafvorschrift mit einer Reihe von Disziplinarmaßnahmen in Bezug auf seine öffentliche Tätigkeit, seinen Wohnsitz und die Verwendung von Insignien auferlegt" worden sei. Die betreffende Maßnahme sei von Cipriani "unterzeichnet und akzeptiert" worden.
Cipriani sieht sich zu Unrecht beschuldigt
Der 81-jährige Cipriani, der jetzt in Madrid lebt, bezeichnete die Vorwürfe in einer Erklärung als falsch. "Ich habe weder ein Verbrechen begangen, noch habe ich 1983 irgendjemanden sexuell missbraucht, weder vorher noch nachher", heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten Text des Kardinals.
Es habe zwar 2018 eine Anzeige gegen ihn gegeben. Doch danach sei er 2019 ohne kirchenrechtliches Verfahren vom Papstbotschafter in Peru darüber informiert worden, dass die Glaubenskongregation eine Reihe von Sanktionen gegen ihn verhängt habe. Dazu gehörten die Einschränkung des priesterlichen Dienstes, ein ständiger Wohnsitz außerhalb des Landes und Schweigen.
Cipriani bezeichnete die Tatsache, dass nun Informationen in den Medien veröffentlicht wurden, "die aus vertraulichen Unterlagen zu stammen scheinen", als "schwerwiegend". Er bekräftigt seine "totale Ablehnung und Abscheu gegenüber dem sexuellen Missbrauch von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen".
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Zeitzeuge 29. Jänner 2025: Aus einer Internetrecherche:
Im Streit um die Päpstliche Katholische Universität von Peru gab Papst Franziskus unmißverständlich zu verstehen, welche Seite er vorzieht. Jahrelang kämpfte Ciprani Thorne gegen Rebellen, die sich der genannten Universität bemächtigt hatten. Der Kardinal, der als Erzbischof von Lima auch Großkanzler der Universität war, warf den Rebellen vor, Positionen zu lehren, die mit dem kirchlichen Lehramt unvereinbar sind. Unter Papst Benedikt XVI. wurde der Universität nach einem langen, geduldigen, aber fruchtlosen Weg des Gut-Zuredens die Bezeichnung „päpstlich“ und „katholisch“ aberkannt.
Doch kurz darauf wurde Papst Franziskus gewählt und erlaubte der Universität wieder, sich „Päpstliche Katholische Universität“ zu nennen, ohne daß sich in der Führung oder inhaltlich an der Universität etwas geändert hatte. Stattdessen wurde Kardinal Cipriani Thorne von Rom das Amt des Großkanzlers entzogen. Der Vatikan gab der Universitätsführung faktisch „grünes Licht, zur Verbreitung von Häresien“.
SalvatoreMio 29. Jänner 2025: "Ist Jorge Bergoglio ein Stratege?"
@Alpenglühen: Danke! Bei dem Beitrag aus dem Link, den Sie mit eingaben, fällt es einem wie Schuppen aus den Augen. Falls diese Strategie so etwas wie Weltanschauung ist und in die Glaubenswelt umgesetzt wurde und wird (und danach sieht es wahrhaftig aus) dann läuft es einem eiskalt den Rücken herunter.
Alpenglühen 28. Jänner 2025: @Schönecker – Ja, es gibt Sanktionen ohne kirchenrechtliches Verfahren!
s. Art. 69527 v. kath.net und untenstehenden Link, der etwas ausführlicher ist.
Ich habe bis Heute! nichts gehört, daß P.F. die Suspendierung von Jose Antonio Molina wieder aufgehoben hätte. Ihm blieb zumindest der zivile Rechtsweg, nachdem ein kirchenrechtlicher Einspruch nicht möglich war, da P.F. persönlich ihn geschaßt hatte. Wir wissen aber nicht, wenn Kard. Cipriani unschuldig ist, womit ihm evtl. ge- oder er auch bedroht wurde….
Etwas, was ich „Rom“ durchaus zutraue.
Everard 28. Jänner 2025: Cipriani Thorne war
ein entschlossener und glaubensstarker Gegner der Befreiungstheologie. Es ist anzunehmen, dass er nach dem Ableben der ehrenwerten Bischöfe Fernando Sáenz Lacalle von San Salvador und Rogelio Livieres Plano von Ciudad del Este der einzige noch auf kontinentaler Ebene weithin bekannte und mutige Hierarch war, der diese Bewegung mit eifrigem Nachdruck und offensiver Haltung bekämpft hat.
Versusdeum 28. Jänner 2025: @Norbert Sch?necker
Wenn Sie die beiden nächsten Posts lesen, lichten sich vielleicht die Nebel, die ich auch vor Augen hatte. Jedenfalls passt es zu typischen destruktiven Mustern dieses Pontifikates bzw. zu den medial/
gegenkirchlich orchestrierten Hetzjagden gegen glaubenstreue Bischöfe seit Johannes Paul II.
Eriknochmal 28. Jänner 2025: Vermutlich Demut
So wie der Vorgang hier beschrieben wird könnte es schlicht Demut sein, sich nicht zu äußern. Ähnlich hat es ja Tebarz van Elst gemacht. Heißt es in der Bibel nicht: du sollst dich nicht rechtfertigen ...
Cosmas 28. Jänner 2025: Die barmherzige Dialog- und Synodalkirche hat wieder zugeschlagen
Cipriani war DIE Lichtgestalt in der Kirche Peru's. Da er nicht auf Bergoglio-linie war und mit seinen Meinungen nicht hinter dem Berg hielt, wurde er mit den derzeit üblichen Methoden eiskalt abserviert!
Norbert Sch?necker 28. Jänner 2025: Eigenartig
Das ist eigenartig.
Kann es Sanktionen ohne kirchenrechtliches Verfahren geben?
Und wenn ja: warum akzeptiert der Beschuldigte diese Sanktionen mit Unterschrift, noch dazu, wenn er unschuldig ist?
Und welche kirchliche Behörde gibt vertrauliche Inhalte an die Medien weiter?
Sehr undurchsichtig das Ganze!
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