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vor 8 Stunden in Aktuelles, 14 Lesermeinungen
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Kritik an Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, die über Vatikan Dokument "Fiducia supplicans" hinausgehen - Alle LGBTQ-Themen führten zur Polarisierung in der Kirche, er wolle nicht weiter zu dieser Polarisierung beitragen
Rom (kath.net/KAP) Papst Leo XIV. hat sich eindeutig gegen eine Änderung der kirchlichen Lehre zur menschlichen Sexualität ausgesprochen. Er wolle wie sein Vorgänger Franziskus jeden Menschen unabhängig von seiner Identität willkommen heißen; die Lehre der Kirche zur Sexualität werde sich aber in absehbarer Zeit nicht ändern, sagte der Papst in einem am Donnerstag vorab veröffentlichten Interview mit der US-amerikanischen Vatikan-Korrespondentin Elise Ann Allen vom Portal "Crux". Alle LGBTQ-Themen führten zur Polarisierung in der Kirche, er wolle nicht weiter zu dieser Polarisierung beitragen, so der Papst. Die traditionelle Familie aus Vater, Mutter und Kindern müsse wieder anerkannt und gestärkt werden, sie habe in den vergangenen Jahrzehnten "manchmal gelitten." Er teile die Einschätzung aus anderen Erdteilen, dass westliche Gesellschaften derzeit zu sehr auf Fragen der sexuellen Identität fixiert seien. Die in manchen Ländern Europas eingeführte feierliche Segnung homosexueller Paare lehnt der Papst ab.
Wörtlich sagte der Papst, diese Segensfeiern verstießen "eindeutig gegen das von Papst Franziskus genehmigte Dokument 'Fiducia supplicans'." In diesem Dokument hatte der Vatikan im Dezember 2023 die Segnung von Menschen in homosexuellen Partnerschaften erstmals überhaupt erlaubt. Zugleich betont das Dokument, dass es sich dabei nicht um feierliche Segnungen wie bei einer Ehe von Mann und Frau handeln dürfe. Zur Homosexuellen-Segnung sagte der Papst in dem Interview, die Kernaussage des Dokuments laute: "Natürlich können wir alle Menschen segnen."
Zugleich betonte er, das Dokument suche "nicht nach einem Weg, irgendeine Form des Segens zu ritualisieren, denn das entspricht nicht der Lehre der Kirche". Leo kündigte an, er werde wie sein Vorgänger Franziskus weiterhin über den Wert der Familie sprechen, die "auf dem feierlichen Versprechen eines Mannes und einer Frau beruht, das im Sakrament der Ehe gesegnet wird". Mit Blick auf gleichgeschlechtlich liebende Paare bedeute dies "nicht, dass diese Leute schlechte Menschen sind". Es sei "wichtig, Menschen zu akzeptieren, die anders sind als wir, und zu akzeptieren, dass sie in ihrem Leben Entscheidungen getroffen haben, und dass wir sie respektieren".
Das von Papst Franziskus genehmigte Vatikan-Dokument "Fiducia supplicans" führte zu weit auseinander gehenden Reaktionen in der weltweiten katholischen Kirche. Während es vor allem in Afrika von Bischöfen radikal abgelehnt wurde, entwickelten einige Diözesen in Europa die Idee deutlich weiter und erlaubten feierliche Segnungen homosexueller Paare in der Kirche. Das Interview ist Teil einer neuen Biografie von Elise Ann Allen über den Papst, die am Donnerstag unter dem Titel "León XIV: ciudadano del mundo, misionero del siglo XXI" (Leo XIV.: Weltbürger, Missionar des 21. Jahrhunderts) auf Spanisch erschienen ist. Allen veröffentlichte zentrale Aussagen des Papstes aus dem Interview am Donnerstag vorab in Rom. Erste Teile hatte sie bereits am Sonntag publiziert.
In dem Interview sprach sich Papst Leo XIV. auch ausdrücklich für mehr Wertschätzung der traditionellen Familien aus Vater, Mutter und Kindern aus. Die Familie sei "das Fundament" der Gesellschaft, betonte er. "Wenn wir dieses Fundament wegnehmen, wird es sehr schwierig, auf anderen Wegen zu lernen, wie man einander liebt und respektiert." Weiter sagte der Papst, in der Familie lerne man, "wie man mit anderen lebt und jene toleriert, die andere Meinungen haben". Er selbst habe eine wunderbare Beziehung zu seinem Vater und zu seiner Mutter gehabt. Mit seinen beiden Brüdern sei er heute noch eng verbunden, auch wenn einer von ihnen am anderen Ende des politischen Spektrums sei und obwohl man an unterschiedlichen Orten lebe. Er selbst sei aufgrund seiner Familienerfahrung der geworden, der er heute ist, betonte der Papst.
