kath.net katholische Nachrichten

Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp


UN-Sonderberichterstatterin: Leihmutterschaft ist Gewalt gegen Frauen und Kinder

vor 17 Stunden in Familie, 5 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden


Reem Alsalem fordert ein weltweites Verbot der Leihmutterschaft. Ihr Bericht wird im Oktober der UN-Generalversammlung präsentiert werden.


New York City (kath.net/jg)
Die Vereinten Nationen haben am 14. Juli den Bericht der Sonderberichterstatterin Reem Alsalem über Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Zusammenhang mit Leihmutterschaft veröffentlicht.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass Leihmutterschaft in der Praxis patriarchalische Normen verstärkt, Frauen auf ihre reproduktive Rolle reduziert und Kinder schweren Menschenrechtsverletzungen aussetzt, berichtet das Magazin omnes in seiner Online-Ausgabe.

Alsalem empfiehlt der Staatengemeinschaft folgende vier Maßnahmen:


  1. Die Abschaffung aller Formen der Leihmutterschaft
  2. Die Verabschiedung eines verbindlichen internationalen Abkommens zum Verbot der Leihmutterschaft
  3. Ein Verbot von Werbung für Leihmutterschaft und ein Verbot von Leihmutterschaftsagenturen.
  4. Die Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Frauen- und Kinderhandels im Zusammenhang mit Leihmutterschaft.

Der Bericht wird im Oktober dieses Jahres der UN-Generalversammlung präsentiert werden.

Die Casablanca-Gruppe, die sich seit Jahren für ein weltweites Verbot der Leihmutterschaft einsetzt, begrüßt in einer Pressemitteilung von 25. August den Bericht der UN-Sonderberichterstatterin. Dieser bestätige den jahrelangen Einsatz der Gruppe. Der Bericht sei ein „historischer Durchbruch im Kampf gegen die Leihmutterschaft“, heißt es in der Mitteilung

„Dies ist eine noch nie dagewesene Anerkennung auf höchster internationaler Ebene: Leihmutterschaft ist kein Akt der Liebe, sondern eine Form von Gewalt und Ausbeutung. Dieser bahnbrechende Bericht weist den Weg zu einem weltweiten Verbot“, sagt Olivia Maurel, Sprecherin der Casablanca-Gruppe.

Im März 2023 haben 100 Experten aus 75 Ländern, darunter Ärzte, Juristen und Psychologen die „Erklärung von Casablanca“ für ein weltweites Verbot der Leihmutterschaft unterzeichnet.

Die katholische Kirche lehnt die Leihmutterschaft ab und unterstützt ebenfalls ein weltweites Verbot, zuletzt in der Erklärung Dignitas infinita vom April 2024.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Tweet 




Lesermeinungen

girsberg74 vor 7 Stunden: Hat niemand diese Posts gelesen ?

Und den Postern mit einem Klick gedankt ?

Norbert Sch?necker vor 11 Stunden: Zwiespalt

Meine Freude über diese Entwicklung ist leider getrübt.

Einerseits sehe ich die Leihmutterschaft sehr skeptisch. Sie ist eine Ungerechtigkeit gegenüber dem Kind, dessen erste starke Bindung (nämlich die zur Leihmutter) gleich nach der Geburt gekappt wird. Und sie ist in der Praxis meistens eine Ungerechtigkeit gegenüber den Leihmüttern, die diese Tätigkeit mehrheitlich unfreiwillig ausüben.

Aber:
Gerade bei der UNO wissen wir inzwischen hinlänglich, dass viele Personen dort eine Schwangerschaft als eine unzumutbare Belastung einer Frau betrachten. Es sind, fürchte ich, teilweise dieselben Personen, die gegen Leihmutterschaft und für ein "Recht" auf Abtreibung stimmen.

Oder sehe ich da etwas falsch?

Johannes14,6 vor 15 Stunden: "Ich kauf mir ein Kind -- das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft"

Buch und Vortrag von Birgit Kelle, zur Woche für das Leben, BVL Fachtagung 4/24
https://www.youtube.com/watch?v=ZMxhmxaGX2s

Leihmutterschaft -- Altruismus oder Ausbeutung?
B. Kelle im Gespräch mit Alexandra Linder, EWTN
https://www.youtube.com/watch?v=ecfYcj--5Ao

https://www.die-tagespost.de/leben/familie/birgit-kelle-menschenhandel-im-namen-der-toleranz-art-249257

Alle Formen der Leihmutterschaft, auch die "altruistische" sollten verboten werden. Ein Unding ist, daß ausländische Agenturen auf Kinderwunsch - Messen in Deutschland werben und Frauen als Leihmütter vermitteln können, sogar sozusagen als Komplettpaket mit Anerkennung der Elternschaft, je nach Geldbeutel..

modernchrist vor 18 Stunden: Wunderbar, die Formulierung,

dass Leihmutterschaft Gewalt gegen Frauen und Kinder ist. Vor allem auch gegen die Kinder: 9 Monate engste Verbindung zu einem Menschen, seine Stimme, seine Bewegungen, seine Wärme. Dann mit der Geburt eine absolute Ent-Mutterung, sofort und endgültig, noch im Kreisssaal, was bei keinem Säugetier lt. Tierschutzgesetz erlaubt ist! Die 9 Monate sollen abrupt ausradiert werden, das Kind kommt zu völlig fremden Leuten! Keine Mutterbrust, Muttergeräusche, Muttergeschmack, keine körperliche Nähe zum wohlbekannten Mutterkörper - oft fort in ein anderes Land, sogar zu Männern, deren Stimme das Kind noch nie vernahm. Wer solche Menschenversuche gutheißt, der ist brutal, ja pervers; er verletzt die Menschenwürde und die Naturrechte des eben geborenen Kindes. Leihmutterschaft ist zudem moderne und unmenschliche Sklaverei an Frauen, die Geld benötigen. Es gibt kein Recht auf ein Kind mit allen Mitteln.

Versusdeum vor 20 Stunden: Reem hatte auch das Transgendergesetz scharf kritisiert

"... warnt davor, Schutzräume von Frauen aufzulösen und verweist auf traumatisierende Folgen. Auch berge das deutsche Gesetz 'erhebliche Risiken für den Kinderschutz'. Die Bundesregierung reagiert einsilbig. ... Hart ins Gericht geht Alsalem auch mit medizinischen Maßnahmen zur Geschlechtsanpassung. Da eine therapeutische Begleitung etwa bei Brustamputationen oder Hormontherapien nicht mehr vorgeschrieben sei, stelle sich die Frage, wie Schäden verhindert werden könnten. Vor allem bei Kindern sei das Selbstbestimmungsgesetz gefährdend. Es sei 'sicherzustellen', dass Minderjährige und ihre Familien die Auswirkungen, die teils irreversibel seien, 'vollständig verstehen'."
Ich hoffe, Frau Asleem denkt beim Thema Migration ähnlich differenziert. Jedenfalls ist sie mutig und lässt sich nicht in ein Schema zwingen. Und das ist heute selten und wertvoll genug.

www.welt.de/politik/deutschland/article252966862/Brief-an-Baerbock-UN-Sonderberichterstatterin-kritisiert-Selbstbestimmungsgesetz.html

Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.


© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz