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Christus verkünden - Gerechtigkeit schaffen - Schöpfung bewahren

vor 2 Tagen in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Papst Leo XIV. mahnt die Amazonas-Bischöfe: Das Evangelium ist Maßstab, nicht politische Programme oder ökologistische Ersatzreligion. Nur Christus bringt Gerechtigkeit und bewahrte Schöpfung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Treffen der Amazonas-Bischöfe in Bogotá (17.–20. August) hat von Papst Leo XIV. eine klare Botschaft erhalten. In dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm dankt der Papst den Bischöfen für ihren Einsatz, doch er verortet die gesamte Debatte bewusst im Zentrum des Glaubens: Christus ist das Maß, nicht politische Programme oder ideologische Verkürzungen. Damit grenzt er sich von jenen Strömungen ab, die die Ökologie entweder als Ersatzreligion missbrauchen oder auf bloße Nützlichkeitsüberlegungen reduzieren.

Drei Leitlinien für die Pastoral

Der Papst ruft dazu auf, im Geist von Einheit und Kollegialität den Diözesanbischöfen und Apostolischen Vikaren konkrete Hilfe zu leisten. Als Leitlinien für das pastorale Wirken nennt er drei untrennbar miteinander verbundene Dimensionen: zuerst die Verkündigung des Evangeliums an alle Menschen, dann die gerechte Behandlung der Völker Amazoniens und schließlich die die Sorge um das gemeinsame Haus.

Zentral sei, dass Jesus Christus „mit Klarheit und unermesslicher Liebe“ verkündet werde. Nur so erhielten die Menschen das „reine Brot der Frohen Botschaft“ und die „himmlische Speise der Eucharistie“, den einzigen Weg, wahrhaft Volk Gottes und Leib Christi zu sein. Wo Christus verkündet werde, betont Leo XIV., weiche das Unrecht, da jede Form der Ausbeutung verschwinde, wenn die Menschen einander als Brüder annähmen (vgl. Phlm 1,16).

Besondere Schärfe legt der Papst auf den Umgang mit der Natur. Der Mensch habe also die Pflicht, die von Gott geschenkten Güter zu bewahren, doch diese Verantwortung dürfe nicht ideologisch verengt werden: Einerseits verurteilt Leo XIV. die verantwortungslose Zerstörung der Natur. Andererseits warnt er ebenso entschieden vor einer Vergötzung der Natur, die den Menschen in Abhängigkeit oder gar in eine neue Form des Götzendienstes führt. Die Natur ist für Leo XIV. eben nicht Selbstzweck, sondern Gabe des Schöpfers und Auftrag an den Menschen, sie dankbar und verantwortlich zu gebrauchen: „Denn sie sind uns gegeben, damit wir durch sie unser Ziel erreichen: Gott zu preisen und das Heil unserer Seelen zu erlangen (vgl. Ignatius von Loyola, Geistliche Übungen, 23)“. Sie verweist auf Gott, sie ersetzt ihn nicht. „Nur in dieser Perspektive“, so der Papst, könne die Schöpfung wirklich als gemeinsames Haus verstanden werden: nicht als Objekt blinder Verehrung, sondern als Raum, in dem der Mensch Gott lobt und das Heil seiner Seele erlangt.

Leo XIV. führt die Amazonas-Debatte auf ihren eigentlichen Kern zurück: Christus verkünden, Gerechtigkeit fördern und die Schöpfung bewahren, ohne politische Vereinnahmung, ohne ideologische Verkürzung. Damit macht er deutlich: Wer das Evangelium ernst nimmt, handelt gerechter und bewahrt zugleich die Schöpfung. Doch nur, wenn Christus das Maß bleibt, kann der Mensch wirklich frei sein.

 


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Lesermeinungen

HoffnungHaben vor 36 Stunden: @ SalvatoreMio: Kommentar Klappt nicht zum Artikel „..einen Papst …“

Sehr gut beschrieben! Bei Abweichung : Pflicht zur Rückkehr. Ja, so die Theorie. Aber die Abweichler sind teils ausgetreten oder engagieren sich bei den Maria 2,0 oder synodalen Wegen. Unsere Pfarrer sprachen resigniert davon, dass sie schon zufrieden sind, wenn die Zahl der sonntäglichen Besucher stabil bleibt! Man höre und staune ! 4 bis 5 Prozent reichen?? Wenn das der Anspruch in Deutschlands Kirchen ist, dann Gute Nacht.

