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Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit

22. Oktober 2025 in Familie, 61 Lesermeinungen
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Metropolitanerzbischof von Utrecht: „Zivil wiederverheiratete geschiedene Paare in einer zweiten Verbindung dürfen die Kommunion in der Kirche nur empfangen, wenn sie keinen Geschlechtsverkehr haben.“


Rom (kath.net) „Zivil wiederverheiratete geschiedene Paare in einer zweiten Verbindung dürfen die Kommunion in der Kirche nur empfangen, wenn sie keinen Geschlechtsverkehr haben.“ Mit dieser klaren und eindeutigen Aussage beantwortete Kardinal Willem Jacobus Eijk, Metropolitanerzbischof von Utrecht, gestern die Fragen von Journalisten bei der Vorstellung seines neuerschienenen Buches „The Bond of Love: Catholic Teaching on Marriage & Sexual Ethics“, die in der Hochschule Päpstlichen Athenäum Regina Apostolorum stattfand. Darüber berichtete das im Vatikan ansässige private katholische Portal „Silere non possum“, das offenbar von Vatikaninsidern betrieben wird.

Der Kardinal ging präzise auf ein, wie er es nannte, „heute oft diskutiertes Problem“ ein: die Frage geschiedener und wiederverheirateter Personen und ihre Möglichkeit, an der Eucharistie teilzunehmen. „In Paragraph 84 von Familiaris Consortio des heiligen Johannes Paul II. heißt es, dass man in solchen Fällen auf sexuelle Beziehungen verzichten sollte“, erinnerte Eijk. „Warum? Weil eine standesamtliche Ehe kein reguläres Band ist, sie ist keine gültige Ehe, sofern der Bund der ersten sakramentalen Ehe noch gültig ist. Darum geht es“, erklärte er und verwies auf das Lehramt von Johannes Paul II. und die katholische Lehre vom unauflöslichen sakramentalen Eheband.


Der Kardinal erinnerte anschließend an die theologische Dimension des Themas, denn es könne nicht auf eine rein disziplinarische oder pastorale Angelegenheit reduziert werden. „Es gibt Menschen, die in dieser Situation leben, aber dennoch in die Kirche gehen und die Sakramente empfangen möchten. Das ist natürlich schwierig. Christus schenkt sich uns im Sakrament der Eucharistie ganz und gar, und auch wir müssen uns ihm ganz hingeben. Und wenn dies in der Ehe fehlt, kann die Kommunion nicht empfangen werden“, erklärte er und bekräftigte die tiefe Verbindung zwischen der Eucharistie und dem Sakrament der Ehe.

Der Kardinal bekräftigte die Notwendigkeit sakramentaler Kohärenz und machte gleichzeitig deutlich, dass die Kirche Menschen in solchen Situationen nicht ausschließt, berichtete „Silere non possum“ weiter: „Selbstverständlich sind Menschen in solchen Beziehungen in der Kirche herzlich willkommen. Sie können an unseren Liturgien und auch an unseren karitativen Aktivitäten teilnehmen. Aber sie können aus den von mir erläuterten Gründen nicht die Kommunion empfangen“. Das Willkommensein beinhalte kein absolutes Recht auf den Empfang eines Sakraments. Eijk beschrieb auch die pastorale Praxis seiner Teilkirche: „In den Niederlanden machen wir Folgendes: Diese Menschen können während der Eucharistiefeier ebenfalls zum Priester kommen, allerdings mit überkreuzten Armen, und einen Segen empfangen. Ich muss sagen, dass dies in vielen Fällen funktioniert. Es hilft, das Gefühl der Ausgrenzung zu lindern; es scheint eine zufriedenstellende Lösung zu sein: Auch wir können uns dem Priester nähern, wir können während der Eucharistiefeier wie die anderen nach vorne kommen, wir müssen nicht sitzen bleiben, sondern können kommen und einen Segen empfangen.“

Weitere kath.net-Artikel über Kardinal Eijk: siehe Link.

Archivfoto Kardinal Eijk © Erzbistum Utrecht

Cardinal Eijk: “Divorced and remarried persons may receive Communion only if they live in chastity.”

Read now: https://t.co/ALt8Jppehg pic.twitter.com/NMn6dzNqzO

— Silere non possum (@silerenonpossum) October 21, 2025

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Lesermeinungen

SP3RN vor 4 Tagen: 'Ehe ECTS'

Danke an Sabinerin und DiskussionpartnerInnen!
Die Überlegungen zur 'betrogenen Ehefrau', die doppelt bestraft wird, teile ich. Auch das Beispiel mit der afrikanischen Familie ist nachvollziehbar. Es scheint als 'müsse' Theorie und Praxis voneinander abweichen.
Ich möchte anregen: Die 'Abweichung' liegt ja in der unterschiedlichen Ausbildung! Dem Priester nach Studium, Seminar und Weihe das spezifische Keuschheitsgelübte der Enthaltsamkeit aufzuerlegen, ist KKK konform. Selbst nach guten Ehevorbereitungskursen ist aber dieses Niveau nicht realistisch einforderbar.
Ja, man müsste als Gemeinde seine jungen Erwachsenen pastoral so weit haben, dass sie Ehe als Berufung in Betracht ziehen, aber im geschieden-Fall einfach 'mit Jesus' keusch ihren weiteren Weg gehen. Die suchen sich dann die Schwester/den Bruder. Da nähert sich im unwahrscheinlichen aber gnadenreichen Fall dann die standesamtliche Ehe Praxis der sakramentalen Theorie an.

