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Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“

vor 36 Stunden in Interview, 14 Lesermeinungen
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Emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation: „Jedem Katholiken muss die Unterscheidung zwischen dem dogmatischen Inhalt und der äußeren zeremoniellen Form klar sein.“ kath.net-Interview von Lothar C. Rilinger


Rom (kath.net) Kardinal Gerhard Ludwig Müller wurde von den Organisatoren der Wallfahrt von Paris nach Chartres im Jahr 2025 eingeladen, das Abschlusshochamt in der Kathedrale von Chartres zu zelebrieren und die Predigt zu halten. Über 18.000 Pilger, weitere mussten leider aus organisatorischen Gründen abgewiesen werden, zogen drei Tage durch das frühlingshafte ländliche Frankreich, erfüllt vom Glauben an Jesus Christus, froh über die Begegnungen mit dem Herrn, mit der Gottesmutter und mit den vielen anderen, meist jugendlichen Pilgern. Lang ist der Weg, über 100 Kilometer, was allein schon eine körperliche Leistung den Pilgern abnötigt, doch er bietet in diesen drei Tagen viele Möglichkeiten zum Gebet, auch zur Beichte, zum Gesang und zur Fröhlichkeit. Was konnte Kardinal Müller an Konsequenzen dieser gemeinsamen Glaubensdemonstration beobachten. Für kath.net hat ihn Rechtsanwalt Lothar C. Rilinger nach seinen Erfahrungen befragt.

Lothar C. Rilinger: Könnte die Wallfahrt von Paris nach Chartres als Versuch der Neuevangelisierung verstanden werden?

Gerhard Ludwig Kardinal Müller: Ja, es hat mit dem großen Vorhaben zu tun, den Jugendlichen und damit den kommenden Generationen das „Evangelium von Jesus dem Christus/Messias, dem Sohn Gottes“ (Mk 1, 1) zu verkünden und zu bezeugen.

Das gerade zitierte Bekenntnis steht am Anfang des Markus-Evangeliums, mit dem diese besondere Literaturgattung, die wir in vierfacher Gestalt im Neuen Testament finden, begründet worden ist. Aber real haben schon vor dieser Schriftwerdung der urkirchlichen Verkündigung die Apostel „das Evangelium Gottes… und das Evangelium von seinem Sohn“ (Röm 1, 1f) allen Menschen, nämlichen „den Juden und den Heiden“ verkündet „als die Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt.“ (Röm 1, 16). Das Evangelium ist also seiner Natur nach nicht eine Weltanschauung oder ein psychologisches Selbstfindungsprogramm, sondern die frohe Botschaft, dass wir durch den Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn die endgültige Rettung finden und befreit werden aus der Gewalt des Bösen und des Todes.

Ich meine, dass dies die Jugendlichen dieser Wallfahrt verstanden haben. Dieser auch beschwerliche Weg bei Wind und Wetter ist eine symbolische Kontraktion des ganzen Lebenswegs in der Nachfolge Christi.

Im Singen und Beten, im Austausch miteinander in der Katechese und im geistlichen Gespräch, aber auch in der Feier des Bußsakraments (mit persönlicher Beichte und Lossprechung) und den großen Messfeiern mit tausenden Gläubigen erfahren sie, dass Jesus nicht eine ferne Gestalt in der Historie ist, an die wir uns nur erinnern und die wir zu einem moralischen Vorbild nehmen können, sondern dass der auferstandene Christus real gegenwärtig in den Herzen der einzelnen Gläubigen ist, aber auch sakramental uns so nahe ist, wie er einst leiblich sichtbar bei den Jüngern war – sowohl vor Ostern als auch nach Ostern.


Denn Christus lebt und tritt bei seinem Vater für uns ein, und er selbst ist es, der tauft und firmt und sich in der Eucharistie als das Haupt der Kirche zusammen mit allen Gliedern seines Leibes, den Christen, dem Vater in Liebe hingibt und sich uns in seinem sakramentalen Leib und Blut zur Speise schenkt für das Ewige Leben.

Rilinger: Können Sie sich vorstellen, dass die Menge der Teilnehmer an dieser Wallfahrt als ein Signum dafür zu verstehen ist, dass von Frankreich aus ein Aufbruch hin zum Kampf gegen die Entchristlichung unserer Gesellschaften möglich ist?