HoffnungHaben vor 2 Tagen: Kirchenbesucher

In der Tat hat die Zahl rapide abgenommen. Früher bekam man keinen Platz mehr in den Sitzreihen wenn man nicht mindestens 20 Minuten vorher eintraf. Heute können Sie noch 20 Minuten NACH Beginn kommen und jede Menge freie Plätze finden. Auch hier liegt der Prozentsatz bei 4 bis 5, Tendenz sinkend. Die Rosenkranz Gruppe wird zum 1.9. aufgelöst weil wir nur noch 3 Leute sind. Altersbedingt sind in diesem Jahr Mitbeter verstorben und wir restlichen Beter sind auch nicht mehr so fit. Und Nachwuchs kommt gar nicht erst. Heutige Eltern können ihn selber nicht mehr beten und die Kinder lernen es nirgends mehr.

Versusdeum vor 2 Tagen: @Walahfrid Strabo 

Nicht nur das: Der "Gottesdienstbesuch" bei uns ist vielleicht noch 5 oder 6%, während es anderswo vielleicht 40% oder mehr sind. Und falls bei unseren Zahlen auch "Wortgottesdienste" gezählt werden (weiß das jemand?), wäre der Messbesuch noch geringer.

Walahfrid Strabo vor 2 Tagen: @HoffnungHaben

Am deutschen Wesen muß nicht alles genesen und Deutschland hat grade mal noch um die 20 Millionen Katholiken; bei 1,4 Milliarden weltweit (anders ausgedrückt, rund 1,4% Anteil an der Weltkirche). Und während die Kirche in anderen Landen jung ist und wächst, liegt sie in D nicht mehr nur im Sterben. Da hat schon die Verwesung angefangen. Was soll der Papst da noch groß ausrichten?

Versusdeum vor 2 Tagen: @HoffnungHaben

Seien wir froh, dass nicht mehr das Damoklesschwert des "Was droht als nächstes aus Rom" über uns schwebt und haben wir Geduld. Ich bin sicher, auch der häretisch-schismatische deutschsynodale Irrweg wird noch auf die Tagesordnung kommen. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass kaum noch ein Katholik hierzulande mehr weiß, was katholisch sein überhaupt bedeutet.

Versusdeum vor 2 Tagen: @Triceratops

Nur finanziell gesehen ist Deutschland weltkirchlich noch bedeutsam und bildet sich deswegen ein, dass am deutschen Wesen wieder einmal die (Welt-)Kirche genesen muss. Noch. Denn wer kaum noch etwas anzubieten hat, außer dem Zeitgeist, dem er sich vermählt hat, der ist morgen schon verwitwet. Wo das endet, kann man an der Near Governmental Organization EKD sehen. Kirche Christi? War da mal was?

carolus romanus vor 2 Tagen: Wer Ohren hat zu hören,

der versteht die Botschaft…..

Triceratops vor 2 Tagen: @HoffnungHaben

Es scheint, dass Sie meinen, dass Deutschland der Nabel der Welt ist. Nein, das ist er nicht. Nicht einmal hier in Österreich gibt es solche Merkwürdigkeiten wie den deutschen "synodalen Weg". Nehmen Sie zur Kenntnis: Deutschland ist im Rahmen der Weltkirche ein ziemlich unbedeutendes Anhängsel, um das man sich zu gegebener Zeit schon kümmern wird.
Und außerdem: Die Papstworte hier sind zwar konkret an die Amazonas-Bischöfe gerichtet, aber sie sind auch für die Gesamtkirche uneingeschränkt gültig und anwendbar. Auch für die deutschen Bischöfe.

HoffnungHaben vor 2 Tagen: @ Walahfrid Strabo

Positiver wäre mir das Kehren vor der Europäischen Haustür; speziell dort wo der Synodale Weg schon recht breit ausgetreten ist! Ich kann mich noch nicht ganz so euphorisch positiv auf diesen Papst einlassen; leider. Im Amazonas Bezug spricht er klar und deutlich. Aber wo ist die deutliche Ansage an unsere Deutsche Synodal Verschwörung?

SalvatoreMio vor 2 Tagen: Worte an die Amazonas-Bischöfe

In der Tat: es sind Worte mit großem Bedacht, die auch hier Papst Leo auszeichnen! Er setzt deutliche Akzente: zuerst die Liebe zu Christus: daraus muss alles Andere sich entwickeln! - Bedenkt man dies und sieht auf den deutschen Synodalen Weg, so müsste man auch hier auf ähnliche Schlussfolgerungen kommen.

cyberoma vor 2 Tagen: Klare und eindeutige Worte...

unseres Papstes Leo.
Sie gelten für alle, die in der Nachfolge Jesu stehen - alle Christen, Laien, Priester, Bischöfe...
Danke für dieses Statement!
Deo gratias.

Walahfrid Strabo vor 2 Tagen:

Und wieder einmal hat sich mein positiver Eindruck von Papst Leo bestätigt. :)

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