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lesa vor 6 Minuten: Lieber ein Ende mit Schrecken als Zweideutigkeit ohne Ende
@MaritaB: Einfach furchtbar und leider typisches Ergebnis dieser Verwischungen. Das macht die Menschen nicht glücklich und bringt sie um das ewige Seelenheil.
@Smaragdos@salvatoreMio: Zustimmung! Der Bericht von @MaritaB, der exemplarisch ist, ist ein einziger Beweis: Fiducia Supplicans gehört hochoffiziell widerrufen, weil es zweideutig ist und bleibt. Da helfen sämtliche Auslegungskommentare nichts. Nur die Wahrheit macht frei, sagt Jesus. Beten wir, dass sie erkannt wird!
Der Papst hat es unendlich schwer. Aber es wird nicht leichter. Die Dämonen vermehren sich gleichzeitig mit den Lügen und den Sünden, die sie befördern. Ich hoffe, dass dieser hochintelligente und rief fromme Papst, wenn viel, viel für ihn gebetet wird, die Kraft bekommt, klar zu reden und nicht um den Brei herum, so exposiv gerade diese Thematik auch ist. Dass Papst Leo XIV. auch fest und sprachgewandt Wahrheit und Klartext sprechen kann, beweist m.E. die Rede an die Politiker bezüglich der Abtreibung.
Zeitzeuge vor 3 Stunden: Werter CusanusG:
Sie sind aber sicherlich auch nicht mit dem Passus aus der "Abu Dhabi"-Erklärung einverstanden, daß
"die Vielheit der Religionen dem Willen Gottes entspricht"!
Im Link ein alter kath.net-Artikel, der zeigt,
daß einiges richtiggestellt werden müßte.....!
CusanusG vor 4 Stunden: @Zeitzeuge: so pessimistisch braucht man nicht sein
Die verlinkte erklärung ist doch nur ein diplomatisches Schreiben zum intrereligisen Dialog mit wenig Inhalt und kein Lehrschreiben der Kirche.
Papst Leo XIV. hat immerhin - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - nicht an der Veranstaltung teilgenommen. Das sagt doch schon alles.
MaritaB vor 4 Stunden: hatte jemand etwas Anderes erwartet?
Ja! In meiner Gemeinde ist heute Morgen jedem, dem ich im Pfarrhaus oder im Gemeindezentrum angetroffen habe, eine riesengroße Laus über die Leber gelaufen! Man hatte wohl damit gerechnet aber nun ist es schwarz auf weiß! Aber wie ich meinen Pfarrer und die Crew umzu kenne, ist der Schock nicht lange geblieben und die für Sonntag geplante Open Air Veranstaltung zur Segnung Aller Liebenden wird auch 2025 stattfinden und wie die Jahre zuvor hunderte Menschen anziehen- Schwule, lesbische Paare die gesetzlich verheiratet sind ebenso wie Wiederverheiratete Geschiedene und „normale“ Liebespaare. 2024 war es mit Anmeldung und alle gewillten Priester aus den Nachbargemeinden haben mit ausgeh: darunter 3 junge Polnische Priester die in unserer Gegend speziell die Erntehelfer betreuen. Laut Lokalpresse sind dieses Jahr die Anmeldungen nochmals gestiegen und der emeritierte Diakon der Nachbargemeinde kommt und hilft aus. Da interessiert niemand der Kommentar der Päpste.
SalvatoreMio vor 5 Stunden: Eins vor den Latz knallen"
@Antony: gewiss! Nun ist da nicht mehr nur der Apostel Petrus, der sich mit Paulus und einer überschaubaren Menge herumplagen musste, und keiner davon hatte ein Smartphone zur Hand. - Ein Papst wie Leo XIV kann für die Weltkirche kein Einzelseelsorger sein, sondern muss zusammen mit seinem Kardinalskollegium die Getauften wissen lassen, was nach kirchlicher Lehre geht und was nicht. Bischöfe und Priester sowie entsprechende kirchl. Einrichtungen, müssen angeleitet werden, so gut wie möglich seelsorglich zu walten, aber eben entsprechend den göttlichen Geboten.
SalvatoreMio vor 5 Stunden: Die nackte Wahrheit -
@Smaragdos - ja, genau darum geht es! Und das wird nicht erwähnt, nämlich dass homosexuelle Handlungen schlichtweg Sünde sind - basta! -
antony vor 5 Stunden: @ Smaragdos: Papst Franziskus hat doch am Ende auch von der Segnung von EINZELpersonen gesprochen.
