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„Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

vor 21 Stunden in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Die pakistanische Christin Shagufta Kausar war acht Jahre lang wegen ihres Glaubens im Gefängnis, ehe sie freikam, weil politischer Druck auf Pakistan ausgeübt wurde.


Islamabad (kath.net / pk) Acht Jahre lang war die pakistanische Christin Shagufta Kausar aufgrund von Blasphemievorwürfen inhaftiert, bis sie auf wundersame Art und Weise freikam. Das geht aus einem Bericht über Religionsfreiheit 2025 hervor, den „Aid to the Church in Need“ („Kirche in Not“) veröffentlichte, wie „Aleteia“ berichtet. 

Bei der Präsentation des Berichts erzählte Kausar, dass die pakistanischen Behörden ihr angeboten hätten, sie von den Blasphemievorwürfen freizusprechen, wenn sie den christlichen Glauben verraten würde. „Damals hatte ich die Wahl, einfach Jesus zu verleugnen, um freizukommen“, sagte sie bei der Veranstaltung am 21. Oktober.

„Aber ich sagte nein, Jesus war für meine Sünden am Kreuz gestorben. Ich würde ihn nicht verleugnen.“ Kausar und ihr Ehemann Shafqat Emanuel wurden 2013 der Blasphemie beschuldigt. Sie wurden von der pakistanischen Polizei verhaftet, geschlagen und gefoltert. Kausar wurde mitgeteilt, dass sie wegen des Versendens einer blasphemischen SMS an den Präsidenten der pakistanischen Anwaltskammer angeklagt werde.


Sie hatte den Mann nie getroffen und hatte auch keine Kontaktdaten von ihm. „Das war einfach eine Verfolgung wegen meines Glaubens, und dieser Mob skandierte vor der Polizeistation: ‚Tod für Shagufta und Shafqat Emanuel‘“, erzählte sie. Kausar und ihr Ehemann, der gelähmt ist, wurden beide wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Sie wurden in verschiedene Gefängnisse in Einzelhaft gesteckt.

„Human Rights Watch“ erklärte in einem Bericht Anfang dieses Jahres: „Die Blasphemiegesetze Pakistans setzen die religiöse Diskriminierung fort und werden dazu benutzt, arme Menschen und Minderheiten mit unrechtmäßigen Vertreibungen und Landraub zu schikanieren.“

Während ihrer Zeit im Gefängnis litt Kausar unter schweren körperlichen Beschwerden und verlor die Fähigkeit zu sprechen – aber sie verlor nicht ihren Glauben. „Ich bat den Herrn, mir eine Chance auf Leben zu geben, weil ich meine Kinder wiedersehen wollte“, sagte Shagufta. „Dann hatte ich eine Vision. Ich sah das Kreuz und ich sah den Herrn, und er heilte mich, und ich verneigte mich und lobte den Herrn für das Leben, das er mir geschenkt hatte.“

Etwa sieben Jahre nach Beginn ihrer Haftstrafe geschah ein Wunder, sagte sie. „Eines Tages las ich die Apostelgeschichte, wo Paulus und Silas im Gefängnis sind und ein Erdbeben die Türen öffnet. Gerade als ich das las, spürte ich ein echtes Erdbeben. Alles bebte und die Wachen schrien. Aber nach einer Weile gab es eine andere Art von Erdbeben“, sagte Kausar.

Dieses „Erdbeben“ sei eine Petition in Holland gewesen, in der ihre Freilassung gefordert wurde. „Sechzehntausend Menschen unterzeichneten die Petition an nur einem Tag, und sie wurde der pakistanischen Botschaft übergeben. Dann verabschiedete das Europäische Parlament mit über 600 Stimmen eine Resolution, in der Pakistan mit Konsequenzen gedroht wurde, wenn wir nicht freigelassen würden.“

Unter den Unterzeichnern der Petition und denen, die ihre Freilassung forderten, waren „viele säkulare Menschen“, sagte Kausar.„Das war für uns ein Wunder.“ Nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis verließ sie mit ihrem Mann und ihrer Familie Pakistan. Jetzt setzen sich beide für andere Christen ein, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Obwohl Shagufta und Shafqat nun frei sind, haben sie ihre Landsleute nicht vergessen, die in Pakistan weiterhin unter Verfolgung leiden. „Es gibt viele, die noch immer leiden“, sagte sie.


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Lesermeinungen

Versusdeum vor 9 Stunden: Welch ein Kontrast zur

blut- und vielfach auch glaubensleeren Parallel- bis Gegenkirche, die in Deutschland immer mehr Gestalt annimmt.

Paddel vor 13 Stunden: Da fehlen mir die Worte

solche Glaubenszeugnisse sind jenseits eigener Vorstellungskraft.

Versusdeum vor 14 Stunden: Wie die ersten Christen

Interessant die Vorstellung, diese mutigen Christen würden mit Synodalewegfunktionären aus Deutschland ins Gespräch kommen. Kopfkino, das durchaus zum Schmunzeln anregen kann. Der Herr segne alle, die sich trotz aller Bedrohungen zu ihm bekennen

SalvatoreMio vor 17 Stunden: Sie sind die großen Lichter des Glaubens!

Von solchen Personen berichtete uns am Allerheiligentag die Lesung aus der "Offenbarung des Johannes": sie sind gekleidet in weiße Gewänder, und in Gemeinschaft der Engel und Heiligen stehen sie vor dem Thron Gottes und dem Lamm, um Ihm zu huldigen.
Es sind die treuen Zeugen des Herrn, die "aus der großen Bedrängnis kommen".

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