kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


Alexander Kissler: Kirchen sorgen für ‚Entchristianisierung‘ Deutschlands

4. April 2025 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Einsatz für die Demokratie, gegen Rechtspopulismus und für das Klima seien der Evangelischen Kirche und der katholischen Kirche in Deutschlands wichtiger als die Verkündigung des Evangeliums.


Berlin (kath.net/jg)
„Deutschland entchristianisiert sich – und die Kirchen sorgen für diese Entchristianisierung“, sagt der katholische Journalist Alexander Kissler in einem fünf Minuten dauernden Videokommentar, veröffentlicht auf seinem YouTube-Kanal „Kissler Kompakt“ angesichts der hohen Austrittszahlen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Kirche würden zu dieser Entwicklung beitragen, indem sie sich an die Mächtigen im Staat anbiedern und dabei die Verkündigung des Evangeliums vergessen.

„Die Funktionäre der Kirchensteuerkirchen lassen keinen Zweifel, worauf es ihnen ankommt: Auf den Einsatz für die Demokratie, gegen Rechtspopulismus und für das Klima. So steht es oben auf der Homepage der Evangelischen Kirche in Deutschland“, sagt Kissler wörtlich und verweist im nächsten Satz darauf, dass hier die Ökumene mit der katholischen Kirche gut funktioniere. „Beide Kirchensteuerkirchen wollen geliebt werden – von der Regierung“, kommentiert er.


Das Bündnis von Thron und Altar sei zurück und nenne sich jetzt „zivilgesellschaftliche Partnerschaft der demokratischen Mitte“, wobei unter der „demokratischen Mitte“ die etablierten Parteien zu verstehen seien.

Im Verhältnis der EKD und der katholischen Kirche zum Islam vermisst Kissler ebenfalls das christliche Profil. Fast alle Kirchenobere würden den Muslimen zu Beginn und Ende des Ramadan gratulieren, Bischof Bätzing fordere zu mehr interreligiösem Dialog auf. Was fehle, sei den Muslimen den christlichen Glauben anzubieten, was ein überzeugter Christ tun müsse, sagt der Journalist. Missionierung finde nur mehr zum klimaneutralen Verhalten und zur Wahl der richtigen Partei statt.

Mutige Schritte und neue Wege, wie sie Bischof Bätzing angesichts der hohen Austrittszahlen fordere, wären nach Kisslers Ansicht ein Selbstverständnis der Kirchen als Glaubensgemeinschaften, die ihren missionarischen Auftrag ernst nehmen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

ThomasR 5. April 2025: @modernchrist

Keine Beendigung der Erhebung der Kirchensteuer durch den Staat in Agenda der AfD
damit wird sich die Kirche auch der AfD letztendlich zuwenden, allein wegen des Geldes.

Im System der Kirchensteuer (ausgedacht durch Bismarck) wendet sich Kirche in Deutschalnd leider diesem, der momentan die Macht hält.

Enzyklika "Mit brennender Sorge" von Pius XI blieb in Deutschland weitgehendst nicht umgesetzt, was NSDAP auch stärkte. Die Augen der Kirchenwürdenträger öffneten sich erst dann zum Teil wenn mehrere hundert Priester in Dachau inhaftiert wurden.

Trotzdem hat Kirche (v.A.Erzbistum München und Klosteranstalten ) auf den Arbeitseinsatz der Dachau inhaftierten Häftlinge nicht verzichtet. Auch andere Bistümer bedienten sich Zwangsarbeiter, alles nach dem Motto "pecunia non olet"

In Österreich hält man an dem nach Anschluss Österreichs unter NSDAP&A.H. eingeführten Kirchenbeitrag bis heute.

de.wikipedia.org/wiki/Mit_brennender_Sorge

modernchrist 4. April 2025: Ein Satz aus dem O-Ton Bätzing, den man bei Kisslers kompakt

hören konnte, ist wahnsinnig empörend:" Wer bei dieser Bundestagswahl AfD gewählt hat, der kann mit meiner (Bätzing zeigt auf sich) Solidarität nicht mehr rechnen." Man denkt, man hört nicht recht! Ein Priester kündigt die menschliche Solidarität einem anderen Menschen auf, weil er die aus der Sicht des Priesters falsche Partei gewählt hat! Dabei ist es das gute demokratische Recht der Wähler, ihre eigenen Priorisierungen zu setzen. Ich kann nur sagen: Solche Bischöfe haben nicht kapiert, warum Jesus sie als Priester berief. Und wie sie der Kirche als Glaubensgemeinschaft immer wieder neu massiv schaden!