Kard. Müller: Es ist erstaunlich, dass man auch woanders in Frankreich viele Leute trifft, die offen sind für den christlichen Glauben. Erst kürzlich habe ich in einer einfachen Pariser Pfarrei einen Vortrag zum 1.700jährigen Jubiläum des Konzils von Nizäa im Jahr 325, das die Gottheit Christi gegen die Arianer verteidigte, gehalten, mit einer Teilnahme von vielen Hundert Katholiken, die meisten davon Jugendliche. Auch die Zahl der Erwachsenentaufen ist in dem offiziell laizistischen Frankreich erfreulich hoch.

Übrigens ist die – angebliche – Laizität des Staates seit dem sog. Trennungsgesetz von 1905 nur ein Trick, um die Religionsfreiheit als Grundrecht zur öffentlichen Ausübung seines Glaubens zu beschneiden – mit der ideologischen Behauptung, dass Religion Privatsache sei. In Wirklichkeit hat sich ein demokratischer Staat, der auf den allgemeinen Menschenrechten aufbaut, aus der persönlichen Glaubensentscheidung seiner Bürger und ihrer sozialen Organisationen herauszuhalten.

Und die Öffentlichkeit ist der Raum für alle Bürger, in dem nicht der Staat die Glaubenslosen oder Kirchenfeinde gegenüber den gläubigen Christen oder Andersgläubigen bevorzugen darf, nur weil einige für aufgeklärt haltende Ideologen die Religion bezichtigen, Opium zu sein, das hinterhältige Priester dem abergläubischen Volk verabreichen. Der Staat muss sich in seinen Institutionen beschränken auf seine Aufgabe, dem Gemeinwohl in zeitlichen Angelegenheiten zu dienen, indem er sich aus den Gewissensfragen nach der Wahrheit und dem letzten Ziel der menschlichen Existenz heraushält. Jeder Staat, der seine Macht missbraucht, um allen Bürgern eine bestimmte von Menschen ausgedachte Ideologie überzustülpen, ist zu einer Tyrannei und Diktatur verkommen.

Rilinger: Haben Sie aus der Teilnahme an der Wallfahrt die Erkenntnis gezogen, dass die Teilnehmer die Kraft haben, nicht nur die Strapazen des Weges auf sich zu nehmen, sondern danach auch ihren Glauben in der Öffentlichkeit zu zeigen und versuchen werden, andere hiervon zu überzeugen?

Kard. Müller: Ja, die Teilnehmer müssen einiges aushalten von Seiten der liberalen und marxistischen Presse, die in jeder öffentlichen Bekundung des Glaubens an Gott als Ursprung, Inhalt und Ziel der menschlichen Suche nach Wahrheit und unverlierbarem Glück einen Rückfall hinter die Aufklärung (à la Voltaire) in das von ihnen so genannte „Mittelalter“ halten.

Aber auch von kirchlicher Seite gibt es Misstrauen, vor allem, weil dort die Liturgie in der Weise vor der Liturgiereform (um 1970) bevorzugt wird. Das ist ein eigenes Thema, aber jedem Katholiken muss die Unterscheidung zwischen dem dogmatischen Inhalt und der äußeren zeremoniellen Form klar sein (Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe; auch im lateinischen Westen gibt es einige Varianten).

Auf jeden Fall ist der Mut zu bewundern, sich als Jugendlicher öffentlich vor seinen Alterskameraden und vor einem nachchristlichen Zeitgeist, der sich seiner intellektuellen und moralischen Überlegenheit über die Religion rühmt, zu Jesus Christus und seiner Kirche zu bekennen.

Man kann sich an Paulus erinnert fühlen, der an die kleine Minderheit der römischen Christen in der damaligen Welthauptstadt des Heidentums schrieb, mit dem Ziel, sie zu ermutigen: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht… in welchem die Gerechtigkeit Gottes offenbart ist aus Glauben zum Glauben.“ (Röm 1, 15.17).

Rilinger: Könnte allein die überwältigende Anzahl der Teilnehmer, die schiere Menge, Anstoß sein, andere den Weg zu Gott aufzeigen und zur Nachahmung anregen zu wollen?

Kard. Müller: Bei einer Umfrage unter den jugendlichen und erwachsenen Taufbewerbern, also nicht unter Kindern gläubiger Eltern, war häufig die Antwort zu hören, dass der Kontakt mit Gleichaltrigen den Anstoß gab, sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens und damit nach Gott zu machen. Der Apostel Paulus sagte zu den Athener Philosophen (d.h. wörtlich: „solchen die die Weisheit lieben“), es sei allen Menschen ans Herz gelegt, dass sie „Gott suchen sollten, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern.“ (Apg 17, 27).

