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Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt

vor 2 Tagen in Kommentar, 23 Lesermeinungen
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„Christus hat nicht gesagt: ‚Ich bin das Gefühl.‘ Und auch nicht: ‚Ich bin die gesellschaftliche Anschlussfähigkeit.‘ Er hat gesagt: ‚Ich bin die Wahrheit‘.“ Gastbeitrag von Diakon Ulrich Franzke


Essen (kath.net) Die Wahrheit hat ihren Glanz nicht verloren. Verloren haben wir den Mut, sie auszusprechen. Heute ist der Begriff „Wahrheit" so entkernt, dass er kaum noch bezeichnet, was er einmal meinte. Nicht nur im öffentlichen Leben, sondern auch in der Kirche. Die Frage nach der Wahrheit, die Frage nach Jesus Christus, der von sich sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben", wird vielerorts nicht mehr gestellt. Und gerade darum müsste die Wahrheit, die er selbst ist, umso deutlicher ausgesprochen werden. Stattdessen treten Stimmung, Struktur und Anschlussfähigkeit an ihre Stelle.

Seit einigen Jahren arbeite ich kritisch an den geistigen und kulturellen Strömungen unserer Zeit. Wahrheitsfragen sind dabei nur ein Teilgebiet. In meiner Filmreihe „Schöne neue Welt?" beleuchten inzwischen drei Filme unterschiedliche Facetten des gegenwärtigen Wandels: technologische, gesellschaftliche und geistige Bruchlinien. „Wahrheitsersatzstoffe – schöne neue Welt?" ist der zweite Teil dieser Reihe. Alle Filme und ihre vollständigen Texte sind auf euxistopie.de verfügbar. Der jüngste Teil schließlich stellt die Frage nach Gott selbst und führt damit die Grundlinie der Reihe noch tiefer.

Doch bereits während der Arbeit am zweiten Teil wurde mir immer deutlicher: Die Krise der Wahrheit betrifft die Kirche selbst – und zwar stärker, als wir wahrhaben wollen.

Ein Beispiel ist die Praxis, in Teilen des Bistums Essen Taufen durch Laien spenden zu lassen. Nicht aus Not, nicht weil keine Priester oder Diakone da wären, sondern als strukturelle Entscheidung. Das Sakrament wird in ein Aufgabenpaket verwandelt, das sich nach Rollen verteilt, nicht nach der ordentlichen, kraft Weihe übertragenen Vollmacht des Klerus. Sicher, organisatorisch mag das funktionieren. Geistlich jedoch verliert die Kirche damit etwas Wesentliches: die Erkenntnis, dass Sakramente nicht verwaltet, sondern empfangen und gespendet werden – in der Vollmacht, die Christus seiner Kirche gegeben und den geweihten Amtsträgern anvertraut hat; Laien sind nur im echten Notfall zur Taufe befugt, wie es der Codex des Kirchenrechts in CIC 861 §2 ausdrücklich vorsieht, nicht aber als reguläre Spender.


Ähnliche Verschiebungen erlebe ich in der Predigt. Als ich über Himmel, Hölle und Gericht sprach – über die letzten Dinge, von denen Jesus selbst am häufigsten redet –, wurde ich von einer leitenden Person aus dem Generalvikariat ermahnt, das sei „den Menschen heute nicht mehr zuzumuten, die wollen nach einer harten Woche am Sonntag doch etwas Erbauliches hören". Eine andere Predigt über die Beichte brachte mir denselben Hinweis ein: „Damit erreicht man niemanden mehr."

Doch gerade diese Themen gehören zum innersten Kern der Verkündigung. Und: Beide Predigten lösten viele Gespräche aus – ernste, dankbare, nachfragende. Natürlich gab es auch vereinzelten Widerspruch. Aber der größte Teil war positiv. Die Menschen hören sehr genau, ob die Kirche noch glaubt, was sie sagt – oder nur noch sagt, was niemandem weh tut. Und aus meinen inzwischen rund 150 Taufgesprächen seit meiner Weihe vor zehn Jahren weiß ich: Spätestens in jedem vierten Gespräch fällt der Satz, die Kirche drehe sich "nur noch um sich selbst" – in Varianten sogar noch öfter. Diese Wahrnehmung kommt nicht von außen, sondern direkt aus der Mitte der Gläubigen. Und sie zeigt etwas, das wir sehr ernst nehmen müssen: Viele verlieren nicht den Glauben an Jesus Christus – Gott sei Dank nicht –, aber sie verlieren zunehmend den Glauben an die Kirche. Vertrauen schwindet, nicht weil Christus kleiner geworden wäre, sondern weil die Kirche nicht mehr klar sagt, wofür sie steht und wofür sie da ist.

