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vor 26 Stunden in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Nutzen wir die Fastenzeit 2025, um Land zu erringen in der unsichtbaren Welt und frei, unabhängig und gelassen zu werden. Benedicta am Freitag von Petra Knapp.
Wien (kath.net) Die katholische Kirche hat relativ wenige Bestimmungen rund um das Thema Fasten. Gottseidank, finde ich. Nie schmeckte mir die Schokolade besser, als in der Fastenzeit. Ein ganzes Jahr lang habe ich nicht so viel Kekse und Kuchen gegessen wie in der Zeit vor Ostern.
Das ist schräg. Das ist bitter. Es bereitet mir nach wie vor Kopfzerbrechen. In manchen Jahren habe ich mich deswegen verurteilt, dass ich es einfach nicht hinkriege, und dann habe ich einfach aufgegeben. Kein Vorsatz, kein Scheitern. Diese einfache Formel hat mich in so mancher Fastenzeit begleitet.
Trotzdem lässt es mich bis heute nicht los. Was hat es mit dem Fasten auf sich? Worum geht es wirklich? Die Bibel verrät uns, dass es im Letzten immer um unser Herz geht. Woran hängst du? Was sind deine kleinen, süßen Gewohnheiten? Das tägliche Bier, der tägliche Nachmittagskuchen, die abendliche Fernsehserie…
Die kirchliche Tradition zeigt, dass auch Heilige durchaus unterschiedlich fasteten. Manche ernährten sich tagelang von Brot und Wasser. Andere verzichteten bis zum Abend auf jegliche Nahrung. Andere, etwa der Pfarrer von Ars, aß hauptsächlich kalte Kartoffeln, die er jeweils für mehrere Tage vorkochte. Katholiken sind also keineswegs verpflichtet, immer auf dieselbe Weise zu fasten.
Kreativität ist gefragt. Eine Alternative zum normalen Fasten – also Verzicht auf Nahrung – könnte beispielsweise sein, dass man darauf verzichtet, wählerisch zu sein. Für manche ist dies herausfordernder als auf Essen zu verzichten. Es geht bei dieser Art des Fastens darum, Essen zu akzeptieren, welches man vorgesetzt bekommt – ohne zu nörgeln oder auszusortieren, was einem schmeckt und nicht schmeckt.
„Der Schlüssel zum Fasten liegt nicht in der Art der vermiedenen Nahrung, sondern in dem Geist, der dahintersteht“, heißt es in einem Beitrag auf „Aleteia“. Das scheint auf den ersten Blick nicht sehr schwierig zu sein. Aber oft ist es unser Egoismus, der uns am meisten blockiert. „Vielleicht wollen wir unser Essen immer auf eine bestimmte Art und Weise zubereiten, oder wir essen nur eine kleine Auswahl von Lebensmitteln, die uns schmecken…“
Der heilige Franz von Sales ermutigt zu dieser Art des Fastens. „Meines Erachtens ist es tugendhafter, das zu essen, was einem angeboten wird, ganz gleich, ob es einem schmeckt oder nicht, als immer das Schlechteste zu wählen“, schreibt er in der „Philothea“. „Denn obwohl der letztere Weg asketischer erscheinen mag, bedeutet der erstere eine größere Unterwerfung des Willens, weil man damit nicht nur seinen Geschmack, sondern auch seine Wahl aufgibt; und es ist keine geringe Strenge, seine Vorlieben in der Hand zu halten und sie allen möglichen Zufällen auszusetzen.“
Im Letzten geht es darum, in einer ganz konkreten Situation deinen Willen dem Willen Gottes unterzuordnen. Das ist das kleine Rädchen, das eine freudige Flutwelle des Heils in der unsichtbaren Welt auslöst. Wenn die Schokolade deine persönliche Herausforderung ist, dann kannst du zur Tafel mit 80prozentigem Kakaoanteil greifen und die süße bunte Schokolade liegen lassen. Keiner wird es merken.