Und dass schließlich in der Geschichte mit Jesus Christus der entscheidende Tag der Weltgeschichte und die Stunde der Entscheidung für jeden einzelnen Menschen gekommen ist, als Gott seinen von den Menschen gekreuzigten Sohn von den Toten auferweckt hat, damit wir durch ihn vom Tod zum Leben, von der Lüge und Unwissenheit zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können. Daraufhin spotteten viele, als sie von der leiblichen Auferstehung der Toten hörten; denn die Menschen damals wie heute wollen liebend gern die Lösung der existentiellen Fragen und die Erlösung aus dem realen Elend, aber eben zu ihren Bedingungen und Denkmöglichkeiten.

Dass Gott uns durch die Menschwerdung seines ewigen Wortes wirklich erlöst hat, dass er in seinem Mensch gewordenen Sohn Jesus Christus für uns den schmählichen Tod eines Verbrechers am Kreuz gestorben ist und dass wir an seinem Heil nur durch den Glauben an seine Auferstehung von den Toten teilhaben, das spricht – wie damals auf dem Areopag – nur die tiefer denkenden und auf Gott mehr als auf die Menschen vertrauenden Männer und Frauen an, die auf die Predigt des Evangeliums von Christus „gläubig wurden und sich Paulus anschlossen“ (Apg 17,34). Sie werden vermittels des Bekenntnisses zu Christus und der Taufe auf seinen Namen in die apostolische Kirche aufgenommen. (Apg 2, 28).

Rilinger: Die Evangelien fordern uns auf, das Wort Gottes in die Welt zu tragen – zu missionieren. Welche Möglichkeiten hat der Laie, diesem Auftrag gerecht zu werden?

Kard. Müller: Nicht nur die Apostel und ihre Nachfolger im Bischofs- und Priesteramt haben von Christus den Auftrag und die Mission erhalten, den Glauben mit ihren Worten und Taten zu bezeugen. Jeder Getaufte lebt nicht nur für sich vor Gott und in Gott und auf ihn hin, sondern er bezeugt auch für die anderen seinen Glauben und verbreitet die Hoffnung auf Gott in die Welt hinaus und bestätigt so, dass die Gottes- und Nächstenliebe die Zusammenfassung aller Gebote und die Triebkraft unseres geistigen und moralischen Lebens ist.

Das II. Vatikanische Konzil definiert den Apostolat der Laien (also nach Lumen gentium 31 „alle Christgläubigen mit Ausnahme der Glieder des Weihestandes und des in der Kirche anerkannten Ordenstandes“) „als Teilnahme an der Heilssendung der Kirche selbst“, zu dem alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung bestellt sind.“

Das Konzil expliziert dies dann weiterhin so: „Durch die Sakramente, vor allem durch die heilige Eucharistie, wird jene Liebe zu Gott und den Menschen mitgeteilt und genährt, die die Seele des ganzen Apostolates ist. Die Laien sind besonders dazu berufen, die Kirche an jenen Stellen und in den Verhältnissen anwesend und wirksam zu machen, wo die Kirche nur durch sie das Salz der Erde werden kann. So ist jeder Laie kraft der ihm geschenkten Gaben zugleich Zeuge und lebendiges Werkzeug der Sendung der Kirche selbst nach dem Maß der Gabe Christi“.“ (Lumen gentium 33).

Foto: Kardinal Müller in Rom (c) kath.net


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Lesermeinungen

discipulus vor 5 Stunden: @Versusdeum: Sündenvergebung und Lösegewalt

Wenn die Kirche in ihrer Binde- und Lösegewalt festlegt, daß auch durch die Formel mit dem von Ihnen kritisierten "uns" den Zuspruch der Vergebung enthält, dann ist das so. Wenn Sie das bezweifeln, bezweifeln Sie die Binde- und Lösegewalt des Papstes, der Garant der Liturgie ist. Und damit würden Sie sich außerhalb des alleinseligmachenden katholischen Glaubens stellen.

Wer hier aus dem Unterschied zwischen erster und zweiter Person Plural ein dogmatisches Problem machen will, der denkt eben ideologisch.

discipulus vor 5 Stunden: @Versusdeum: Übersetzungen

Sowohl zum Thema "für alle" als auch zum Thema "peccata mundi" habe ich hier schon mehrfach geschrieben. Da Sie das offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen wollen, sehe ich keinen Sinn darin, mich erneut zu wiederholen. Eben hier sieht man das Problem unzulänglicher Lateinkenntnisse.

