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Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot

vor 18 Stunden in Österreich, 14 Lesermeinungen
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In Wien sind die Muslime mit mehr als 41 Prozent die größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Pflichtschulen, doch der emeritierte Wiener Erzbischof hat offensichtlich ganz andere Sorgen


Wien (kath.net/rn)
Wiens emeritierter Erzbischof Christoph Schönborn hat in seiner "Heute"-Kolumne das von der österreichischen Regierung geplante Kopftuchverbot für Mädchen in Österreich kritisiert. Schönborn spreicht von einem angeblichen Eingriff in die "Religions- und Erziehungsfreiheit".  "Wollen wir eine Gruppe vom Religionsfrieden in Österreich ausgrenzen? Wollen wir das", fragt Schönborn und behauptet dann, dass man die Sorge teile, dass die Integration von Mädchen durch das Tragen eines Kopftuches in der Schule erschwert sein könne. In Wien sind inzwischen die Muslime mit 41,2 Prozent die größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen, nur mehr ein Drittel sind Christen. Von der Tendenz her dürfte Wien daher in einigen Jahren eine islamische Stadt werden. Fakt ist, dass in den meisten islamischen Staaten es kaum völlige Religionsfreiheit für Christen gibt.


Der bekannte deutsch-israelische Islam-Experte Ahmad Mansour hat auf X das Kopftuchverbot verteidigt und schreibt:

"Das #Kopftuch bei kleinen Mädchen ist kein Ausdruck von Religionsfreiheit, sondern ein Symbol von Zwang und Fremdbestimmung. Es nimmt Kindern die elementare Freiheit, ihren Körper unbelastet kennenzulernen – ohne Tabus, ohne Schuldgefühle. Gerade in jungen Jahren brauchen Mädchen einen altersgerechten, gesunden und natürlichen Umgang mit sich selbst und mit dem anderen Geschlecht. Wird ihnen stattdessen vermittelt, ihr Haar oder ihr Körper seien sündhaft oder gefährlich, pflanzt man früh Scham, Angst und Schuld in ihre Seele. Psychologisch führt dies zu einer verzerrten Körperwahrnehmung, die später das Selbstwertgefühl und die Beziehungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Ein Kopftuch im Kindesalter erschwert zudem die Integration, weil es Kinder von Anfang an in eine Rolle zwingt, die sie von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzt. Wer kleinen Mädchen ein Kopftuch auferlegt, handelt nicht schützend, sondern übergriffig. Es ist ein massiver Eingriff in ihre Persönlichkeitsentwicklung – und damit eine Form von Kindesmissbrauch, die wir klar benennen und entschieden zurückweisen müssen."

Das #Kopftuch bei kleinen Mädchen ist kein Ausdruck von Religionsfreiheit, sondern ein Symbol von Zwang und Fremdbestimmung. Es nimmt Kindern die elementare Freiheit, ihren Körper unbelastet kennenzulernen – ohne Tabus, ohne Schuldgefühle. Gerade in jungen Jahren brauchen Mädchen…

— Ahmad Mansour (@AhmadMansour__) September 10, 2025

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Lesermeinungen

H.v.KK vor 8 Stunden: H.v.KK

Ist es wirklich denkbar,daß einem derart hochgebildeten Kirchenmann wie dem Kardinal Schönborn nicht bekannt ist,daß Kopftuchzwang für Kinder nichts mit Religion zu tun hat?

Steve Acker vor 9 Stunden: Generell zum Islam

Samir Khalil Samir, den ich sehr schätze, hat mal in einem Interview gesagt: man muss den Moslems klar machen, dass ein 100%iges ausleben Ihrer Religion hier nicht möglich ist.

finde das vollkommen richtig.
Im Islam gibt es zahlreiche Regeln und Usancen, di e hier entweder gesetzeswidrig, oder nicht praktikabel, oder das Zusammenleben massiv störend sind

Steve Acker vor 9 Stunden: Die Botschaft des Kopftuchs das musl Frauen tragen ist

ist: Männer können sich nicht beherrschen, wenn sie Frauenhaar sehen.
hab mal einen Artikel von einer hier lebenden Frau gelesen, die beschloss das Kopftuch abzulegen.
Sie dachte, jetzt fallen gleich lauter Männer über sie her.

Die Folgerung : ehrbare Frauen tragen Kopftuch. Frauen ohne Kopftuch werden als Schl...pen betrachtet und dann wird sowas wie die Sylvesternacht in Köln vor 10 Jahren möglich.

Mit dem Kopftuch wird frühzeitig die Kontrolle über die Mädchen gesichert und gleichzeitig die nicht-islamische Gesellschaft bekämpft und gespalten.

Also ein sehr gefährliches Instrument, und es ist gut dass die österreichische Regierung was unternimmt um das einzudämmen.

Ich kenne auch sehr fromme Christen die das islamische kopftuch auf die leichte Schulter nehmen.
Ich halte diese Einstellung für höchst fahrlässig.

Das Kopftuch der Musliminen ist kein religiöses Kleidungsstück.

Wirt1929 vor 9 Stunden: Ich teile die Meinung

von Ahmad Mansour, überlege aber, ob ein Verbot in seiner Konsequenz hilfreich ist?

Johannes14,6 vor 10 Stunden: Die Naivität vieler Bischöfe und Politiker im Umgang mit dem Islam

ist erschreckend.

