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Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein

vor 9 Stunden in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Leo XIV. stellt sich hinter vor zehn Jahren getroffene Reform durch Vorgänger Franziskus - Ehe "kein Ideal, sondern Maßstab wahrer Liebe", bei Konflikten zuerst Mediation und Schlichtung.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP) 
Papst Leo XIV. hat sich hinter die 2015 von seinem Vorgänger Franziskus verfügte Reform bei Ehe-Annullierungsverfahren gestellt. Katholisch geschlossene Ehen seien grundsätzlich unauflöslich, Urteile über deren Nichtigkeit dürften nicht durch eine falsch verstandene Barmherzigkeit manipuliert werden, betonte Papst Leo am Freitag im Vatikan. "Dennoch muss gerade in der rechtmäßigen Ausübung der richterlichen Gewalt die wahre Barmherzigkeit geübt werden", sagte er anlässlich des zehnten Jahrestags der Reform durch Papst Franziskus.
Leo äußerte sich vor angehenden Juristen der Römischen Rota, dem letztinstanzlichen Kirchengericht bei Ehenichtigkeitsprozessen. Der Zweck der damaligen Reform, nämlich eine bessere Zugänglichkeit und größere Schnelligkeit der Verfahren, die jedoch niemals auf Kosten der Wahrheit gehen dürfe, sei Ausdruck sowohl der Gerechtigkeit als auch der Barmherzigkeit, unterstrich Leo XIV., selbst promovierter Kirchenrechtler.


Ehe als Maßstab der wahren Liebe
Die Ehe sei "kein Ideal", sondern der "Maßstab der wahren Liebe zwischen Mann und Frau: totale, treue, fruchtbare Liebe", bekräftigte der Papst seine Worte beim Heilig-Jahr-Treffen der Familien im Juni. Leo ermutigte Paare, Konflikte in der Ehe durch Mediation und Schlichtung zu lösen. Dennoch gebe es Fälle, in denen der Verfahrensweg notwendig sei. Höchstes Gesetz und Ziel der Eheprozesse in der Kirche sei die "Rettung der Seelen", unterstrich der Papst.
In der katholischen Kirche sind Ehen unauflöslich. Im Nachhinein kann jedoch in bestimmten Fällen festgestellt werden, dass eine Ehe ungültig war. Gründe können Formfehler sein, wie etwa das Fehlen von Trauzeugen. Meist werden jedoch sogenannte Willensmängel oder Erkenntnismängel geltend gemacht, etwa wenn ein Partner von vornherein Kinder ausschließt. Um über die Gültigkeit zu entscheiden, gibt es eigene kirchliche Gerichte. Kommt es zu einer Annullierung, dürfen die Beteiligten nach dem Kirchenrecht eine zweite katholische Ehe eingehen.
2015 hatte Franziskus das Verfahren zur Prüfung der Gültigkeit von Ehen erheblich vereinfacht und die Prozessdauer verkürzt. Diese Reform solle aber nicht die Zahl der annullierten Ehen steigern, sondern die Prozesse beschleunigen, sagte der Papst Ende Jänner vor der Römischen Rota. Er habe das Wohl der Betroffenen im Blick gehabt.

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Lesermeinungen

MarinaH vor 1 Stunden: liebeleben.com

sehr zu empfehlen, nicht nur als Vorbereitung:
https://www.liebeleben.com/

SalvatoreMio vor 2 Stunden: Warum verläuft der "Ehevorbereitungskurs so oberflächlich?

Das war doch mal ganz anders. Da gab es mehrere Treffen, wo z. B. auch ein Eheberater, Psychologe und Arzt erschien. - Vielleicht läuft das Ganze jetzt so schlicht ab, weil die meisten schon lange unerlaubte "Ehe-Erfahrung" haben, obwohl sie noch nicht verheiratet sind oder weil sie schon mehrere "ehe-ähnliche Proben" hinter sich haben?

Norbert Sch?necker vor 4 Stunden: Ein Fehler

"Kommt es zu einer Annullierung, dürfen die Beteiligten nach dem Kirchenrecht eine zweite katholische Ehe eingehen."

Falsch. Sie dürfen dann nach dem Kirchenrecht eine ERSTE katholische Ehe eingehen. Die vorhergehende Partnerschaft war ja eben keine katholische Ehe.

Oder vielleicht war es so gemeint: " ... dürfen die Beteiligten eine zweite, diesmal katholische, Ehe eingehen."

doda vor 4 Stunden: Im Erzbistum Köln gibt es gute Ehevorbereitung in St. Pantaleon

Hier ein Beitrag dazu von Domradio:
midhttps://www.domradio.de/artikel/der-schluessel-ist-das-gemeinsame-gespraech-wie-kann-man-sich-zusammen-auf-die-ehe

Locike vor 7 Stunden: Wiederheirat auf katholisch?

@ gebsy,
wo gibt es in D Ehevorbereitungsseminare?
Ein halbstündiges Gespräch mit dem Gemeindepfarrer, das dazu dient, die Brautpaare aufzuklären, was zu tun ist, falls sie sich trennen wollen. Das wars.

Der Trend ist klar erkennbar – die Kirche benutz die von Christus erhaltene Vollmacht das weite Tor, das ins Verderben führt, noch weiter aufzumachen.
Im Zusammenhang mit der Lehre der katholischen Kirche bezeichnete Papst Franziskus Homosexualität als Sünde, erlaubte aber die Sünder zu segnen.
Was erlaubt LeoXIV noch? Wiederheirat auf katholisch?

Daniel68 vor 7 Stunden: Ehevorbeitungskurs / Brautzeit

Meine Kinder haben alle diese Pflichtmaßnahme gemacht. Aber was da doziert und gemacht wurde, war alles andere als eine katholische Ehevorbereitung. 99 Prozent der Teilnehmer haben nur der Pflicht wegen teilgenommen und was ich an „Lehre“ sah, war nur der eine wiederkehrende Satz „Denken Sie dran, wenn Sie kirchlich heiraten gibt es kein Zurück und es ist für immer“. Der Rest waren Spiele wie im Fernsehen „wie gut kennst Du Deinen Partner“. Kurz wurde der Ablauf durchgesprochen und es gab etwas Lektüre für zu Hause und die Teilnahmescheinigung. Das hätte man sich sparen können- das Zettelchen wurde zur Anmeldung im Pfarrbüro abgegeben. Das Gespräch mit dem Pfarrer war bei all unseren Kinder ein Abendtteffen bei einem Glas Wein im Wohnzimmer. Der Pastor ermahnte kurz, gut zu überlegen weil ja Ehe für immer. Das war das „Pflichtgespräch“.

gebsy vor 8 Stunden: Die Brautzeit

soll für die Klärung genützt werden, um die geplante Eheschliessung optimal vorzubereiten.
Die Ehevorbereitung darf nicht zum verpflichteten Schnellkurs verkommen ...

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