Bei der Wendung "Ite missa est" ist die genau Bedeutung unklar, man kann das nicht übersetzen. "Geht, ihr seid gesendet" ist grammatikalisch nicht gedeckt, teilweise vermutet man einfach "Geht, die Messe ist zu Ende", was grammatikalisch auch nicht gedeckt ist. Von daher sind neue Wendungen, wie das "Gehet hin in Frieden" völlig unproblematisch und sogar sinnvoll. Wenn man gar nicht mehr genau weiß, was eine Wendung bedeutet, verliert sie ihren Sinn.

Könnten Sie die Stelle mit dem "unverlierbaren Heil" bitte angeben, die Sie kritisieren? Ich kenne nur eine Stelle, in der von einer "Hoffnung auf das unverlierbare Heil" gesprochen wird - und diese Hoffnung eint uns doch alle, oder?

Versusdeum vor 8 Stunden: @discipulus

Selbstverständlich sind wir uns einig, daß der Priester bei jeder sakramentalen Handlung in personam Christi handelt. Da eigenmächtige Änderungen der Wandlungsworte diese aber m.W. ungültig / unwirksam machen, sollten wir uns schon fragen, inwieweit der Niedergang des Glaubens in allen deutschsprachigen Ländern nicht auch mit den verfälschten Wandlungsworten* (und den anderen Falschübersetzungen) zusammenhängen könnte, selbst, wenn die Gültigkeit an sich offenbar nicht infragesteht. Die Ignoranz der deutschen Bischofskonferenz beim "für alle" war und ist jedenfalls ein Skandal. Die "Brüder" hat man doch damals im Gotteslob auch per Textaufkleber gecancelt. Und ein einziges Wort kann man sich einfach merken, oder?
* Natürlich hat Jesus allen Menschen das Tor zum Himmel geöffnet. Aber das ist kein Automatismus. Wer z.B. die von Jesus glasklar den Aposteln aufgetragene Sündenvergebung nicht in Anspruch nimmt und unwürdig den Herrn empfängt, "der isst und trinkt sich das Gericht"

Versusdeum vor 9 Stunden: Falschübersetzungen in der Hl. Messe auf Deutsch

Was genau meinen Sie? Ich meine
- "für alle vergossen" statt "für viele" (pro multis) > von Papst Benedikt XVI. mehrfach angemahnt, da Wandlungswortee, aber von der DBK stets auf den St. Nimmerleins-T-ag vertröstet!!!
- "Menschen seiner Gnade" statt "guten Willens" ("hominibus bonae voluntatis") > Bringschuldumkehr!
- ominöse "Sünde der Welt" statt persönlicher "Sünden" (2x)
- "gehet hin in Frieden" statt sinngemäß "Ihr seid gesendet" (Mission)
[- "unverlierbares Heil" statt wohl eher "nicht mehr vereinbares" / "ewiges"? > Lat. Text?]
>>> Alles suggeriert Sonntag für Sonntag automat. Zwangserlösung und bestenfalls Kollektivschuld à la Kriege / Klima-Ersatzreligion

Versusdeum vor 9 Stunden: "Er lasse uns die Sünden nach"?

@discipulus Da sich kein Priester (nicht einmal ein Papst!) selbst die Sünden vergeben kann, ist die Formulierung "Er lasse uns die Sünden nach" zwangsläufig nur ein frommer Wunsch, den im Prinzip jeder äußern könnte. Im überlieferten Ritus heißt es dagegen klar "Eure Sünden" ("peccatis vestris") und der Priester macht dazu das Kreuzzeichen, analog zur Beichte. Damit sind die lässlichen Sünden vergeben (das war mir lange nicht klar), alle schwereren muss man beichten.

lakota vor 10 Stunden: @discipulus

Nun, ich habe schon oft gehört:
"Er lasse UNS die Sünden nach.."

discipulus vor 10 Stunden: @Versusdeum: Sündenvergebung

Was meinen Sie mit der Aussage: " Echte Vergebung lässlicher Sünden ("Er lasse Euch die Sünden nach")"?

Sicher wollen Sie damit nicht behaupten, die Sündenvergebung in einer hl. Messe nach dem Meßbuch Pauls VI. sei nicht "echt"? Das wäre immerhin eine häretische Aussage... Sicher meinen Sie etwas anderes... Könnten Sie mir das bitte erklären?

Außerdem sind wir uns gewiß einig, daß der Priester bei jeder sakramentalen Handlung in personam Christi handelt, ganz egal, welches gültig approbierte liturgische Buch er dabei verwendet, oder?