Auch die äußeren Zeichen verändern sich. In zahlreichen Pfarreien werden funktionale Kirchenbänke mit Kniebank zunehmend durch Stuhlreihen ohne jede Möglichkeit zum Niederknien ersetzt – ein Trend, den man mittlerweile in mehreren deutschsprachigen Diözesen beobachten kann. Ob das Knien verlernt wird oder inzwischen verweigert werden soll, bleibt unausgesprochen im Raum. Doch wer nicht mehr vor Gott niederkniet, verliert oft auch das Gespür für seine Größe. Dabei heißt es unmißverständlich: „ut in nomine Jesu omne genu flectatur" – „damit sich im Namen Jesu jedes Knie beuge" (Phil 2,10). Und wer die Größe Gottes aus dem Bewusstsein verliert, verliert die Ernsthaftigkeit des Glaubens. Eine Kirche, die das Knien verlernt, verlernt auch die Haltung, aus der jede wahre Theologie entsteht. Denn Theologie beginnt auf den Knien: im Schweigen, im Gehorsam, im Blick auf den, vor dem sich jedes Knie beugen soll. Wo diese Haltung fehlt, wird Glaube schnell zu Anthropologie, und Kirche wird zur Organisation. Lex orandi, lex credendi.

Gleichzeitig wehen Regenbogenfahnen vor Kirchen. Sie sollen Offenheit zeigen, doch sie öffnen vor allem eine Tür: jene zu einer Orientierung an gesellschaftlichen Identitätsprogrammen, die mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar sind. Eine Kirche, die ihre Symbole austauscht, tauscht irgendwann auch ihre Botschaft aus.

Das Muster ist immer dasselbe: Nicht offene Feindschaft zerstört die Kirche, sondern die schleichende Preisgabe ihres eigenen Maßstabes. Nicht bewusste Böswilligkeit, sondern der Irrtum, das Evangelium ließe sich in organisatorische Abläufe und gefällige Sprachformen überführen. Und nicht Druck von außen, sondern die langsame, aber stetige Verschiebung der inneren Orientierung – weg von Christus, hin zu Strukturen, Erwartungen und Rollenbildern – frisst die Kirche von innen auf.

An vielen Stellen des kirchlichen Lebens ist nicht mehr Gott der Bezugspunkt, sondern das System. Rollen, Zuständigkeiten, Gremien – alles wichtig, aber nichts davon rettet eine Seele. Wer sich dem Zeitgeist anbiedert, mag Applaus gewinnen, verliert aber die Seelen an einen Ort, an den niemand geraten möchte. Eine Kirche, die mehr Energie in Strukturprozesse investiert als in die Verkündigung, verliert nicht ihre Organisation, sondern ihren Glauben – und verfehlt ihren Auftrag, Seelen zu retten. Und ein Kleriker, der die Möglichkeit des eigenen Verlorengehens nicht mehr ernst nimmt, verliert den Ernst der Verkündigung; wer das Gericht nicht mehr fürchtet, wird auch niemanden mehr zur Umkehr rufen.

Die Eschatologie – Himmel, Hölle, Fegefeuer, Gericht – war nie Randthema. Sie war der Horizont des Evangeliums. Heute schweigt man darüber, und zwar mit System. Man fürchtet, Menschen könnten sich abgestoßen fühlen. Doch Menschen wenden sich nicht ab, weil die Kirche zu klar wäre. Sie wenden sich ab, weil Kirche ihnen nicht das sagt, was nur die Kirche sagen kann. Unsere Kirchen leeren sich nicht wegen der Wahrheit. Sie leeren sich wegen der Stille.

Christus hat nicht gesagt: „Ich bin das Gefühl." Und auch nicht: „Ich bin die gesellschaftliche Anschlussfähigkeit." Er hat gesagt: „Ich bin die Wahrheit." Und derselbe Christus sagt an anderer Stelle unmissverständlich: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert" (vgl. Mt 10,34). Dieses Schwert trennt – Menschen ebenso wie Wahrheit von Unwahrheit. Und Wahrheit hat nur dann Kraft, wenn sie ausgesprochen wird – vollständig, ehrlich, ohne Angst.

Auf euxistopie.de finden Sie den vollständigen Text zu meinem Film „Wahrheitsersatzstoffe – schöne neue Welt?" – Teil einer "Schöne neue Welt"-Reihe, die sich kritisch mit dem Geist unserer Zeit auseinandersetzt. Vielleicht kann dieser Blick von außen helfen, das wiederzufinden, was die Kirche im Innersten ausmacht: den Mut zur Wahrheit – den Mut zu Jesus Christus. Jesus Christus, der nicht nur die Wahrheit sagt, sondern die Wahrheit ist.

 


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Lesermeinungen

modernchrist vor 2 Stunden: Dieser Satz eines Funktionärs ist Quatsch!

„Damit erreicht man niemanden mehr." Denn: Sie als Prediger haben ja schon die Leute in dem Gottesdienst dort als Zuhörer erreicht! Wo sollen diese denn ernstere Botschaften für das eigenen Leben hören, wenn nicht ab und zu im Gottesdienst! Wenn ich ausserdem den Altersdurchschnitt in den Messen anschaue, dann sind meist das nicht die Leute mit dem "harten Arbeitsalltag " die ganze Woche über. Jeder benötigt bis zum Lebensende (!)immer wieder den Ruf "Kehr um", "Richte dich neu und lebendiger aus", "Geh wieder einmal zur Beichte". Das sind gesunde Leute, die sich auch proaktiv mal wieder für etwas einsetzen könnten! Muten wir doch in liebevoller Weise und ermutigender, wertschätzender Sprache den Leuten etwas zu!

SalvatoreMio vor 26 Stunden: Die Schwierigkeit, einander zu verstehen ...

@SarahK: Danke, dass Sie sich nochmals äußern. Ich konnte den Inhalt Ihres Berichtes nicht richtig begreifen und wollte darauf antworten, doch da rutschte meine Hand aus, und mein Kommentar war abgeschickt, mit unvollendetem, ziemlich sinnlosem Inhalt. - Was Sie am Ende schreiben, scheint mir die eigentliche Tragik unserer Gegenwart: uns fehlt immer mehr die gemeinsame Basis! Über Reisen, Sport, Konsum usw. können wir uns ganz gut austauschen, doch die Frage nach den sogenannten "Letzten Dingen" - die eigentlich die Wichtigste ist - die interessiert kaum; da sind wir - trotz "heller Hautfarbe" - oft meilenweit auseinander und somit einsam. Doch da ist Christus ganz nahe: wer war wohl einsamer auf Erden als Er?

SarahK vor 29 Stunden: @SalvatoreMio

Nein, es ist eher gemeint gewesen was ein schlechter Bischof aus guten Priestern machen kann. Zum Beispiel Menschen die sich um jeden Preis auf der einen Seite anbiedern und auf der anderen Austeilen und von guten Predigern zu Gutmenschen Predigern werden. Obwohl jetzt in meinem konkreten Beispiel sind sie da zumindest im Niveau wieder gestiegen. Wenn man was sagt ist was theologisch nicht auffangbar ist aber dafür dann keine Beschwerde Email bekommt halte ich das für weak und ich befürchte jetzt, dass diese Weakness vom Bischof gepuscht wird, das wollte ich sagen. Für mich auf der einen Seite als fromme Katholikin aber auf der anderen Seite in einem extrem säkularisierten Umfeld ist das schwer zu begreifen. Gestern Abend war ich auf einer Party in der größten Stadt hier im Umkreis und vorher in der heiligen Messe auf der Party zwischen Drogen und Alkohol konsumierenden Menschen hatte ich weniger Probleme zu sagen dass ich eher konservativ katholisch bin als hier.

jabberwocky vor 32 Stunden: @Daniel68

Sie erwähnen in Ihrem Posting den Begriff "Reformer". Dazu ein Aphorismus von Nicholas Gomez Davila:

"Früher griffen die Narren die Kirche an, heute reformieren sie sie".

gebsy vor 34 Stunden: Gottes Langmut

"Wer sich dem Zeitgeist anbiedert, mag Applaus gewinnen, verliert aber die Seelen an einen Ort, an den niemand geraten möchte."
Wenn das so ist, dürfen wir uns für die LANGMUT Gottes bedanken, aber diese nicht herausfordern ...

