Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp
vor 3 Tagen in Aktuelles, keine Lesermeinung
Artikel versenden | Tippfehler melden
Papst Leo XIV. über das Suchen, Finden und Bewahren des Schatzes des Glaubens. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker“ (Mt 13,44).
Bei der Sonderaudienz für Pilger im Heiligen Jahr hielt Papst Leo XIV. eine Katechese über die christliche Hoffnung. Ausgehend von alltäglichen Bildern stellte er die Suche nach dem Reich Gottes als einen Weg dar, der unter die Oberfläche der Wirklichkeit führt.
Zu Beginn erinnerte der Papst an eine Erfahrung der Kindheit: „Da Kinder waren, hatte es einen eigenen Reiz, die Hände in die Erde zu legen. Man grub, brach die harte Kruste der Erde auf und wollte sehen, was darunter war“. Dieses Spiel der Kinder deutete er als Hinweis auf die Weise, wie das Reich Gottes gefunden wird. Er verwies auf das Evangelium vom Schatz im Acker (vgl. Mt 13,44): „Was Jesus in der Parabel beschreibt, ist kein Kinderspiel mehr, und doch bleibt die Freude der Entdeckung dieselbe. So ist das Reich Gottes. So findet man das Reich Gottes. Die Hoffnung entzündet sich neu, wenn wir graben, die harte Kruste der Wirklichkeit aufbrechen und unter die Oberfläche gehen“.
Papst Leo XIV. verband dieses Bild mit der frühen Geschichte der Christen. Sobald sie die Freiheit erlangt hatten, ihren Glauben öffentlich zu leben, begannen sie, an den Orten von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu zu suchen. In diesem Zusammenhang hob er die Gestalt der heiligen Helena hervor: „Die Tradition des Ostens und des Westens erinnert an Flavia Giulia Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, als die Seele dieser Suche. Eine Frau, die sucht. Eine Frau, die gräbt. Der Schatz, der die Hoffnung entzündet, ist das Leben Jesu: man muss sich auf seine Spuren begeben“. Helena, so der Papst, habe vieles tun und viele Ehren genießen können, habe sich aber dem Weg der Suche verschrieben. Der entscheidende Fund war für sie die Entdeckung des Kreuzes: „Die große ‚Erfindung‘ Helenas war das Auffinden des Heiligen Kreuzes. Das ist der verborgene Schatz, für den es sich lohnt, alles zu verkaufen. Das Kreuz Jesu ist die größte Entdeckung des Lebens, der Wert, der alle Werte verwandelt“.
Der Papst deutete diese Entdeckung im Licht des Lebens der Kaisermutter. Sie sei nicht in der Nähe der Macht geboren, sondern aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen. Ihre Ehe und ihr Leben seien von Verstoßung, Trennung und Leiden gekennzeichnet gewesen. Dennoch habe sie den Weg der Suche fortgesetzt, im Glauben, in der Treue und in der gelebten Liebe: „Elena war immer sie selbst: eine Frau auf der Suche. Sie hatte beschlossen, Christin zu werden, und übte stets die Liebe, ohne die Geringen zu vergessen, aus deren Mitte sie selbst stammte“. Von dieser Gestalt leitete der Papst über auf die Aufgabe der Christen heute: „So viel Würde und Treue zum Gewissen verändern auch heute die Welt: sie führen zum Schatz, so wie die Arbeit des Bauern. Das eigene Herz zu bebauen, erfordert Mühe. Es ist die größte Arbeit. Doch beim Graben findet man; beim Sich-Niedrigmachen kommt man dem Herrn näher, der sich selbst entäußerte, um wie wir zu werden“.
Am Ende seiner Katechese fasste Leo XIV. die Botschaft zusammen: „Wir können stolz einhergehen und dabei achtlos auf dem Schatz treten, der unter unseren Füßen liegt. Wenn wir aber wie Kinder werden, lernen wir ein anderes Reich kennen, eine andere Kraft. Gott ist immer unter uns, um uns emporzuheben“.
Die Ansprache verband die Erfahrung der Kindheit, die Erinnerung an die heilige Helena und die Entdeckung des Kreuzes zu einem Bild der christlichen Hoffnung, die im Glauben an das verborgene, aber nahe Reich Gottes gegründet ist.
Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:
Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, euer Pilgerweg im Heiligen Jahr steht unter dem Zeichen des Kreuzes, an dem Christus das Böse besiegt hat. Geben wir ihm einen zentralen Platz in unserem Leben, denn es ist Zeichen jener Hoffnung, die uns Christus, unser Erlöser, geschenkt hat.
Foto (c) Vatican Media
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz