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Osterbotschaft des orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel mit klarer ökumenischer Zielrichtung.
Istanbul (kath.net/ KAP)
Dass heuer Ost- und Westkirche zum gleichen Termin Ostern feiern, ist für den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel eine "große "Quelle österlicher Freude", wie er in seiner aktuellen Osterbotschaft schreibt. Noch dazu, wo die gemeinsame Feier des Osterfestes in der gesamten christlichen Welt heuer mit dem 1.700-jährigen Jubiläum des ersten Ökumenischen Konzils von Nicäa zusammenfällt. Bartholomaios spricht sich einmal mehr dafür aus, dass die Christen künftig immer zum gleichen Termin Ostern feiern.
Das Konzil von Nicäa im Jahr habe eine neue Periode in der konziliaren Geschichte der Kirche eröffnet, den Übergang von einer lokalen zu einer universalen Synodalität, schreibt der Patriarch. Die Feierlichkeiten aus Anlass dieses großen Jubiläums seien keine Hinwendung zur Vergangenheit, so Bartholomaios, denn der "Geist von Nicäa" gehöre unverbrüchlich zum Leben der Kirche, deren Einheit vom rechten Verständnis und der Entfaltung ihrer synodalen Identität abhängt.
Patriarch Bartholomaios: "Die Rede vom ersten Ökumenischen Konzil erinnert uns an die gemeinsamen christlichen Grundlagen und die Bedeutung des Kampfes gegen die Entstellungen unseres unverfälschten Glaubens und hält uns dazu an, uns der Tiefe und dem Wesen der Überlieferung der Kirche zuzuwenden."
Wie der Patriarch betont, wurde auf dem Konzil von Nicäa grundsätzlich auch die Frage des rechten Osterdatums geklärt. Dass Ost- und Westkirche seit rund 450 Jahren wegen der Verwendung verschiedener Kalender meist zu unterschiedlichen Zeiten Ostern feiern, ist für den Patriarchen ein Problem. Eine Lösung dafür sei dringend angebracht, allein schon aus Respekt vor dem Konzil von Nicäa. Schon damals hätten die Konzilsteilnehmer zum Ausdruck gebracht, dass es sich nicht zieme, "dass bei einer so heiligen Feier eine Verschiedenheit herrsche."
Die Auferstehung Jesu Christi sei der Kern des Evangeliums, der unumstößliche Bezugspunkt aller Texte des Neuen Testamentes, aber auch des liturgischen Lebens und der Frömmigkeit der orthodoxen Christen, so der Patriarch weiter. So sei in dem Bekenntnis "Christus ist auferstanden!" die ganze Theologie der Kirche zusammengefasst. Die Erfahrung, dass die Macht des Todes vernichtet wurde, sei die Quelle unaussprechlicher, "von jeder Beschränkung dieser Welt befreiten" Freude. Mit anderen Worten: "Das Osterfest ist für den Menschen ein Fest der Freiheit. (...) Es gibt keine wahre Freiheit ohne Auferstehung, ohne die Perspektive der Ewigkeit."
In der Regel feiern Ost- und Westkirche an unterschiedlichen Terminen Ostern. Der unterschiedliche Termin geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen. Die Ostertermine können deshalb im Extremfall bis zu fünf Wochen auseinanderfallen; oder auch zusammenfallen. Die letzten gemeinsamen Osterfeste waren 2014 und 2017, nach 2025 wird das nächste gemeinsame Osterfest 2028 sein.
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