UnivProf 24. Oktober 2025: Dank dem Kardinal für die klaren Worte

Man würde sich freuen, wenn die deutschen Bischöfe mehrheitlich auch so klar wären!
Es entspricht der Würde des Menschen, dass er endgültige Entscheidungen treffen kann. Und treu bleiben kann mit der Gnade Gottes!
Ohne Leben ist keine Nahrung möglich; wenn das Gnadenleben verloren ist und die tätige Reue fehlt, ist Eucharistieempfang, als Nahrung der Seele unmöglich (nicht nur verboten!) - ebenso sinnlos wie Totenspeisung.
Das pastorale Hauptproblem bei uns: sakrilegische Kommunionen!

Sabinerin 24. Oktober 2025: @ Richelius - Theorie und Praxis

Das geht nur bei eigenem Gewissen denn der Kommunionspender kennt nicht jeden persönlich. Ich kann ohne Zögern hier 4 Paare aus Nachbarschaft und Kollegenkreis aufzählen, die schon viele Jahre geschieden und neu verheiratet sind. Alle Sonntag Kirchgänger und alle nach vorne zur Kommunion- ohne Probleme. Bei einem Paar ist es zu 100 Prozent sicher dass da nicht wie Bruder und Schwester zusammengelebt wird, weil aus der neuen Beziehung Kinder hervorgegangen sind. Die anderen kann ich nicht beurteilen aber kann mir nicht vorstellen dass da die Sexualität keine Rolle spielt. Und was ist wenn diese Paare einfach etwas weiter weg in eine fremde Gemeinde fahren wo der Pfarrer sie nicht kennt? An das Gewissen zu appellieren und/oder zu Beichten werden sie hier kaum erleben. Mangels Sünder ist hier Beichte nur noch auf Termin möglich. Für heute ist’s genug. Allen einen besinnlichen Freitag!

Wilolf 23. Oktober 2025: @lamwool: Der erste Satz war abgeschnitten,

daher hier nochmal:
Ich denke, das müsste im 6. Buch CIC der Can. 1398 - § 1. sein oder Can. 1395 - § 3 (können Sie im Link ja selbst mal nachlesen)

www.vatican.va/archive/cod-iuris-canonici/deu/documents/cic_libro6_ge.pdf

Richelius 23. Oktober 2025: Heil der Seelen

Viele hier im Forum übersehen, daß es bei der Frage durchaus um das ewige Heil geht. Deshalb ist große Vorsicht angebracht.
Wer geschieden ist und wieder heiratet, begeht eine Sünde, wenn er mit dem neuen Partner Sex hat (Ausschluss vom Kommunionempfang). Wenn es sich nur um ein Zusammenleben wie Bruder und Schwester handelt, liegt keine Sünde vor, trotz Trauschein. Wenn sich ein solches Paar ernsthaft vornimmt, immer enthaltsam zu leben, es aber manchmal nicht klappt, ist der Beichtvater gefragt. Es ist ein großer Unterschied, ob jemand guten Willens ist, oder ob er die Gebote Gottes ignoriert und mit dem neuen Partner zusammenlebt, als wären sie vor Gott verheiratet.

lamwool 23. Oktober 2025: Danke!!!

@Wilolf für diesen Link. Werde ich nachlesen. Interiert mich sehr!!!

lamwool 23. Oktober 2025: Schön

geschrieben. @Sabinerin (vor 23 Stunden):
"Bei allem Respekt vor der kirchlichen Lehre, aber wenn ich einen Partner habe, möchte ich mit diesem nicht nur wie Bruder und Schwester leben sondern auch Zuneigung und Liebe miteinander teilen."

Es gäbe wahrlich noch einiges zu bemerken über andere menschliche Beziehungen, welche nach aussen hin von der RKK verurteilt, innerhalb aber geduldet werden. OHNE Verweigerung der Kommunion, im Gegenteil.
PS. Ich glaube nicht, dass es etwas 'Unfehlbares' gibt, das von Menschen gedacht oder erschaffen worden ist.
Wie sagte doch Tucholsky: Es ist schwer ein Leben zu Zwein, nur eins ist noch schwerer: einsam sein.

Einen schönen farbigen Herbst wünsche ich und Staunen vor der Schönheit der Schöpfung!!

Wilolf 23. Oktober 2025: @lamwool

Link ja selbst mal nachlesen)
Es sind da aber grundsätzlich verschiedene Strafen denkbar.
Wenn die Strafe ist, dass der Priester aus dem Klerikerstand entlassen wird, dann darf er auch keine Sakramente oder Sakramentalien mehr spenden Er verliert ALLE Rechte und Pflichten eines Klerikers einschließlich seinem Unterhaltsanspruch gegenüber der Kirche. Bei dieser Strafe könnte es aber ein Nachteil sein, dass der Bischof dem Dann-nicht-mehr-Priester auch nichts mehr zu sagen hat.
Es gibt auch eine „Beugestrafe“ (das ist eine zeitlich befristete Strafe), bei der es einem Priester untersagt wird, Sakramente oder Sakramentalien zu spenden.
Welche Strafen da allerdings konkret „üblich“ sind: Das weiß wohl nur ein Fachjurist für kirchliches Strafrecht.

www.vatican.va/archive/cod-iuris-canonici/deu/documents/cic_libro6_ge.pdf

lamwool 23. Oktober 2025: Vergleichen!

Ja, die leidtragende Figur beim Auseinandergehen ist in den meisten Fällen die Frau.
Beim Lesen der vielen Kommentare ist bei mir die Frage aufgetaucht, die mir sicher jemand beantworten kann:
Darf ein Priester, der wegen Missbrauchs 'verurteilt' oder versetzt wird, die Eucharestie weiter spenden?
Ist vielleicht ausser dem Thema hier, ABER es geht auch hier um Vergehen gegen die 'unfehlbare kath. Lehre' (Zitat von Zeitzeuge), unter die auch die Ehescheidung fällt. Deshalb die Frage.
Ich freute mich, wie hier doch einige diverse Meinungen erschienen sind.

