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vor 2 Tagen in Spirituelles, 6 Lesermeinungen
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„In den sozialen Medien rede und schreibe ich nicht vergeblich; denn Gott hört mir zu. Das gibt mir den Mut, nicht aufzuhören und mich immer mehr von jeder Polarisierung zu entfernen.“ Von Dr. Michael Schneider-Flagmeyer
Wuppertal (kath.net) Auf Facebook ziehen sich immer mehr Seitenbetreiber und Administratoren zurück, weil sie müde und mutlos geworden sind. Für was mache ich mir eigentlich noch die Mühe? Viele Follower verlassen einen und immer mehr Menschen hören mir nicht mehr zu.
Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken, dann sind mir Tausende von Followern gewiss. Oder bleibe ich bei meiner Haltung und gehe in den sozialen Medien langsam aber sicher unter?
Ich bleibe und gebe nicht auf.
Dazu hat mir eine kurze Geschichte des großen jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber verholfen. Sie heißt: „Oben und unten“ (In: Das dialogische Prinzip, Heidelberg 1979, S. 160 f): „Oben und unten sind aneinander gebunden. Wer mit den Menschen reden will, ohne mit Gott zu reden, dessen Wort vollendet sich nicht; aber wer mit Gott reden will, ohne mit den Menschen zu reden, dessen Wort geht in die Irre.“
Und dann erzählt Buber ein Geschichte: Ein Mann stirbt und wandert in der „großen Leere“ umher zur Pforte des Geheimnissen. Er klopft an: „Ich habe den Ohren Menschen dein Lob verkündet, aber ihre Ohren waren mir taub.“ Gott sagt ihm, er solle wieder umkehren; denn hier sei ihm kein Ohr.
„In die Taubheit der Sterblichen habe ich mein Hören versenkt.“ Und so schließt Martin Buber diese kleine Geschichte: „Die wahre Anrede Gottes weist den Menschen in den Raum der gelebten Sprache, wo die Stimmen der Geschöpfe aneinander vorübertasten und im Verfehlen den ewigen Partner erreichen.“
Ist das nicht tröstlich, liebe Freunde und Leser?
Ich rede und schreibe nicht vergeblich; denn Gott hört mir zu. Das gibt mir den Mut, nicht aufzuhören und mich immer mehr von jeder Polarisierung zu entfernen – auch wenn ich eines Tages nicht mehr gelesen werde.
Dabei hilft mir ständig das wunderbare Gebet: „O Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde mein Herz (unsere Herzen) nach Deinem Herzen. Amen!“
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SantaMaruaMaggiore vor 22 Stunden: dalex = als Christ sich gegen die Welt zu stellen
Das war früher einfacher; man war Christ, hier meist katholisch, und dazu stand man öffentlich. Im Berufsleben bekam ich schon früh die ersten dummen Kommentare am Arbeitsplatz weil ich Kreuzkette trug und katholisch war. Der Arbeitgeber war in protestantischem Gebiet. Aber nach klarer Ansage war wieder alles ok. Heute nehmen unsere Bischöfe in Israel Ihre Kreuze ab bevor sie religiöse Stätten besuchen. Aber wie soll es anders werden, wenn ein Priester heute nicht einmal die korrekte Kleidung trägt. Uns stehen harte Zeiten ins Haus und ich erwarte jetzt langsam von Papst Leo Maßnahmen gegen die überhand nehmenden synodalen Auswüchse. Wenn er es laufen lässt, ist die Katholische Kirche demnächst alles außer katholisch!
lesa vor 28 Stunden: Meine Wege sind nicht eure Wege (vgl Jes 55). Der Same geht auf, wann Gott will.
Interessante Kommentare.@dalex@katholikHeute.
Verschiedenene Charismen und sich ergänzenden Fähigkeiten u. Aufgaben (prima Beispiel von Papa und Mama) entsprechen der Vorgabe des Schöpfers.