Daniel68 vor 2 Tagen: SalvatoreMio; ihr Salat-Kommentar !! Chapeau

Vielen Dank fûr Ihren ausgesprochen schönen Beitrag. In der Tat ist es nicht leicht eine gute Predigt zu halten. Ihre Salaterklärung müsste man alle deutschen Bistümer senden mit der Auflage, es an alle Pfarreien zu verteilen. Nicht jedem Priester fällt es leicht eine Gute Predigt auszuarbeiten aber mit den richtigen Zutaten und etwas Feinabstimmung bei der Menge sollte das möglich sein. Verzeihen Sie mir bitte eine persönliche Anmerkung: bei aller Ernsthaftigkeit der Thematik musste ich über Ihre Salatidee doch noch wirklich schmunzeln. Für heute geht ein Tag zu Ende: Ihnen und Allen einen friedvollen Tagesausklang

Freude an der Kirche vor 2 Tagen: Guter Artikel - stehen wir mutig auf!

Danke, lieber Diakon Ulrich Franzke!

Sie treffen den Nagel auf den Kopf!
Warum schweigen der Wahrheit dienende Diakone und Priester, anstatt sich zu vernetzen und zusammen zu wirken/stark zu sein??? - Vernetzung ist angesagt! Keine Angst! Sind wir wahre Hirten oder angstbesessene Schweiger, welche ihre Schafe im Stich lassen??? Kommt bitte aus der Deckung, liebe der Kirche treue Mitbrüder!!! Die Märtyrer sind unser Vorbild. Sie wirkten treu zum Heil der Seelen!!!

Viele Grüße
von einem Ihnen bekannten Priester!

talita-kum vor 2 Tagen: Wahrheit statt Anpassung

Vielen Dank für diesen Text. Theologisch wie geistlich trifft er genau den Kern: Unsere Krise ist keine Strukturkrise, sondern eine Krise der Mitte – der Wahrheit Jesu Christi, der selbst Weg, Wahrheit und Leben ist.

Ich erlebe in der Seelsorge dasselbe: Menschen wenden sich nicht wegen zu viel Klarheit ab, sondern wegen zu wenig. Wo die Eschatologie verschwiegen wird und Sakramente zu Funktionen werden, verliert die Kirche ihren Auftrag und ihre Kraft.

Ihr Beitrag erinnert daran, was erneuert: die Rückkehr zu Christus, zur Anbetung, zur echten Verkündigung. Danke für diesen Mut zur Wahrheit.

Daniel68 vor 2 Tagen: jabberwocky Interessante Aussagen

Alte gehen - Neue Kommen Das mag durchaus stimmen, aber ohne groß in der Tiefe zu stecken, sehe ich subjektiv nur Sonntag fûr Sonntag nahezu die gleichen Menschen in ihrer „Stammbank“ sitzen und kaum neue Gesichter. Jetzt zu Weihnachten wird sich das etwas ändern weil dann doch die Familie aus allen Ecken zusammenkommt und dann der Kirchgang dazu gehört. Leider weiß man momentan bei Papst Leo noch nicht so ganz wohin die Reise geht. Vorsichtige Entspannung an der Vorkonzils-Messe aber eben noch nichts Konkretes. Ebenso der synodale Weg; auch hier (noch) kein wirkliches verbindliches Statement. Die Zeit spielt den Reformern in die Hände und man unterwandert langsam aber stetig die Lehre. Nach Papst Franziskus wäre jetzt der Zeitpunkt das Ruder an sich zu ziehen und eine Kursnotierung vorzunehmen. Mir ist der Papst noch nicht ganz klar.

ChemMJW vor 2 Tagen:

>Eine andere Predigt über die Beichte brachte mir denselben Hinweis ein: „Damit erreicht man niemanden mehr."

Und wen erreicht das typische Wohlgefühl-Blabla, das vielerorts gepredigt wird?

SalvatoreMio vor 2 Tagen: Wohlwohlwollend miteinander sprechen

@SarahK: Mir scheint, Sie sprechen das Kommunizieren untereinander an, was oftmals eine ganz schwierige Sache ist. Sagen wir mal, da ist der Bischof und ein Priester, der bei der Gemeinde nicht gut ankommt.