Und ich fände es keine gute Idee, wenn Papst Leo sagen würde: Was Papst Franziskus gesagt hat, ist Mist, ich widerrufe seine Dokumente. Das würde am Ende die Kirche zerreißen.
Ein Papst ist Hirte der ganzen Herde und muss, wenn möglich, alle Schafe mitnehmen. Dazu gehört auch ein behutsames Vorgehen. All denen, die wegen Fiducia supplicans falsche Hoffnungen hegen, einfach mal eins vor den Latz knallen, würde zwar Klarheit schaffen, wäre aber nicht das, was man von einem Hirten erwartet.
dalet vor 6 Stunden: Macht und Ohnmacht
Smaragdos vor 6 Stunden: Enttäuschung
In dem Punkt bin ich von Papst Leo enttäuscht, denn er spricht hier leider um den heissen Brei.
Er hätte nämlich nicht nur sagen müssen, dass man nicht über Fiducia supplicans hinausgehen kann, und dass man jeden Menschen, auch Homosexuelle, ehren soll, und dass alle Menschen gesegnet werden können, und dass die Familie das Kernmodell ist, und und und... denn das war schon immer so.
Nein, er hätte eindeutig sagen und klarstellen müssen, dass man homosexuelle PAARE (!) unter keinen Umständen segnen kann, auch nicht mit einem Segen dritter Klasse. Und dass Fiducia Supplicans ohne wenn und aber widerrufen gehört, weil es ein Bruch mit der Tradition und der nackten Wahrheit ist.
Wie ich schon ahnte, lebt das dunkle und toxische Erbe von Franziskus weiter, und Papst Leo hat offensichtlich nicht die Kraft, sich dagegen zu stemmen.
SalvatoreMio vor 6 Stunden: Wenigstens ein Lichtstrahl - Hoffnung!
@Zeitzeuge: beten wir, dass Papst Leo auch durch Handeln aktiv wird, denn sonst wird er nicht ernst genommen. Gerade heute morgen sah ich im Internet, dass ein ital. Franziskaner 2 Männer getraut haben soll und hörte auch vor Ort das Gerücht, dass ein deutscher Priester (aus meiner Umgebung) sich so eine "Trauung" erdreistet habe (was gut vorstellbar ist!). Wenn Bischöfe solches erfahren und hinnehmen, werden noch mehr Dämme brechen. Mich würde es übethaupt nicht wundern!
Zeitzeuge vor 7 Stunden: Jedenfalls hat der jetzige Papst mehr von Papst Franziskus als von Leo XIII.,
viel, viel mehr.
Die Lehre der kath. Kirche bzgl. Sexualmoral ist
absolut unveränderbar weder in naher noch in weiter Zukunft, da sie auf der Hl. Schrift und dem Naturrecht beruht und i.d. ständigen Lehrverkündigung. Und Todsünde ist und bleibt Todsünde und darf nicht relativiert werden.
Ich empfehlen, das vollst. Interview in CruxNow.com zu lesen, man wird keinen substanziellen Unterschied zu den mehr als fragwürdigen
Texten seines Vorgängers erkennen.
Traurig passend dazu im Link eine Belobigung der
Abu Dhabi-Erklärung...... .
Kyrie Eleison! Christe Eleison!
Weitere Wortmeldungen zu diesen Äußerungen erspare ich mir.....!
antony vor 7 Stunden: Danke! Danke! Danke!
Danke!
ShoutICXC83 vor 7 Stunden:
Langsame wäre es schön, vom Vatikan klare Handlungen gegen die Fehlentwicklungen zu sehen.
carl eugen vor 8 Stunden: Ich freue mich über die Aussagen des Heiligen Vaters.
Eine kleine Sache stört mich dann allerdings doch. Die Aussage, "in naher Zukunft ändert sich die Lehre nicht."
Die Lehre von Ehe und Sexualität kann sich niemals ändern, denn sie ist von Gott geoffenbart und damit unabänderlich.
Auch die Antworten des Papstes zur "Frauenfrage" beruhigen mich.
Ich bin Gott sehr dankbar, dass Er uns Leo XIV. geschenkt hat.
heikostir vor 8 Stunden:
Die klaren Aussagen von Papst Leo XIV. freuen mich sehr.
Diese werden in Reihen des deutschen Synodalen Wegs (Bätzing, Stetter-Karp) zu Schnappatmung führen. Für die Zukunft wird interessant sein, ob Papst Leo auch gegen konkrete Fehlentwicklungen vorgeht (z.B. gegen die "liturgische" Segnung homosexueller Paare, wie sie in Deutschland mittlerweile in einigen Diözesen eingeführt ist). Ich hoffe, dass Papst Leo hier im Gespräch, und wenn dieses nicht fruchtet, mit päpstlicher Autorität klären wird.
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