SarahK 23. Oktober 2025: @Sabinerin:

Ich verurteile nie jemanden der anders lebt oder anders denkt am Ende ist mein Glaube eben Glaube, nur macht ein Regelbruch die Regel nicht falsch, sonst würde ich gerne jegliches Tempolimit, Stopschilder etc abschaffen, da ich immer spät dran bin. Ich stand selbst mal an der Weggabelung in meinem Leben und musste mich entscheiden ob ich katholisch sein wollte und das brachte Opfer mit sich, die ich nie bereut habe, Ich steige hier jetzt aus. Ihnen und ihrer Familie Gottes Segen!

Sabinerin 23. Oktober 2025: @ SarahK : Glückwunsch zu wohlgeratenen Kindern

Wir haben Söhne und Töchter. Sie sind sehr weltoffen und allen Religionen zugewandt erzogen worden. Unsre Kinder haben katholische, protestantische und sogar muslimische Ehepartner. Für meine Schwiegermutter waren diese Ehen „des Teufels“ und sie hat danach den Kontakt zu den Enkeln komplett abgebrochen m. Erst im Angesicht des nahen Todes hat sie alle Enkel mit Partnern zu sich gerufen und ihnen ihren Segen gegeben. Ich war dabei und hatte Tränen der Ehrfurcht für diese Frau, die im Angesicht ihres Todes so eine große Geste vollbringt!

Schillerlocke 23. Oktober 2025: @Sabinerin

Die Annullierung ist in der Tat kein kirchliches Scheidungsverfahren wie im weltlichen Bereich. Für eine Eheannullierung können meines Wissens meist nur vorgelagerte Gründe geltend gemacht werden, die beweisen, dass zumindest einer der Partner von Anfang an nicht einen lebenslangen Ehebund angestrebt hat oder aus verschiedenen - auch körperlichen - Gründen überhaupt nicht ehefähig war. Nachgelagerte Begründungen zur Annullierung einer vollzogenen Ehe führen hingegen sehr selten zur Ungültigmachung, wenn ich richtig informiert bin.

Man sollte deshalb nicht diesen Rechtsweg betonen. Er führt nur in einer sehr genau definierten Falllage zum Annullierungsergebnis.

Fatima 1713 23. Oktober 2025: @Fink - herzlichen Dank!

Für 1 Thess 4,5!
Genau diesen Vers habe ich gestern den ganzen Abend gesucht und einfach nicht gefunden. Ich konnte mich leider nicht mehr erinnern, in welchem der Paulusbriefe er steht. Genau das habe ich gemeint, und nicht etwa, dass Geschlechtsverkehr per se eine Untugend ist und man möglichst wenig davon haben sollte.

Zeitzeuge 23. Oktober 2025: Abschließend: Das Leugnen oder Bezweifeln einer unfehlbaren kath. Lehre

stellt eine Häresie dar - mit den bekannten Folgen,
die ich hier schon öfter kundgetan habe (ipso facto Exkommunikation), das gilt für alle Katholiken gleichermaßen.

Damit ist diese Diskussion für mich endgültig abgeschlossen!

Sabinerin 23. Oktober 2025: Werter @Zeitzeuge

Vielen Dank für die interessante Verlinkung. Ich denke, jedem Katholiken ist das bekannt. Aber die Frage die im Raum steht, ist, warum werde ich ohne meine Fehler aufgrund des Fehlverhaltens meines Ehemannes in der Kirche mit ihm gleichgestellt als Sünder! Die betrogene Ehefrau wird doppelt bestraft. Eine Kirchenrechtliche Annullierung fußt auf bestimmten Umständen. Was aber wenn die Ehe im vollen Bewusstsein und ohne Zwang geschlossen wurde? Dann ist eine kirchliche Anulierung nicht zielführend.

SarahK 23. Oktober 2025: @Sabinerin, auch bei allem Respekt vor anders Denkenden:

Jetzt ist mir fast mein Kaffee vor Lachen über meinen Schreibtisch geprustet, in der Tat kennen Sie meine Tochter - anscheinend- nicht, die weit gläubiger ist als ich Meine Tochter ist hübsch innen wie außen. Außen echt mega! Ich habe seitdem ich denken kann ihr den lebendigen Jesus nahe gebracht und auch verständlich vermittelt, dass die Bibel ineinander übergreift und auch der katholische Glaube darauf aufgebaut ist und so weiß sie auch, dass die Vorschriften nie da sind um einen einzuschränken sondern um einen zum ewigen Ziel zu bringen, nämlich so rein zu sein, dass man Gott schauen kann. BTW bete ich schon länger dafür dass sie die richtige Berufung und den dafür richtigen Partner findet. Vielleicht sollten Sie sich mal mit ihr unterhalten, dann würden Sie den katholischen Glauben und die Wertigkeit der Gebote sicher besser verstehen. Die kath. Lehre hasst nicht, sie liebt, wie ihr Bräutigam. Warum sollte sie Menschen zum Wohlfühlen aber nicht zur Erlösung anleiten? .

Zeitzeuge 23. Oktober 2025: Im Link Kardinal Müller in seiner damaligen Eigenschaft als Leiter der

Glaubenskongregation mit einer kurzen, prägnaten
Zusammenfassung der unfehlbaren, beständigen und
daher absolut verbindlichen katholische Lehre über
unser Thema.

Über verbindliche Glaubenslehren diskutiere ich
hier nicht und gehe wieder in den "Ruhemodus".

