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Neokatechumenat begeht Massen-Event nach Jugendtreffen in Rom

vor 4 Tagen in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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120.000 junge Menschen bei Feier der weltweit verbreiteten kirchlichen Bewegung auf dem Weltjugendtags-Gelände in Tor Vergata


Rom (kath.net/KAP) Einen Tag nach dem offiziellen Weltjugendtreffen im Rahmen des Heiligen Jahres hat am Montagabend die kirchliche Bewegung "Neokatechumenaler Weg" in Rom eine mehrstündige religiöse Feier abgehalten. Die Veranstaltung fand auf demselben Podium in Tor Vergata am Stadtrand von Rom statt, wo an den Tagen zuvor Papst Leo XIV. gepredigt und Gottesdienst gefeiert hatte.

An der Feier nahmen nach Angaben der Organisatoren rund 120.000 Menschen aus 109 Ländern teil. Die meisten von ihnen waren am Vortag bereits unter den rund eine Million jungen Leuten gewesen, die mit dem Papst gefeiert hatten. Die größte nationale Gruppe unter den Teilnehmern stellten am Montagabend die Italiener mit mehr als 20.000 jungen Menschen, gefolgt von Spanien mit 17.000.

Die Veranstaltung mit Gebeten und Gesängen wurde vom Gründer der Organisation, dem spanischen Künstler Francisco "Kiko" Argüello (86) geleitet. Den liturgischen Vorsitz hatte der Vikar des Papstes für die Diözese Rom, Kardinal Baldassare Reina. Neben ihm nahmen fünf weiter Kardinäle und etwa 30 Bischöfe an der Feier teil, unter ihnen auch der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich.

Als Höhepunkt der Feier segneten die Bischöfe und Kardinäle zunächst rund 5.000 männliche und dann 5.000 weibliche Jugendliche. Sie fühlen sich nach Aussage Argüellos zu einem besonderen Engagement in der Kirche und bei der Verkündigung des Evangeliums berufen und sollten durch die Geste der Handauflegung darin gestärkt werden.

Der Neokatechumenale Weg, auch als "Il Camino" bekannt, wurde 1964 in Spanien gegründet und ließ sich 1968 offiziell als Gemeinschaft in Rom nieder. Diese ist mittlerweile weltweit verbreitet, auch in Österreich. Die Statuten und die besonderen Formen des Gottesdienstes wurden erst 2008 vom Vatikan genehmigt.

Papst Franziskus (2013-2025) stand der Organisation zunächst eher kritisch gegenüber, feierte aber 2018, ebenfalls in Tor Vergata bei Rom, deren 50-jährige römische Präsenz mit rund 150.000 Teilnehmern. Damals bezeichnete er das Charisma der Bewegung als "ein großes Geschenk Gottes für die Kirche unserer Zeit".

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Papst Leo beim Jugendtreffen (c) Vatican Media


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Lesermeinungen

modernchrist vor 3 Tagen: In Deutschland gibt es ebenfalls große

neokatechumenale Gemeinschaften, so z.B. in Augsburg, Köln und München. In München sind sie z.B. im Pfarrverband Christus Erlöser in Neuperlach sehr engagiert und aktiv. Es lohnt sich, wenn man in der Nähe wohnt, mal dort vorbeizuschauen. Ihre regelmäßigen Versöhnungsliturgien im Vorfeld der Einzelbeichte und auch die Ehevorbereitung sind vorbildlich.

kant3 vor 4 Tagen: Ein "Event" mit solider Basis

Zunächst habe ich mich auch vom Event-Charakter dieser Veranstaltung täuschen lassen, aber von einem Mitglied des NK weiß ich inzwischen, daß ein „Ruf“ auf so einem Berufungstreffen in eine sehr komplexe Pastoral eingebettet ist. Die Jugendlichen leben ihren Glauben in einer Gemeinschaft mit wöchentlichen Eucharistie- und Wortgottesdienstfeier und monatlicher Beichte. Das Treffen steht am Ende einer vom Gebet getragenen Wallfahrt. Alle, die sich bei dem Treffen berufen fühlten und sich haben segnen lassen, werden von ihrer Gemeinschaft und von den erwachsenen Katechisten der Gemeinschaft bei der weiteren Klärung der Berufung begleitet und unterstützt. Weder können die Jugendlichen diesen Ruf einfach abhaken, noch werden sie ohne Prüfung irgendwelche weitergehenden Entscheidungen treffen. Das heißt: auch wenn bei einem solchen Event die Emotionen eine gewisse Rolle spielen, darf man davon ausgehen, daß diese Berufungen in der Regel eine solide Basis im Leben der Jugendlichen haben.

modernchrist vor 4 Tagen: Am Montag nach den Weltjugendtagen

finden jeweils die Treffen des Neokatechumenates mit ihren Tausenden von Jugendlichen und Familien auf dem WeltJugendtags-Gelände statt. Die Podien sind ja noch aufgebaut. Auf dem Podium sind dann Dutzende Bischöfe und Kardinäle. Die mitreissende geistliche Musik des Neokatechumenates stärkt das Gemeinschaftsgefühl ungemein. Die Aufforderung vom Podium aus kommt dann nach einer längeren Gebets- und Katechese-Einheit, wer als junger Mann - und als zweites dann als junges Mädchen oder Frau - jetzt eine Berufung in sich verspürt, dem Glauben und der Kirche zu dienen, der komme bitte nach vorne auf das Podium! Es rührt zu Tränen, wer das einmal erlebt hat, wie überall Jugendliche hochspringen, zum Podium eilen, hinaufsteigen - und gezählt werden! In Rom waren es diesmal offensichtlich 5000 weibliche und 5000 männliche Jugendliche, die dann vor den Bischöfen knieten, die Hände aufgelegt bekamen, um vielleicht diese Berufung umsetzen zu können. Das ist Stärkung von Menschen fürs Leben!

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