SalvatoreMio vor 2 Tagen: Es kommt auf die richtige "Salat-Würze" an

Gut predigen können ist eine Gabe! Es kommt dabei nicht nur auf den Inhalt an, sondern auf die Art und Weise der Vermittlung! Manche schreien die Zuhörer an, als wären diese taub; manche gestikulieren gerne herum und erheben öfter bedrohlich die Faust, wie Politiker es gelegentlich tun. Es kommt auf die Stimme, auf die Lautstärke - auf vieles an. -Ich wage einen Vergleich mit einer "Salat-Sauce", zubereitet aus Öl, Essig und Gewürzen: es sollte gutes Öl sein, nicht zu viel; dazu gehört ein angenehmer Essig, der das richtige Aroma bringt. Auch nur ein bisschen zu viel Essig, kann die ganze Salatsauce verderben. -
So auch eine Predigt: muss der Prediger ernste Worte an die Gemeinde richten, so sollte er nicht drauflosdreschen mit mehreren "Anklagen", bis diese es leid ist. - Lieber ein andermal wieder ein brisantes Thema aufgreifen.

jabberwocky vor 2 Tagen: Werter @Daniel68

Sie schreiben, Zitat: „…einerseits sollen die Kirchenbesucher stabil bleiben oder ansteigen, was aber nur über die Schiene „Zeit angepasst modern“ gehen wird, andererseits soll sie die wahre Lehre verkünden, was die Gefahr bringt, dass sich Gläubige abwenden …“
Hier liegt m.E. ein Denkfehler vor. Die Kirche bekommt immer dann Probleme, wenn sie von dem abweicht, was der Herr gesagt, getan, gelehrt hat. Die Kirchenbesucherzahl bleibt eben nicht stabil über die Schiene „Zeitangepasst modern“. Jesus sagt: Wenn das Salz nicht mehr salzig ist, taugt es zu nichts mehr und wird weggeworfen und zertreten, vgl. Mt 5,13. Und wenn die Menschen weggehen, weil sie die Wahrheit nicht mehr vertragen, dann muß man sie gehen lassen, vgl. Joh, 6. Jesus hat nicht nur die Leute gehen lassen, sondern hat sogar die Zwölf gefragt: Wollt ihr auch weggehen?
Es kommen dafür mehr andere, die sich nach Wahrheit sehnen. Die Wahrheit hat, immer, unterm Strich eine größere Anziehungskraft als die Lüge.

Locike vor 2 Tagen: @ Daniel68

Da die Kirchenaustritte in D nichts so schnell ansteigen, wie die Zahl der Kirchenbesucher sinkt, existiert die Kirche in D immer noch dank der Kirchensteuer.
Wenn die Zahl der Kirchenbesucher stabil bleiben oder ansteigen sollen, nur damit die Kasse von der Kirchensteuer noch mehr ausdehnt, dann sollte man eine solche Kirche in den Knast schicken und zumauern für immer.

SarahK vor 2 Tagen: Unrecht getan?

Wenn ich das lese frage ich mich ob ich meinen beiden geweihten Kindsköpfen (lieb gemeint) hier vor Ort eventuell Unrecht getan habe. Ich stelle mir vor ich gebe alles auf um Christus zu folgen und dann bekomme ich von meinem Hirten und seinem Gefolge kein bisschen Unterstützung, nein noch viel Schlimmer mir wird durch die Blume (weil direkt und ehrlich ist in der leitungsetage ja sowieso niemand) gesagt im Grunde wollen wir dich unnötig machen (was nicht geht aber so katholisch sind diese CEOs nicht das zu ergreifen) würde ich dann nicht auch um mich schlagen und gerade dir treffen die es noch ehrlich katholisch mit einem meinen? Ich bin echt immer mehr desillusioniert. Es hilft wirklich nur beten und flehen und zu bitten dass man so heilig wird wie Gott einen haben möchte und jeden anderen Heiliger. ?

Daniel68 vor 2 Tagen: Locike Bei uns in der Gemeinde ist’s durchweg konträr:

Mal KEINE weichgespülte Wischi-Waschi Predigt, regt sich Unmut und wer (wie ich) etwas dagegen sagt, wird altersübergreifend als „konservativ und im vorigen Jahrhundert stehen geblieben“ deklariert. Wie soll denn der Spagat gelingen für den Klerus; : einerseits sollen die Kirchenbesucher stabil bleiben oder ansteigen, was aber nur über die Schiene „Zeit angepasst modern“ gehen wird, andererseits soll sie die wahre Lehre verkünden, was die Gefahr bringt, dass sich Gläubige abwenden weil sie diese Kerninhalte als überholt und nicht mehr ins 21. Jahrhundert passend ansehen…

Locike vor 2 Tagen: wischi-waschi

Viele Kirchenfunktionieren haben immer noch nicht begriffen, dass genau das wischi-waschi in der Predigt und die Kirchensteuer die Kirchgänger zu den Freikirchen und Traditionalisten vertreibt. Da war sogar die Stasi klüger.