GOTTES SEGEN!

www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/muller/rc_con_cfaith_20131023_divorziati-risposati-sacramenti_ge.html

antony 23. Oktober 2025: @ Fink: Also ich kann mir unter "Integration in dei Persönlichkeit" durchaus einiges vorstellen.

anjali 23. Oktober 2025: Heirat

Es ist manchmal möglich die erste misslungene Ehe annulieren zu lassen. Dann kann man aufs neue heiraten, auch in der Kirche.

gebsy 23. Oktober 2025: Eheannullierung

@Sabinerin danke für diese OFT zutreffende Darstellung dieser Not.
Daher soll nichts unversucht gelassen werden, die gescheiterte Ehe einer Nichtigkeitserklärung zuzuführen (Annullierung).

www.eheannullierung.at/ehe/annullierungsverfahren/

Fink 23. Oktober 2025: @ antony - eine typische Phrase. "Integration" ist so ein Phrasenwort.

"Keuschheit bedeutet die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person".
Es besteht eine weitverbreitete "Sprachlosigkeit" bei diesem Thema, da versteckt man sich gern hinter "Worthülsen". Auch im Katechismus.

Wilolf 23. Oktober 2025: @Zeitzeuge: Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den Link

Die Predigten sind absolut empfehlenswert: Klar, deutlich und für Jeden verständlich die in sich stimmige Lehre unserer katholischen Kirche.

Sabinerin 23. Oktober 2025: @ SarahK

Bei allem Respekt vor Ihnen und der katholischen Lehre: ich bin wie @Schillerlocke da mit einer differenzierteren Sicht unterwegs. Stellen Sie sich vor, Ihr Schwiegersohn betrügt seine Frau (Ihre, noch junge Tochter), ist neu verliebt und will heiraten. Es kommt zur Scheidung. Jahre vergehen; irgendwann kommt ein ehrlicher Mann in ihr Leben. Er gibt ihr Halt und ist ein guter Vater für die Kinder. Man heiratet. Warum wird dieser unschuldig geschiedenen und betrogenen Frau und dem bislang ledigen Partner eine katholische Eheschließung verweigert? Das Opfer ist die Frau! Würden Sie im Falle Ihrer Tochter nicht auch dankbar sein, dass hier zwei glückliche Menschen sind die ihre Liebe vor Gott bezeugen möchten? Oder ist es Ihnen wichtiger, klar zu stellen, dass die Kirche hier alles richtig macht.

matthieu 23. Oktober 2025: Eucharistische Anbetung

Für mich wäre in einer solchen irregulären Situation die Eucharistische Anbetung die schönste Art bei Jesus zu sein, bei der Messe kann man doch sitzen bleiben (das machen bei uns einige), und sich geistig mit Gott verbinden. Aber Eucharistische Anbetung ist meiner Erfahrung nach oft intensiveres Erleben Jesu als die Kommunion (weil man da viel mehr Zeit und Ruhe hat).

Fink 23. Oktober 2025: Was meint "Keuschheit in der Ehe" ?

Was meint der Apostel Paulus im 1.Brief an die Thessaloniker 4,5:
"...dass jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren, nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden,
die Gott nicht kennen..." ?

antony 23. Oktober 2025: @ lambwool: Ist Keuschheit gleich Enthaltsamkeit? (3)

Spr 5,18f:
"Freu dich der Frau deiner Jugendtage, der lieblichen Hindin, der anmutigen Gazelle! Ihre Brüste sollen dich immer berauschen und ihre Liebe dich allezeit betören!"
Steht in Gottes Wort.

antony 23. Oktober 2025: @ lambwool: Ist Keuschheit gleich Enthaltsamkeit? (2)

Ich finde es auch immer wieder schade, wenn sexuelle Enthaltsamkeit als Tugend an sich gepredigt wird. Ja: Gott hat die geschlechtliche Vereinigung der Ehe vorbehalten (und es ist nicht besonders clever, vor der Ehe die Zärtlichkeiten bis knapp davor auszudehnen). Als Zölibatärer würde ich Zärtlichkeiten unterlassen, die einen erotischen Beiklang haben. Ebenso natürlich als Ehemann/Ehefrau, sofern es sich nicht um meinen Ehepartner handelt.
Aber in der Ehe ist Enthaltsamkeit keine Tugend an sich. Die Tugenden der Ehe sind Liebe, das Wohl des anderen suchen, Zärtlichkeit, Freude aneinander, Rücksichtnahme, innere Freiheit. Auch im Bereich der Sexualität.
Wenn sich Ehepartner aus irgendeinem Grund, sei es psychologischer oder körperlicher Art, nicht vereinigen können, ist das ein leidvoller Zustand und nicht in Gottes Plänen.

Versusdeum 23. Oktober 2025: Die Kirche hat ihre Ehelehre nie geändert!

Nur zur Erinnerung. Nur, weil ein Papst bei einem Interview über den Wolken erklärt, die Interpretation eines Kardinals zu einer Fußnote eines päpstlichen Schreibens entspreche dem Willen des Papstes, ist die Lehre der Kirche nicht aufgehoben. Das war lediglich die Privatmeinung des damaligen Papstes zur Privatmeinung Kardinal Schönborns.

antony 23. Oktober 2025: @ lambwool: Ist Keuschheit gleich Enthaltsamkeit? (1)

Keuschheit und Enthaltsamkeit sind unterschiedliche Dinge.
Zitat Katechismus: "Keuschheit bedeutet die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person."
Nach meinem Verständnis gehört dazu unter anderem:
Zuerst das Wohl des anderen suchen, GV im Rahmen der Ehe, Sexualität nicht als Instrument der Manipulation einsetzen, innere Freiheit (also kein suchtartiges Verhalten).
Auf ein Ehepaar angewendet: Wenn beide ihre Geschlechtlichkeit gut in ihre Person integrieren, die Liebe zum anderen in den Vordergrund stellen und in innerer Freiheit handeln, können sie sich grundsätzlich auch mehrmals am Tag vereinigen, wenn sie das beide gemeinsam möchten. Freilich unter Berücksichtigung der verantwortlichen Elternschaft, wie sie in Humanae Vitae beschrieben ist.