Und ja, die Übersetzungen in die Landessprache sind zuweilen problematisch. Aber wir haben hier ja schon oft gesehen, daß unzureichende Lateinkenntnisse auch zu Mißverständnissen und Problemen führen, wenn in den lateinischen Text etwas hineingelesen wird, was da gar nicht steht, oder eine korrekte Übersetzung aus ideologischen Gründen als fehlerhaft bezeichnet wird...

Versusdeum vor 12 Stunden: @lesa

Ja. Jedenfalls wird der Novus Ordo Missae so nicht bleiben können, vor allem im Kanon. Ich hoffe auf einen behutsam modifizierten überlieferten Ritus als allgemeinen Ritus (v.a. Vaterunser gemeinsam).

lesa vor 14 Stunden:

@Versusdeum: Es wird noch etwas dauern, aber er wird als einziger überdauern ...

Versusdeum vor 20 Stunden: 400 Jahre praktisch DER Ritus der Kirche

Der überlieferte Ritus war von 1570 bis 1970 für fast 100% der Katholiken die einzige Form der Hl. Messe, sieht man z.B. vom dominikanischen Ritus ab, der aber dem überlieferten stark ähnelt.
Die Vorteile des früher üblichen Hl. Messe
- eigenes Schuldbekenntnis des Priesters ganz am Anfang ("runterkommen")
- Priester handelt "in personam Christi", nicht als "irgendetwasmachenmüsser" / Entertainer
- Wesentlich tiefere und klarere Glaubensaussagen
- Wesentlich mehr Symbolik (u.a. Verdreifachung = Dreifaltigkeit)
- würdige Kirchensprache Latein schützt vor Eigenmächtigkeiten, dabei dank Schott jederzeit Messtexte und Tagesgebete auch auf Deutsch nachlesbar
- Echte Vergebung lässlicher Sünden ("Er lasse Euch die Sünden nach")
- keine tendenziösen Falschübersetzungen in die Landessprache
- seit der Liturgiereform praktisch unverändert, während in vielen Pfarreien des Novus Ordo in D der Glaube zerfällt und kaum noch jemand den Unterschied zwischen Hl. Messe und Wortgottesdienst kennt
...

athanasius1957 vor 24 Stunden: Wallfahrt 2025

Eine gute Freundin, Muslima, hatte große Probleme und ist auf mein Anraten heuer im April den camino von Porto nach Santiago gegangen. Am Karsamstag kam sie dort an und feierte die Osternacht mit. Sie weinte, da sie nach Hause fliegen müsste und nicht mehr peregrina sei.
Wallfahren hat den Sinn, über den geschützten Bereich "Wall" hinaus zu gehen, um sich zu öffnen. Sie sagte nur, dass sie sich high fühle.
Nächstes Jahr will sie mit mir den österreichischen südlichen Weg über das Drautal bis Innsbruck gehen.

augas vor 32 Stunden: @PapaFranziskus

In Aachen gibt es einmal im Monat an einem Freitag um 20:15Uhr, bei dem die Kirche St Foillan voll besetzt ist mit ca. 80% junger Leute.
Es geht tatsächlich.

girsberg74 vor 2 Tagen: Jetzt in diesen wenigen Tagen, da ein jeder sagen kann, was er denkt,

scheint es mir verdienstvoll, dass ausdrücklich auf die vielen legitimen Messriten hingewiesen wird, wozu sicherlich auch die gehört, die seit Trient die maßgebliche war.

PapaFranziskus vor 2 Tagen: Interessantes Phänomen

Hier in meinem Umfeld und in unserer Pfarrgemeinde wird die Suche nach jungen Menschen im Sonntagsdienst zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Junge Menschen kommen zu besonders gestalteten Heiligen Messen mit Musik und zeitgemäßen Themen. Kürzlich war ein Franziskaner Mönch der seit Jahrzehnten in Brasilien tätig ist, mit er Gruppe junger Brasilianischer Jugendlicher bei uns in der Gemeinde zu Besuch. Es gab einen extra Gottesdienst für junge Leute mit Musik und Texten der brasilianischen Jugendlichen. Die Kirchengemeinde hat den Gottesdienst live auf der Homepage gezeigt und ich habe seit Jahren nicht mehr eine so volle Kirche gesehen mit so vielen jungen Menschen, die so einen Glanz in den Augen hatten und mitgesungen haben. Diese jungen Menschen aus Brasilien haben mir ihrer einfachen Art und einem selbstverständlichen Glauben unsere Jugend begeistert. Die Rückmeldungen waren mehrheitlich positiv und man würde so etwas gern öfters sehen.

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