Das "Aufeinanderlosgehen" entspringt vielfach dem Wahn des auf falsche "Autonomie" getrimmten Menschen, dass allein seine subjektive Ansicht zählt und er (statt Gott) das Maß aller Dinge ist und der bestimmt, was zu denken und zu glauben ist und was nicht.
Wenn das Vertrauen in Gott und die Verwurzelung im
Glauben fehlt, kommt die Angst dazu, die hysterisch auf alles losgehen lässt, was nicht in die "woke Blase" passt. Diese Agressivität hat mittels der Click-möglichkeiten im virtuellen Raum das Potential, sich rasant zu steigern und durch die gesellschaftlichen Umstände seit 2015, wie @Versusdeum anmerkt. Dazu auch:seit 1968 massenhaft Impulsgestörte
@girsberg: Ja, auch heute gilt Jes 55: "Das Wort, das ich ausgesät habe, kehrt nicht leer zu mir zurück. Es bewirkt, wozu ich es ausgesandt habe."
Versusdeum vor 2 Tagen: Und woher kommt all das?
Von einer 2015 quasi über Nacht über Backbord gekenterten Politik, die sich mit Hass und Hetze gegen Andersdenkende (und im Fall der CDU sogar gegen viele eigenen Wähler) gegen Kritik immunisierte. Was heute als "rechts" delegitimiert wird, ist vielfach nur die "radikale Mitte", meist brave Bürger, die zutiefst loyal sind, aber die Zerstörung unseres Gemeinwesens nicht länger schweigend hinnehmen können.
Katholikheute vor 2 Tagen: Gott
polarisiert auch.
Man soll sich nicht vor jeden Karren spannen lassen.
Aber wir sollen (und dürfen) nicht aufhören, die Wahrheit zu bezeugen, die wir wahrnehmen.
Es gibt eine Versuchung, sich die angenehmen Seiten des anderen Standes auszusuchen, ein verheirateter Mensch will leben wie ein Mönch, ein Mönch wie ein Verheirateter.
Wenn unsere Berufung in der Welt ist, dann können wir uns nicht selber dispensieren.
Dalex hat es unten sehr gut beschrieben - rechts ist mittlerweile ein Hammer, mit dem Menschen dazu gebracht werden sollen, gottlose Narrative zu schlucken.
Abgesehen davon, jeder Mensch braucht rechts und links. Rechts ist der Papa der sagt, mein Kind, Du musst was leisten. Links ist die Mama die sagt, mein Kind, Du bekommst alles so von mir. Nur eine Seite macht krank.
Die beiden Worte wurden mit ganz anderen Inhalten verfemt, die man grundsätzlich anders nenen sollte: gottlose Ideologien sind gottlose Ideologien und nicht rechts oder links.
dalex vor 2 Tagen: Leider hilft dieser fromme Gedanke nicht wirklich
Sich als Christ gegen die Welt zu stellen und mühsam, ja scheinbar vergeblich den Samen auszustreuen und darüber zu verzweifeln, dass so viel davon zwischen Dornen und Disteln landet, hat Tradition. Wir sind unnütze Knechte. Was aber frustriert, dass das Leitmotiv der Bibel von den eigenen Brüdern und Schwestern im Prinzip zur Hassbotschaft deklariert und verworfen wird. Gott ist nur noch Projektionsfläche für weltlichen Agitprop, göttliche Gesetze werden abgelehnt, Gnade ist kein Thema mehr. Der Schöpfer wird in Produkthaftung genommen. Du hast mich geschaffen wie ich bin, also musst du mich so akzeptieren. Der Mensch genügt sich selbst und giert nach der Königswürde. Wer das kritisiert, aufmuckt, ist rechts. Das muss man auszuhalten lernen.
girsberg74 vor 2 Tagen: Ermutigung und Mahnung
„In den sozialen Medien rede und schreibe ich nicht vergeblich; denn Gott hört mir zu.
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