Aber das Reich Gottes lebt davon, dass die ganz wichtigen Dinge zunächst im Verborgenen geschehen. Keiner sieht zu, wie der Engel zu Maria kommt, und niemand ist bei Mose, als Gott zu ihm spricht. Und noch mehr: Jesus betont, wie wichtig es ist, uns zum persönlichen Beten zu isolieren, in unsere Kammer zu gehen, dorthin, wo keiner uns sieht, wo wir weder Schulterklopfen noch Beförderung erhalten.
Das verborgene Gebet und dein kleines Opfer haben das Potential, zu deiner persönlichen Powerbank werden, die dir unglaubliche Dinge ermöglicht, sobald du deine Kammer verlässt. Du bekommst viel, viel mehr zurück als du eingesetzt hast. Deine fünf Minuten werden zu Gold. Aber nicht nur du – auch alle rund um dich profitieren davon. Mit Fasten und Gebet lassen sich Dämonen austreiben, heißt es in der Bibel.
So stark ist die Kraft eines Verzichtes, der aus freien Stücken und aus Liebe zu Gott geschieht. Das ist eine Hammer-Botschaft. Lassen wir diese Fastenzeit 2025 nicht ungenutzt verstreichen. Es ist die Gelegenheit, Land zu erringen in der unsichtbaren Welt und selbst wieder ein Stück weit frei, unabhängig und gelassen zu werden.
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Wirt1929 vor 8 Stunden: Angebot und Nachfrage
Die den hohen Feiertagen vorgeschalteten Fastenzeiten dienten zwar zur geistigen Hinführung auf das Fest, war aber gleichzeitig für die arme Bevölkerung Ausdruck einer weiteren Intensivierung des so schon alltäglichen Verzichtslebens, oft mit lebensbedrohlichen Ausmaßen, wobei die Obrigkeit den Mangel an ausreichender Ernährung durch Missernten nicht erklären, ihr Leben in Saus und Braus weiter aber leben konnte. Heutiges Nahrungsfasten, sofern es vor Feiertagen überhaupt noch gepflegt wird, erschwert sich durch das Überangebot an ganzjähriger Verfügung von Lebens-und Genussmittel, die früher nur saisonal - und regionsbezogen zur Verfügung standen. Da kann es den Eltern schon Schwerfallen, Kindern im Supermarkt den Verzicht zu bestimmten Zeiten klarmachen, wenn sämtliche Verlockungen bis zur Ladenkasse zugänglich sind, Erwachsene eingeschlossen. Im christlichen Fasten der heutigen Zeit bieten sich aber viel mehr Möglichkeiten neben ungesunden übermäßigen Nahrungsmittelverzicht.
Paddel vor 21 Stunden: Bitterschockolade und Vollkornkuchen
dann lieber Wasser und Brot und in der Osteroktav helles Weizenmehllämmmchen und Vollmilchnougathäschen.
Was ich einfach nicht mehr hören kann ist, wenn Menschen schon am zweiten Feiertag stöhnen: "Schon wieder so viel Essen". Fasten heißt schlicht fasten und nicht Verzicht. Dieser ist da mit drin, ohne Frage, aber es heißt nicht Verzichtzeit sondern Fastenzeit. In der Bibel findet man einige Stellen, wo es konkret um ESSEN geht in Bezug auf fasten. Auch wenn man das nicht hinkriegt, sollte man da nicht drumrumwedeln. Wer fastet, der ißt automatisch was man ihm vorsetzt, weil er schlicht Hunger hat. Wählerisch ist man, wenn man sowieso schon gesättigt ist. Also, wer Hunger hat, der ißt auch, was er sonst liegen lassen würde.
gebsy vor 23 Stunden: Wichtiges wesentlich dargestellt;
Gratulation zu dieser klaren Sichtweise.
Um bei der Schokolade zu bleiben:
Wer kann sie zählen?
Die Varianten der Geschmacksrichtungen.
Brauchen wir immer neue Lockstoffe, um vermeintliche Zufriedenheit zu finden?
Diese Versuchung ist Voraussetzung, um die Freiheit der Kinder Gottes verkosten zu können, wenn wir mit Gottes helfender Liebe widerstehen ...
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