Daniel68 vor 2 Tagen: Auf den Punkt gebracht! Die Thematik hatten wir auch.

Der Vertretungspfarrer fûr unseren erkrankten Pfarrer hielt eine wunderbare Predigt über die prall gefüllten Cafés am Sonntag Morgen wo Menschen extra aufstehen zum Frühstück. Wer eh aufgestanden sei, könne doch auch die 100 Meter am café vorbei zum Gottesdienst gehen. Man merkte eine Unruhe und als dann noch Buße und Beichte kam, begann das Husten und das ein oder andere Gotteslob oder Schirm fiel laut zu Boden. Irgendwann hat’s der Pfarrer verstanden und endete. Draußen auf dem Kirchplatz wurde heftig diskutiert und man empfand die Predigt unpassend und „so was hat unser Pfarrer noch nie gepredigt.“. Am nächsten Sonntag hat er dann die Predigt unserem jungen Kaplan überlassen, was auf allgemeine Zustimmung und Erleichterung stieß, weil es sehr humorvoll und weichgespült daher kam. Früher war der Pfarrer Herr über die Gemeinde- heute ist die Gemeinde Herr über den Pfarrer!

SalvatoreMio vor 2 Tagen: Moderne Ohrenschmeichlerei

Mit diesem Wort möchte die Analyse des Herrn Diakon zusammenfassen. Es lohnt, sich seinen Beitrag gut zu merken, um für Gespräche gewappnet zu sein. Danke, Herr Diakon Franzke!

Locike vor 2 Tagen: Wellness Kirche

Offenbar hat die zitierte Person aus dem Ordinariat immer noch nicht begriffen (fast 60 Jahre nach V2!), dass genau das wischi-waschi in der Predigt und die Kirchensteuer die Kirchgänger zu den Freikirchen und Traditionalisten vertreibt.

Norbert Sch?necker vor 2 Tagen: "die Kirche drehe sich "nur noch um sich selbst""

Das sehe ich genauso!

Papst Franziskus hat das völlig richtig erkannt, als er zu Beginn seines Pontifikates eine Kirche forderte, die zu den Menschen geht, statt sich mit selbst zu beschäftigen.

Kurioserweise begannen dann Synoden, wo Funktionäre mit anderen Funktionären darüber berieten, wie man das tun könnte. In weiten Teilen der Kirche blieb es bei den inneren Beratungen - es geschah genau das Gegenteil von dem, was das Ziel war.

Dabei wäre es einach. Mein früherer Pfarrer hat unermüdlich Geburtstagskinder seiner Pfarre - großteils sogenannte "Fernstehende" - besucht. Per Fahrrad. Er war sichtbar und jedermann bekannt. Ganz einfach! Dazu brauchte er keine Synode und keine Enzyklika. Er brauchte nur Kreativität, Tatkraft, Mut und das Bewusstsein, dass er dem wahren Herrn der Welt dient (Christkönig steht bevor!).

Ausführliche Gespräche vor Taufen und Begräbnissen, guter Religionsunterricht und gescheite Nikolaus- und Martinsfeste bieten auch Chancen. Alles ist bereit. Nur zu!

Stefan Fleischer vor 3 Tagen: Die Kirch ist nicht dazu da

den Menschen zu verkünden was sie zu hören wünschen, sondern was sie hören müssten.
Schon Paulus mahnt in 2.Tim 4,2: "Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung." Ein besseres Rezept gibt es nicht.

Jothekieker vor 3 Tagen: Akzeptanz vor Lehre?

Wenn die zitierte Person aus dem Ordinariat Wert darauf legt, daß die Leute in der Sonntagspredigt "etwas Erbauliches" hören, dann offenbart das ein sehr säkulares Kirchenverständnis. Die Leute zahlen ihre Kirchensteuer, damit sie "etwas Erbauliches" hören.
Damit verkommt die Kirche endgültig zu einem Dienstleister, der den Kunden gegen Kirchensteuerzahlung ein Heilsversprechen anbietet.
Das können andere aber besser. Es ist daher kein Wunder, daß dieser Dienstleister ein Problem mit der Kundenbindung hat.

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