SarahK 23. Oktober 2025: @zeitzeuge: Danke fürs Teilen, @schillerlocke: entschuldigt man so nicht alles?

Die verlinkten Predigten sind ja Hammer, solche Ansagen wünsche ich mir mehr in den Predigten. Tatsächlich braucht der Mensch doch Richtschnuren und nur damit ich höre, dass wir uns alle lieb haben sollen brauche ich ja keine Predigt, das höre ich ja überall anders auch.
Das mit Luther finde ich mega interessant, habe ich mir schon immer gedacht, dass das einer seiner Hauptantriebe war. „cherchez la femme“
Und nein, ich finde sie sollten nicht mehr kommunizieren sollen, sie sollten entweder durch die Kraft, die Jesus ihnen ganz bestimmt geben wird zumindest versuchen enthaltsam zu leben oder eben in die Heilige Messe gehen und den nicht Empfang für sich selbst aufopfern und warum das so ist, und heil-samer, sollte ihnen ein guter Priester erklären können. Ich bin dieses „pick, chose but never commit“ wie man im englischen sagt langsam leid. Wenn man Erwachsen genug ist Sex zu haben, kann man auch erwachsen genug sein das Wort Konsequenzen zu verstehen. Das ist Liebe!

Burkl 23. Oktober 2025: Gradualität und Kirchenrecht

Womöglich wäre es gut in dem Zusammenhang noch einmal in Amoris Laetitia nachzulesen.
Spannend finde ich auch, dass Kardinal Elk ausdrücklich vom Kommunionempfang "in der Kirche" spricht. Die kirchenrechtliche Vorschrift spricht ja von einem Kommunions-Ausschluss von öffentlich in einer "irregulären" Situation Lebenden. Ziel ist es, sicherlich Ärgernisse zu verhindern, die bei einem öffentlichen Kommunionempfang von nur zivil Verheirateten in der Gemeinde entstehen könnten. Das zum ordentlichen Lehramt gehörige päpstliche Lehrschreiben spricht aber sehr deutlich von Gradualität in der Seelsorge und möglichen Gewissensentscheidungen zum Kommunionempfang der Gläubigen - dass eben nicht alle Situationen über einen Kamm geschert werden können. Und dass die Kirche ein Ort der Inklusion ist. Und dass die kirchliche Moral kein Sack an Steinen ist, den man auf Menschen in schwierigen Situationen wirft, sondern ein Instrument sie zu begleiten, um auf die sittliche Wahrheit zuzugehen.

www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.youtube.com/watch%3Fv%3DAGZ95p8nmB8&ved=2ahUKEwjSsKH0rbmQAxW9m_0HHZwRB_8QwqsBegQ

Schillerlocke 22. Oktober 2025: Der Herr Kardinal

begründet seinen Standpunkt gewiss gemäß dem Katechismus. Er ist mit seinen Praxisempfehlungen aber ganz sicher weltfremd. Und für den ruhigen und ungestörten Ablauf der heiligen Messe sind seine Regeln vielleicht in den Niederlanden brauchbar, andernorts aber wird das nicht unbedingt der Fall sein. Man denke sich das bspw. in afrikanischen Gegenden mit den ohnehin großen familiären Problemen, die dort der Machismo schafft: Wenn eine Frau, der der erste Ehemann auf Nimmerwiedersehen weggelaufen ist und die Familie im Elend hat sitzen lassen, einen neuen Partner findet, der sich um die Kinder dieser neue gegründeten Familie kümmert, sollen diese Eheleute nie mehr die Eucharistie empfangen dürfen, weil sie sich lieben? Die Kirche sollte besser nicht in die Betten der Leute schauen. Kurzum, der Herr Kardinal macht es sich zu einfach. Und so teile bei allem Respekt vor der Eminenz die Bedenken von @Sabinerin vollauf.

SarahK 22. Oktober 2025: Aber er sagt ja Keuschheit

und für wiederverheiratete (oder generell ausserhalb der Ehe) ist ja Keuschheit Enthalsamkeit und für mich als Ehefrau ist eben Keuschheit richtiger Umgang mit der Sexualität, im Sex und eben eheliche Treue. Ich finde es komisch, dass bei dem Geschreie immer danach dass die Kirche sich der Welt anpassen solle, dass das nicht besser gelehrt wird. Gerade die, die immer meinen die Kirche wäre leibfeindlich sind dahingeghend die verstocktesten.

Sabinerin 22. Oktober 2025: @Zeitzeuge

Vielen Dank für die Verlinkung. Solche Predigt habe ich soweit meine Erinnerung zurück geht, hier noch nicht gehört. Ich vermute, das würde in einem normalen Gottesdienst heute auch kaum noch möglich sein. Das gäbe eine Unruhe während der Ausführungen; man würde zwar zuhören aber am Montag ist dann mit Sicherheit ein Bericht über diese, aus der Zeit gefallene, Predigt in der Tageszeitung mit vielen Kopfschüttelnden Kommentaren. Der Pfarrer muss heute am Besten Nich6: Katholisches predigen damit nicht noch mehr Mitglieder austreten.