ThomasR 4. April 2025: Königsteiner Erklärung, Würzburger Synode, Erklärung von Inglostadt 2018

sind Meilensteine im Untergang der Kirche und in der Entchristianiesierung Deutchlands
Finanzierung der Zdk aus den Kirchensteuermitteln (ohne jegliche Verpflichtung, momentan um 2,9 Mio EUR jährlich) Erstkommunion ohne Beichte auch für Nichtbehinderte Kinder und antropozentrische Priesterausbildung, die in einem wie vorprogramierten Priestermangel mündet sind alles Entscheidungen der deutschen Bischöfe, die weitgehendst Verantwortung für Untergang der Kirche und des Glaubens in Deutschland tragen

SalvatoreMio 4. April 2025: Die Kirche fördert die Entchristianisierung

Herr Kissler hat völlig Recht! Die Kirche fördert das Denken von Politikern, die Gottes Ordnung nicht respektieren, sondern die Gestaltung der Welt nach eigenem Gusto und dem vieler anderer Bürger bevorzugen. Diejenigen, die ernsthaft nach dem Evangelium leben wollen, lässt sie eher im Regen stehen: sie hat der "Ehe für alle", die es vor Gott nicht geben kann, nicht ernsthaft widersprochen; "Sondersegen" für solche, die in sündhafter Gemeinschaft leben, bekämpft sie nicht; sie schweigt zur Gleichgültigkeit gegenüber der Sonntagspflicht und anderer Unordnung in der Kirche. Wenn Christi Stellvertreter auf Erden uns einsäuselt, Gottes Barmherzigkeit sei unendlich und die Unordnung nicht anprangert, wird daraus der Schluss gezogen bei Bischöfen und Gottesvolk: "Alles halb so wild. Gott versteht uns schon!" Priester dagegen, die Gottes Wort ernst nehmen und es so verkünden, werden zu Prügelknaben. Das Ergebnis: Kirche spaltet sich, wird schwach und kann nicht mehr zur Heiligkeit erziehen.

Versusdeum 4. April 2025: Einsatz von Kirchengertretern für oder gegen die Demokratie?

Wie stets brillant. Doch beim durchaus wichtigen "Einsatz für die Demokratie" sollte sich die Kirche fragen, ob sie wirklich weiter denjenigen den Steigbügelhalter machen will, die Demokratie und Freiheit im Namen der "Rettung der Demokratie" salamtikatisch demontieren, oder ob sie nicht eher ein Korrektiv sein sollte. Denn inzwischen wird die Demokratie ja sogar nicht mehr nur der facto eingeschränkt, sondern immer offener auch durch ideologisch motivierte Gesetze.
Im Übrigen wäre ein politisch gewolltes AfD-Verbot nicht nur das Ende der Demokratie, sondern es würde auch eine radikal linke Regierung zur Folge haben, da dann ja jenseits von stramm links nur noch die Union übrig bliebe. Dann wäre Merz auch de Jury nicht mehr der Herr im Haus (vorausgesetzt, er wird Kanzler, obwohl er für dieses Ziel ja buchstäblich alles opfert, so wie damals Merkel)
Und wieder wird man einst fragen: "Wie hatte es nur so weit kommen können". Voilà: Wir erleben es gerade live!

Hängematte 4. April 2025: Danke ZdK, danke "synodaler Weg"

Muß die Kirche in Deutschland alle Fehler der Katholiken in den Niederlanden nachmachen?
Nach einem Riesen-Aderlass ist Inzwischen die Kirche in den Niederlanden auf dem Weg der Umkehr

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz