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vor 3 Tagen in Spirituelles, 1 Lesermeinung
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Bischof Jourdan/Tallinn: Profittlichs Leben und Martyrium sind „Zeugnis des Glaubens und der Treue, das uns inspiriert, mutig und aufrichtig zu leben“ – Nachtwache beim Allerheiligsten, tägliches Gebet und Schriftlesung, Pilgerfahrt...
Tallinn (kath.net/pl) Im Auftrag von Papst Leo XIV. wird Kardinal Christoph Schönborn (Wien) den aus Birresdorf/Bistum Trier stammenden Erzbischof Eduard Profittlich (1890-1942) seligsprechen. Der Märtyrerbischof wurde – wie viele Esten – verhaftet und verschleppt durch die Sowjetische Besatzung in Kirow/Russland, dann starb infolge an Entkräftung, noch bevor das bereits verhängte Todesurteil an ihm vollstreckt werden konnte. Noch 1941 hatte er in den Vatikan geschrieben: „Da ich aus dem Telegramm den Wunsch des Hl. Vaters erkannte, dass ich hier bleiben solle, habe ich mich nun endgültig entschlossen, nicht nach Deutschland zurückzukehren. Ich tue das mit großer Bereitwilligkeit, ja ich kann wohl sagen, mit großer Freude. Wenn ich auch in keiner Weise voraussagen kann, wie nun mein Lebensweg verlaufen wird, welche Opfer noch auf mich warten, so gehe ich diesen Weg mit großem Vertrauen auf Gott, fest überzeugt, dass, wenn Gott mit mir gehen wird, ich nie allein sein werde.“
Bischof Philippe Jourdan von Tallinn gibt der kleinen aber wachsenden katholischen Kirche in Estland wertvolle Tipps zur Vorbereitung auf die Seligsprechung von Erzbischof Profittlich (Quelle) - kath.net dankt Bischof Jourdan für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung:
Wie bereiten wir uns auf die Seligsprechung vor – Öffnen wir unser Herz für die Gnade
Am 6. September 2025 findet in Tallinn ein historisches und einzigartiges Ereignis statt – die Seligsprechung von Erzbischof Eduard Profittlich SJ. Es ist eine große Freude für die ganze katholische Gemeinschaft und für alle, die das Zeugnis von Glaube und Treue hochschätzen. Ein solcher Tag ist nicht nur eine feierliche Zeremonie, sondern auch ein tiefer geistlicher Moment, auf den es sich lohnt, sich vorzubereiten.
Jesus selbst sagt: „Ohne mich könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5). Deshalb ist es wichtig, unser Herz schon vor dem 6. September für die Gnade Gottes zu öffnen.
Pilgerfahrt und vollkommener Ablass
Eine der schönsten Formen der Vorbereitung ist die Teilnahme an einer Marienwallfahrt. Ad Jesum per Mariam – „Zu Jesus durch Maria“ – so spricht die katholische Tradition.
Papst Benedikt XVI. erinnerte daran, dass zu den größten Gaben, welche die Kirche uns anbietet, die Ablässe und das Sakrament der Versöhnung gehören. Ein Weg der Vorbereitung kann daher der Empfang eines vollkommenen Ablasses sein.
Dies ist zum Beispiel möglich bei der Marienwallfahrt am 23. August nach Viru-Nigula, unter Beachtung der Bedingungen für den Ablass: die heilige Beichte, der Empfang der heiligen Kommunion, das Gebet in den Anliegen des Papstes und die innere Bereitschaft, die Sünde von Herzen zu meiden.
Nachtwache vor dem Allerheiligsten
Eine weitere tiefe Möglichkeit der Vorbereitung ist die Anbetung vor dem Allerheiligsten, etwa in der Kathedrale St. Peter und Paul am Abend des 5. September bis Mitternacht. Das Allerheiligste wird ausgesetzt, damit alle kommen können, um zu beten und in der Stille vor der realen Gegenwart Jesu zu verweilen. Dies ist eine besondere Zeit, um die Fürsprache des künftigen Seligen für uns selbst, für die Kirche und für die Nöte der Welt zu erflehen. Stille, das Lesen der Heiligen Schrift, das Beten des Rosenkranzes oder einfach das Danken für die Liebe Christi sind die besten Wege, sich auf die große Gnade des folgenden Tages vorzubereiten.
Tägliches Gebet und Schriftlesung
Die Vorbereitung beschränkt sich nicht nur auf große Ereignisse. Jeder kann sich zu Hause oder in der Gemeinde Zeit für das tägliche Gebet nehmen. Wir können die Heilige Schrift lesen, besonders das Evangelium, oder uns im Gebet an die Fürsprache von Erzbischof Profittlich wenden. Sein Leben und sein Martyrium sind ein Zeugnis des Glaubens und der Treue, das uns inspiriert, mutig und aufrichtig zu leben.
Gemeinschaft und Dankbarkeit
Der 6. September ist auch ein Tag, an dem die Gemeinschaft der Kirche sichtbar wird. Wenn wir uns auf dem Freiheitsplatz versammeln, sind wir wie eine Familie, die denselben Glauben und dieselbe Freude teilt – „ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32). Damit unser Herz bereit ist, sich mit anderen zu freuen, ist es gut, schon vorher nicht nur für uns selbst, sondern auch für alle Teilnehmer zu beten – damit dieser Tag von Frieden und brüderlicher Liebe erfüllt sei.
Öffnen wir unser Herz für die Gnade
Erzbischof Eduard Profittlich hat sein Leben in Treue zu Christus hingegeben. Sein Beispiel ruft uns auf, uns nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich vorzubereiten. Möge unser Weg bis zum 6. September von Versöhnung, Gebet und Liebe geprägt sein. So wird der Tag der Seligsprechung nicht nur ein historischer Moment, sondern auch ein Tag der Erneuerung unserer Herzen und der Vertiefung unseres Glaubens.
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Foto (c) profittlich.eu
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Hängematte vor 2 Tagen: Am Beispiel von Erzbischof Eduard Profittlich sieht man,
was die Sendung des christlichen Deutschland sein sollte.
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