Sabinerin 22. Oktober 2025: @ gebsy : vertrauensvolles Gebetsleben des Ehepaares

Das kenne ich aus der Ehe meiner Schwiegereltern. Wenn ich am
Sonntag Nachmittag zu meinem heutigen Ehemann gebracht wurde, traf ich mit schöner Regelmäßigkeit seine Eltern am Küchentisch sitzend, die Bibel auf dem Tisch, eine brennende Kerze dazu. Ihr religiöses Leben sehr ausgeprägt, zum Leidwesen der Kinder. In meiner Familie war der Vater zwar religiös, aber er und meine Mutter haben außer Sonntagsgottesdienst nie viel Religion in die Familie gebracht. Mein Vater war der Einzige der vorm Essen ein Kreuzzeichen machte und leise ein Gebet sprach. Unsere Kinder haben bis zur Erstkommunion einmal im Monat den Familiengottesdienst besucht unf wenn sie wollten ein Tischgebet gesprochen. Mein Mann wollte den Kindern die Freiheit lassen die er nie hatte. Wir sind regelmäßige Kirchgänger und ab und an fragen die Enkel ob sie mitkommen können weil sie gehört haben, dass da im Gottesdienst eine Ordensschwester oder ein Pater aus der Mission kommt und über ihre Arbeit erzählen.

lesa 22. Oktober 2025: Wir brauchen die Konfrontation mit der rettenden Wahrheit

@sabinerin: Dieser Priester will sicher "die Leute "ansprechen," um sie zu Gott zu führen. Aber wir leben auch in der Zeit, in der viele, wie Paulus ankündigt, " der Wahrheit nicht Gehör schenken, sondern sich Lehrer suchen, die den Ohren schmeicheln." (Timotheusbrief) Er mahnt, das Wort Gottes zu verkünden und dafür eintreten, ob man es hören will oder nicht. Angefangen von Papst und Bischof bis zu Priestern sind Amtsträger dem Wort Gottes verpflichtet. Auch Jesus musste erleben, dass die Leute davonliefen. "Wollt auch ihr weggehen?" fragte er die Jünger. Petrus: "wohin sollen wir gehen? DU hast Worte ewigen Lebens" (vgl Joh).
"Es kann geschehen, dass die pastorale Liebe manchmal beeinträchtigt wird durch Haltungen, die den Menschen entgegenkommen wollen. Diese Haltungen scheinen pastoral zu sein, aber in Wirklichkeit entsprechen sie nicht dem Wohl der Personen und der kirchlichen Gemeinschaft, weil sie die Konfrontation mit der rettenden Wahrheit vermeiden" (Benedikt XVI.)

Zeitzeuge 22. Oktober 2025: Im Link wichtige Predigten zum Thema von Prof. Dr. Georg May;

der jetzt im 100. Lebensjahr stehende gelehrte
Kanonist ist immer noch tätig, vgl. seine

Website

glaubenswahrheit.org

www.glaubenswahrheit.org/predigten/reihen/201303/

Psalm1 22. Oktober 2025: @bernhard_k

Sehr gut gesagt!

Fatima 1713 22. Oktober 2025: Wie gesagt...

Den Unterschied zwischen Keuschheit und Enthaltsamkeit kennt heute kaum mehr jemand wie man an einigen Kommentaren hier merkt. Danke an @benhard_k und @lesa!

zeitundewigkeit 22. Oktober 2025: Ärgernis

Gibt ein geschiedener und wieder Verheirateter nicht permanent Ärgernis mindestens gegenüber dem rechtmäßig und allein lebenden Angetrauten?

Sabinerin 22. Oktober 2025: Werte @ lesa : werde ich mir zur Hand nehmen

Ein mit mir seit fast 20 Jahren befreundeter Priester schrieb mir heute bezüglich Papst Leo, dass er ihn eher der konservativen Seite zuordnet und den Deutschen Katholizismus und die Synodalen Ideen nicht akzeptieren wird. Aber, er schrieb auch, dass Papst und Bischöfe weit weg sind von der Basis und er im Umgang mit seiner Herde das machen muss, was seine Gemeinde anspricht und ihnen die Religion nahebringt. Da interessiert ihn nicht was da oben an der Spitze entschieden wird gegen die Basis. Er hat einen Weg gefunden und die Gemeinde ist sehr lebendig und die Gottesdienste sind durch besondere und zeitgemäße Gestaltung und Texte von Jung bis Alt sehr gut besucht. Die Zählungen der Kirchenbesucher zeigen stets eine überdurchschnittliche Prozentzahl. Der Vorgänger war alt und konservativ und stand am Sonntag vor einer sehr sehr kleinen Schar Gläubigen.

lesa 22. Oktober 2025: Im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder, der umkehrt als über 99 Gerechte ...

@lamwool: Wer Missbrauch begangen hat, hat sich nicht an die Gebote gehalten. Dies ist nur en Argument, wie wichtig diese sind.
Im übrigen eröffnet Gott immer eine neue Zukunft. Wer fällt, darf beichten und neu anfangen. Im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder, der umkehrt, als über 99 Gerechte, die die Umkehr nicht nötig haben. (Lk 15, 7)Es ist ganz einfach: Gott will, dass wir froh sind und schenkt uns dafür die Gebote. Ohne diese wird alles schwiriger. Darum geht es.

lesa 22. Oktober 2025:

@Sabinerin: Lesen Sie doch einfach, was im Katechismus steht, ehe Sie sich vor Dingen fürchten, die der Glaube gar nicht sagt.

gebsy 22. Oktober 2025: Die Freiheit der Kinder Gottes

ist für mich wesentlich mit der Geschlechtskraft verbunden, welche den Menschen an der Zeugung eines Menschen teilnehmen lässt.
Der Missbrauch der Geschlechtskraft resultiert aus ungeordnetem Begehren, welches durch ein vertrauensvolles Gebetsleben (des Ehepaares) unterbunden wird. Dass die seelische Not bei der Masturbation ihren Ursprung hat, wird leider verdrängt ...

