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Warum ging das evangelikale US-Bibelportal „Bible Gateway“ in EU und Großbritannien offline?

vor 3 Tagen in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Nutzer rätseln, ob dies wirklich an „technischen Problemen“ liegt - Oder wurde für Großbritannien der Zugang infolge des Online Safety Act 2023 und für die EU infolge analoger Einschränkungen begrenzt? Von Petra Lorleberg


Linz (kath.net/pl) Das renommierte evangelikale US-Bibelportal „Bible Gateway” ist aktuell weder in Großbritannien noch innerhalb der Europäischen Union benutzbar. Davon sind sowohl die kostenlose Version wie auch die mit erweiterten Funktionen versehene Bezahlversion betroffen. „Bible Gateway“ informiert beim Aufruf der Seite: „Inhalte nicht verfügbar. Bible Gateway ist derzeit für Kunden in Großbritannien und der Europäischen Union aufgrund technischer Probleme nicht verfügbar. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.“ Wer den Bezahlzugang abonniert hat, dem wird die Rückzahlung des Betrages angekündigt. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass man an „einer neuen Lösung“ arbeite.

Außerhalb von Großbritannien und der EU ist der Zugang zum „Bible Gateway“ weiterhin problemlos möglich. Sogar in der - nicht zur EU gehörigen - Schweiz der Zugang zu diesem Portal normal offen. Deshalb kommt es in den Social Media zu besorgten Fragen, ob für Großbritannien der Zugang infolge des Online Safety Act 2023 und für die EU infolge analoger Einschränkungen begrenzt wurde.


So twittert beispielsweise der stark biblisch orientierte evangelikale Christ und Theologe Dr. Aaron Edwards: „Falls Sie jemals einen Beweis dafür brauchten, dass dieses Gesetz ein Trojanisches Pferd war und dass unsere Regierung den christlichen Werten und dem christlichen Erbe unseres Landes diametral entgegensteht, hier ist er: Der ‚Online Safety Act‘ wurde dazu benutzt, die Website ‚Bible Gateway‘ zu sperren, eine Webseite, auf der zahlreiche Bibelübersetzungen und Kommentare kostenlos zur Verfügung stehen.“ Edwards ist Dozent für Theologie, Predigt und Mission am Cliff College, Derbyshire (Großbritannien), Kirkegaard-Experte, Autor mehrerer Bücher und Vater von sieben Kindern.

Über die wirklichen Gründe, warum das Bibelportal in EU und UK offline gestellt wurde, ist bisher noch nichts bekannt. Denkbar wären tatsächlich technische Gründe - doch warum geht die Seite dann immer noch weltweit sowie in der Schweiz und der Ausfall ist nur auf EU und UK begrenzt? Denkbar wären auch Probleme mit den Lizenzen für die Bibelübersetzungen - doch warum tauchen diese Probleme allesamt gleichzeitig auf und nicht nur bei einen wenigen Übersetzungen, die dann vorübergehend off gestellt werden? Auch die Frage, ob das Problem tatsächlich mit dem Online Safety Act (Großbritannien) und analogen EU-Bestimmungen zusammenhängt, lässt sich derzeit nicht beantworten - leider ist diese Sorge aber nicht völlig von der Hand weisen. Hoffentlich stellen sich die eigentlichen Gründe als letztlich unbedeutend heraus.

„Bible Gateway“ ist ein evangelikales Bibelportal, welches einfachen Zugang zum persönlichen Bibelstudium geben möchte. Es bietet den Bibeltext in vielen verschiedenen Übersetzungen an, seit November 2021 beherbergt Bible Gateway 232 Bibelübersetzungen in 74 verschiedenen Sprachen. Dabei kann ein einzelner Bibelvers in vielen verschiedenen Übersetzungen parallel angezeigt werden. Außerdem gibt es Bibellesepläne und Tagesverse. „Bible Gateway“ ist im Besitz des internationalen christlichen Medienunternehmens Zondervan mit Sitz in Grand Rapids (U-Bundesstaat Michigan). Unter den Usern waren vermutlich auch bibelinteressierte Katholiken.

Because of the "Online Safety Act", Bible Gateway is now inaccessible to people in the UK, apparently.

Christians need to wake up to the fact that political problems are never just political problems. If left unattended, at some point they will come for your Bible, your Church,… https://t.co/jRABlmnFwk

— Aaron Edwards (@aaron_p_edwards) September 18, 2025

Foto oben: Screenshot der Fehlermeldung

 


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Lesermeinungen

chorbisch vor 2 Tagen: Schon seltsam

aber wenn die "technischen Gründe" nur vorgeschoben sind, warum schreiben die Betreiber das nicht auf ihrer Seite?

Der "Online Safety Act" ist doch wohl geltendes Recht, egal, was man davon hält. Oder verbietet dieses Gesetz den davon Betroffenen zu erwähnen, weshalb ihre Seiten blockiert worden sind?

Ich hätte es besser gefunden, noch etwas abzuwarten. Und Dr. Aaron Edwards weiß ja offensichtlich auch nicht mehr, warum geben Sie dann seinen rein auf Vermutungen basierenden Schlußfolgerungen ein Forum?

SpatzInDerHand vor 2 Tagen: ... mir bereitet das Sorgen...

littlemore vor 2 Tagen: Die Zensur ist weitgreifender als wir wissen

Es gibt bereits eine Menge von Anbietern, die nur noch über TOR-Browser erreichbar sind!

ThomasMoore vor 2 Tagen: wahrscheinlich geblockt

denn mit einem VPN nach Japan kann die Seite aufgerufen werden. Es stellt sich schon die Frage, was an dieser Seite so schlimm sein soll. Vergleichbares gibt es mit www.bibleserver.com auch hierzulande..

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