Wir sollten vielmehr die Warnungen von Insidern wie Ahmad Mansour oder Irfan Peci u.a. ernst und die rosarote Brille ab- nehmen.

Tatsächlich werden auf Portalen wie Temu, Etsy, Amazon Hijabs schon für Kleinkinder angeboten -- demnach gibt es eine Nachfrage dafür!

(bei google eingeben: Hijab für kleine Mädchen)

Norbert Sch?necker vor 11 Stunden: Schwierig

Einerseits widerstrebt es mir, Kindern und Jugendlichen Kleidungsvorschriften zu machen. Das Finden eines eigenen Stils ist entwicklungspsychologisch wichtig.

Andererseits ist das muslimische Kopftuch nicht irgendein Kleidungsstück. Es ist mancherorts ein Symbol und Mittel der Untersrückung, und manche Mädchen tragen es keineswegs freiwillig.

Eine Lösung, die die Rechte aller Beteiligten berücksichtigt und gleichzeitig alle Mädchen vor Bevormundung schützt, kenne ich leider nicht.

lamwool vor 11 Stunden: Äpfel und Birnen

miteinander zu vergleichen ist's, wenn man von Religionsfreiheit spricht und damit das Tragen des Kopftuches bei Mädchen verteidigt. Gleiche Rechte für alle Religionen. Aber nicht für Religionen, die andere Glaubensrichtungen verurteilen und noch mehr... nachdenken erlaubt!
Es ist scheinheilig, das Kopftuch u.a. als 'Schutz der jungen Frau' darzustellen und dann in Islamischen Ländern die Heirat von 10jährigen Mädchen mit alten Greisen zu fordern. (Gross-Mufti von Saudi-Arabien).
Ich kann das Buch 'Operation Allah' von Ahmad Mansour nur empfehlen. Es ruft zu Wachsamkeit auf, ohne Hass gegen den Islam zu säen.
So nebenbei nimmt auch bei uns in der CH die Radikalisierung von Moslems zu. So wurde schon ein Muslim beobachtet, der einer Frau das Kopftuch 'etwas zurecht rückte', sodass alle Haare bedeckt würden. In der CH, notabene!
@Heikostir: Ihnen empfehle ich das Buch extra. Von wegen alle Religionen sind gleich.

Fatima 1713 vor 12 Stunden: @Lupivius

Zustimmung. Es geht nicht um Religionsfreiheit oder Toleranz, es geht um Unterwerfung.

Lupivius vor 12 Stunden: @heikostir

Was Sie bei Ihrer Argumentation übersehen ist, dass christliche und jüdische Symbole Ausdruck des Glaubens sind, das islamische Kopftuch jedoch ein Vorausbote der Islamisierung ist und somit ein politisches Signal.
In Deutschland werden in zahlreichen Schulen Mädchen beschimpft, weil sie kein Kopftuch tragen. Mädchen, die zumindest auf dem Papier Christen sind und nicht dem Islam angehören.
Hier leben seit 1945 Angehörige vieler Religionen zusammen. Erst in jüngster Zeit, spätestens seit 2015, dem "Wir-schaffen-das-Jahr", radikalisiert sich der Islam in Deutschland und wohl auch in Österreich. Wir gehen hier den Weg des einstmals christlichen Libanon. Auch dort herrschte Gastfreundschaft und Freiheit.
Bitte überdenken Sie ihren Standpunkt.

Stephaninus vor 15 Stunden: Vorsicht ist eben die Mutter....

Nun, in wenigen Jahrzehnten wird Wien ohnehin eine muslimische Stadt sein, darauf gilt es sich eben vorzubereiten ;-).

kleingläubiger vor 16 Stunden:

Der Wille zur Verteidigung des christlichen Abendlandes ist kaum noch vorhanden, nicht einmal beim Klerus. Mit Hurra in den eigenen Untergang.

Richelius vor 16 Stunden:

Die Misere hat mit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofes angefangen, der das alte Islamgesetz gekippt hat.
Natürlich ist das Kopftuchverbot suboptimal. Und die Sorge, daß es den Weg für ein Totalverbot von Religion an Schulen ebnet ist berechtigt. Doch die Probleme, die das Kopftuch (bzw. irgendwelche Sittenwächter) verursachen, sind real.
Besser als ein Kopftuchverbot wäre es, Wahabiten, Salafisten u dgl. einfach rauszuschmeißen.

heikostir vor 16 Stunden: @MPDE

Religionsfreiheit gilt für alle Religionen gleich.

Wer etwa nicht will, dass die Kippa, der Priesterkollar, der Schleier der Nonnen, das Kreuz am Halskettchen verschwindet, wird sich auch nicht gegen das öffentliche Tragen von Kopftüchern durch muslimische Frauen und Mädchen oder religiöse Zeichen anderer Religionen aussprechen können.

MPDE vor 17 Stunden: Wie weit reicht Religionsfreiheit?

Nun, die Sorge des Kardinals um Religionsfreiheit beziehungsweise der Ausgrenzung einer religiösen Gemeinschaft mag ehrenvoll sein. Doch eine praktisch eingewanderte Religion muss sich an den Kategorien unserer Werte und Normen messen. Wie weit soll die religiöse Freiheit der Muslime gehen? Es ist nun einmal so, dass unsere etablierte christlich-jüdische Tradition keine öffentlichen Kleidungsvorschriften in diesem Ausmaß kennt, dass es sich um echten Zwang handelt, dessen Nichtbeachtung in muslimischen Ländern hart bestraft wird.

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