Sabinerin 22. Oktober 2025: @lesa

Ich gestehe, dass wir Kinder und junge Menschen von unseren Eltern nie über den genauen Inhalt des Katechismus unterrichtet wurden. Wir wurden explizit immer wieder auf die 10 Gebote hin gelehrt. Keuschheit in einer Ehe? Für jedes katholisches Ehepaar oder nur für wiederverheiratete Paare? Bei allem Respekt vor der kirchlichen Lehre, aber wenn ich einen Partner habe, möchte ich mit diesem nicht nur wie Bruder und Schwester leben sondern auch Zuneigung und Liebe miteinander teilen. Es geht mir nicht um das Ausleben wilder Sexphasen sondern um Liebe und Gefühle. Ich kann doch als schuldlos jung geschiedene und neu verheiratete Person jetzt nicht die nächsten 50 Jahre meines Lebens mit meinem Partner zusammen leben und nur freundschaftlich verbunden sein und keine Intimitäten austauschen- oder habe ich hier einen Denkfehler? Wenn das so laufen muss, dann ist es vielleicht besser gar nicht zu heiraten und ohne offizielle Eheschließung zusammenzuleben.

lamwool 22. Oktober 2025: Unterschiede?

@Lesa:
Danke für Ihre Antwort. Nur, wenn Sie schreiben
".. und die Lehre der Kirche, im Katechismus nachzulesen, sind für praktizierende Christen maßgeblich. Sie sind ein Schutz."
Dann möchte ich zögernd auf die vielen Missbrauchsfälle und das 'Verhalten' der RKK hinweisen. Auch da sind doch Zuwiderhandlungen gegen die Lehre geschehen, ohne das substantielles geschehen ist.
Und wie oft wurde nicht gehandelt.
Aber lassen wir das. Danke nochmals und Gruss
(Ich diskutiere sehr gerne in diesem Forum!).

bernhard_k 22. Oktober 2025: Keuschheit und Enthaltsamkeit

Das zu unterscheiden ist wichtig.

Keuschheit gilt für uns alle, egal ob verheiratet oder unverheiratet (Priester, Nonne, Single, homo ...).

Enthaltsamkeit bedeutet: keinen Sex.

Wiederverheiratet Geschiedene müssen auch enthaltsam sein (denn sonst schläft jemand, der ja immer noch mit seiner ersten Frau vor Gott verheiratet ist, mit einer zweiten Frau; es ist also pure Logik!)

lesa 22. Oktober 2025: Gottes Liebe schließt niemanden aus, sie schützt durch die Gebote

Die Weisung Gottes ist Ausfluss Seiner
Liebe, sagt die Hl. Schrift. Das Gebot schließt die Menschen nicht aus, sondern bewahrt sie auf dem Weg zum ewigen Ziel und schützt sie vor dem Abgrund.

@lamwool: Die Äußerungen von @Fatima sind nicht verwirrend. Das Wort Gottes und die Lehre der Kirche, im Katechismus nachzulesen, sind für praktizierende Christen maßgeblich. Sie sind ein Schutz.
Gefühle sind da nicht außen vor nur in jenen Grenzen, die sie erstarken, anstatt überschießen und zerstörerisch wirken lassen.

Sabinerin 22. Oktober 2025: @ Fink : Ehevorbereitungskzrs

Ich denke mit Grauen an unseren verpflichtenden Ehevorbereirungskurs zurück. Da war ein älterer Pfarrer und eine ältere Dame aus der Gemeinde. Wir Paare kamen uns vor wie im Religionsunterricht in der Schule. Es war grausam und immer wieder das Gleiche und es wurde uns erklärt was Ehe ist und dass wir Kinder haben müssen und uns bewusst machen, dass es keine Scheidung gibt. Alle wollten nur den Schein und schnell raus. Es waren ja nur junge Paare und die meisten hatten der kirchlichen Trauung nur für die Eltern und Familie zugestimmt. Heute ist hier die kirchliche Hochzeit nur noch minimal.

lamwool 22. Oktober 2025: Wirrwar

@Fatima: Ihre Formulierungen, die ich hier erstmal teilweise wiederhole, verwirren mich.
"Zur standesgemäßen Keuschheit sind wir alle verpflichtet, auch Eheleute."
Was verstehen Sie mit 'standesgemäss'?
Weiter schreiben Sie:
"Kein Geschlechtsverkehr heißt Enthaltsamkeit
Ist mir deshalb wichtig zu erwähnen, weil Keuschheit eine oft vergessene Tugend ist, die aber eben nicht automatisch völlige sexuelle Enthaltsamkeit bedeutet."
Aus diesen Ausführungen entnehme ich, dass Sie den GV im Prinzip als Untugend bezeichnen und lehrtreue Gläubige (fast) darauf verzichten und sich damit vorbildlich verhalten sollen.
Warum hat der Schöpfer im Himmel die Gefühle zwischen Mann und Frau eigentlich erschaffen? Sollen 2 Menschen, die warum auch immer (Misshandlung, Qual etc.) nochmals geheiratet haben, wie 2 Steine nebeneinander leben? Oder manchmal Gefühlen folgen dürfen?
Sorry meine Fragen, aber eben.

doda 22. Oktober 2025: @Sabinerin

Ich teile Ihre Gedanken und Bedenken.
Ich denke es bleibt nicht viel anderes übrig, als an das Gewissen zu appellieren.
Die Verachtung des Katechismus hat zu verheerendem Nichtwissen geführt.
Daher wird nicht verstanden, warum jeder sein Gewissen bilden und befragen muss.
Ich wollte mit meinem Beitrag Ihre, wie ich finde, Punkt genaue Konklusion bekräftigen.
Für die Praxis der Lehre und Leitung ist die sehr mutige Aussage von Bischof van Eijk schon mal ein guter Anfang.

Fink 22. Oktober 2025: Ist die Ehevorbereitung angemessen ? Wird die Lehre zur Sexual- und Ehemoral

der Kirche ausreichend vermittelt?
Stichwort "Verschleuderung der Sakramente":
Darf/ soll die Kirche Bedingungen stellen für die Spendung der Sakramente?

SarahK 22. Oktober 2025: Und ja, danke dem Kardinal für die Klarheit

Was meistens vergessen wird ist, dass auch Katholiken schonmal Durststrecken in der Ehe durchleben und nur wegen „Jesus ist in der Mitte“ durchhalten

SarahK 22. Oktober 2025: @Sabinerin: ich weiß dass es nicht praktiziert wird

Ich weiß nicht was ich als Priester machen würde, ich hoffe das einzig richtige. Für mich wäre das ein gutes Gespräch mit der Betroffenen führen (die es mir selbst mal erzählt hat aber im 1/1 komplett anderer Meinung war) und danach nur noch die Person segnen wenn die heran tritt. Ein Priester hat mir gesagt er würde dann einfach annehmen, dass sie wie Josef/Maria leben würden. Ich kann mich nicht mehr an den Wortlaut erinnern weil jeder weiß dass das nicht der Fall war und ich dann nicht weiter zugehört habe, weil es mir zu viel Schwäche gezeigt hat und das vormals positive Bild dann leider gedroppt ist. Aber es sagt sich als Aussenstehender immer leicht. Eine Gremiumskatholikin hat mir kürzlich gefragt „was würdest du denn tun wenn dein Mann sich trennt“ und als ich dann sagte „nicht mehr heiraten und keuch leben“ bekam sie Schnappatmung. Zuerst wollte ich etwas extrem unnettes nachsetzen, aber TG habe ich das runter geschluckt.

Zeitzeuge 22. Oktober 2025: Kardinal Eijk vermittelt die verbindliche Lehre der kath. Kirche zu diesem

altbekannten Thema, bereits vor Jahrzehnten hat
sich der Münchener Kanonist Karl-Theodor Geringer
(1937-2022) damit in einer Buchrezension auseinander gesetzt, seine Ausführungen haben nichts an Akutali-
tät verloren, siehe Link!

Die Älteren hier erinnern sich sicher auch noch
an den Vorstoß der Bischöfe Lehmann, Kasper und
Saier vor Jahrzehnten, der damals von ROM pflicht-
gemäß angewiesen wuurde.

epub.ub.uni-muenchen.de/4456/1/4456.pdf

Fatima 1713 22. Oktober 2025: Herzlichen Dank an Kardinal Eijk

Und eine Präzisierung: Enthaltsamkeit statt Keuschheit. Zur standesgemäßen Keuschheit sind wir alle verpflichtet, auch Eheleute. Kein Geschlechtsverkehr heißt Enthaltsamkeit. Ist mir deshalb wichtig zu erwähnen, weil Keuschheit eine oft vergessene Tugend ist, die aber eben nicht automatisch völlige sexuelle Enthaltsamkeit bedeutet.

Sabinerin 22. Oktober 2025: @ doda : so die Pflicht/ die Theorie….

Aber die Praxis? Ich hege Zweifel ob jeder der nach vorne geht, gemäß den Vorgaben gehen dürfte/ sollte.

doda 22. Oktober 2025: Das recht informierte persönliche Gewissen ist die erste und entscheidende Instanz

"Man kann nur an das Gewissen dieser Personen appellieren."@Sabinerin
Wer nicht disponiert zum Empfang eines Sakramenten ist, darf nicht hinzu treten.
Denn er darf einen Sakramentenspender gar nicht in die Situation bringen, es verweigern zu müssen.

Adolf Hümmer 22. Oktober 2025: Herzlichen Dank an Kardinal Eijk

Ehebruch ist eine schwere Sünde. Durch eine schwere Sünde trennt sich der Mensch von Gott. Man kann sich aber nicht gleichzeitig von Gott trennen und sich mit Ihm in der heiligen Kommunion vereinigen. Dies wäre ein eindeutiger Widerspruch und eine Lüge. Solche Menschen belügen und betrügen sich selbst und beleidigen Gott. Leider aber wissen dies viele nicht mehr, da viele Bischöfe und Priester in diesem Punkt nicht mehr die geoffenbarte Wahrheit verkünden.

sites.google.com/view/ewige-liebe-nur-in-gott/startseite

Sabinerin 22. Oktober 2025: Theorie richtig: aber Handhabung in der Praxis ?

Wir sind eine sehr große Gemeinde und durch neue Industriebetriebe sind viel fremde Mitbürger gekommen. Es ist auch ohne diese neuen Gemeindemitglieder nahezu unmöglich, dass unsere Priester die Familienverhältnisse der Kirchgänger und derjenigen die die Hand für den Leib des Herrn hinhalten, kennen. Und wer vermag zu wissen, wie diese zweite Ehe gelebt wird? Man kann nur an das Gewissen dieser Personen appellieren.

Adolf Hümmer 22. Oktober 2025: Herzlichen Dank an Kardinal Eijk!

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