
Aktuelles | Chronik | Deutschland | Österreich | Schweiz | Kommentar | Interview | Weltkirche | Prolife | Familie | Jugend | Spirituelles | Kultur | Buchtipp

vor 2 Tagen in Kommentar, 29 Lesermeinungen
Artikel versenden | Tippfehler melden
Während die bundesdeutschen Kirchen munter weiter „abbauen“, blüht das Christentum in anderen Ländern des Kontinents längst wieder auf. Kommentar des evangelischen Pfarrers Dr. Jürgen Henkel
Bonn-Hannover (kath.net/„Auftrag und Wahrheit – Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“/jh) [Für kath.net erweiterte Fassung des Editorials von Pfarrer Dr. Jürgen Henkel aus der aktuellen Nummer von „Auftrag und Wahrheit – Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“, Nr. 17/2025, 5. Jg. 2025/2026, Heft 1, S. 3-5]
Wer heute auf Europa blickt, findet einen spirituell sehr unterschiedlich geprägten Kontinent vor. In Deutschland schreitet der kirchliche Niedergang massiv voran. Das Land der Teutonen ist seit langem wieder Missionsland. Die Zahl der Christen ist auf unter 50 Prozent gesunken, die Konfessionslosen sind die größte „Konfession“. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sprach schon 1992 – also vor über 30 Jahren! – von der Bundesrepublik als einem „heidnischen Land mit christlichen Restbeständen“. Das haben die Kirchenoberen und auch die offizielle und universitäre Theologie nie wirklich ernst genommen, geschweige denn rechtzeitig begonnen, über Gegenstrategien nachzudenken. Schließlich war schon der Begriff der Mission theologisch seit Jahrzehnten verbrämt und geächtet. Wer das Thema des kirchlichen Niedergangs vor zehn oder fünfzehn Jahren bei Pfarrkonferenzen und anderen kirchlichen Treffen und Gelegenheiten angesprochen hat, wurde lange noch als Schwarzmaler kritisiert, der Menschen den Glauben abspreche, die zwar nicht (mehr) so kirchennah seien wie früher, „tief drin“ aber doch religiös und christlich verwurzelt seien. Doch seit Jahren sprechen die Kirchenaustrittszahlen ihre ganz unerbittliche Sprache. Es ist eine millionenfache Abstimmung mit den Füßen.
Statt eine missionarische Gegeninitiative gegen den religiösen Traditionsabbruch und das Verdunsten des Christentums hierzulande zu starten, schwingen die Kirchen in Deutschland jedoch lieber die Abrissbirne und freuen sich über den Zuwachs des Islam als kulturelle Bereicherung. Hektisch, fast schon panisch werden Fusionen von Strukturen, die Streichung von Pfarrstellen und Schließungen von Einrichtungen beschlossen und oft auch gegen Widerstände vor Ort durchgepeitscht. Der Priester- und Pfarrermangel gibt den Kirchenleitungen dabei durchaus Argumente an die Hand. Schließlich können die bisherigen Strukturen tatsächlich nicht mehr mit den immer weniger vorhandenen Priestern und Pfarrern bedient bzw. versorgt werden. Kirchliche Gebäude von Pfarrhäusern und Pfarrämtern über Gemeindehäuser bis hin zu Kirchen selbst sollen verkauft werden. Man rechnet offenbar gar nicht mehr mit Zukunft.
Ganz anders etwa verhält es sich im lange „stolz säkularen“ und laizistischen Frankreich wie auch in Großbritannien. In beiden Ländern gibt es neue Hinwendung zum christlichen Glauben, vor allem zur Katholischen Kirche, und zunehmend auch Taufen junger Erwachsener. Und auch in den USA gibt es positive Aufbrüche. So vermeldete das katholische US-Bistum Bridgeport, dass die Messbesuche seit 2022 um 22 Prozent (siehe Link) gestiegen sind. Der norwegische katholische Bischof Erik Varden wiederum berichtet von einem neuen Interesse junger Menschen an Glaubensfragen und der Katholischen Kirche.
Deutschland ist von dieser Entwicklung scheinbar abgehängt. Beten wir zum Herrn der Kirche, dass auch hierzulande unter der Führung des Heiligen Geistes wieder ein neues Aufblühen des christlichen Glaubens möglich wird. Dazu braucht es aber auch den Willen der Kirchenoberen, die freilich hierzulande inhaltlich mehr mit der Anbiederung an den links-grün-woken Mainstream und dem Abbau beschäftigt sind als mit Mission und Neuevangelisation.
Christliche Bewegungen, die Zulauf haben, und die zunehmende Zahl an Taufen junger Erwachsener etwa in Frankreich werden von den Kirchenoberen und auch dem kirchlichen Juste Milieu sogar noch skeptisch betrachtet. Vielleicht schaffen es die Großkirchen nur nicht mehr, die „einfachen Antworten“ zu geben, die man solchen Strömungen gerne vorwirft. Wer freilich die Evangelien liest, merkt schnell, dass auch Jesus Christus selbst einfache Antworten gegeben hat, wobei diese nie angepasst oder bequem waren.
Wichtig ist dabei natürlich immer auch, wie sich die Kirchen selbst präsentieren, um wahr- und ernstgenommen zu werden. Ob die „Trauung“ von vier sich liebenden Männern durch eine evangelische Pastorin in Berlin dem missionarischen Neuaufbruch und der Neuevangelisation dienlich ist, mag stark bezweifelt werden. Disziplinarverfahren gibt es offenbar keines. Das zeigt, dass in den Kirchen in Deutschland mittlerweile offenbar jeder glauben, lehren und tun kann, was er will. Immerhin hat sich die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg angesichts massiver Kritik davon deutlich distanziert und diese (Pseudo)Handlung kritisiert. Angesichts der Entwicklungen in Theologie und Kirche mag es allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis auch solche Handlungen akzeptiert werden. Immerhin diskutiert die Theologie in Deutschland mittlerweile bereits die Möglichkeit und theologische Beurteilung „polyamouröser Beziehungen“. Man will es eben jedem Recht machen…
Die katholischen Bischöfe in Deutschland wiederum steuern nach bzw. wohl auch als Folge des „Synodalen Wegs“ auf den nächste Konflikt mit Rom zu, und zwar im Blick auf das Dokument „Geschaffen, erlöst und geliebt. Sichtbarkeit und Anerkennung der Vielfalt sexueller Identitäten in der Schule“ der Deutschen Bischofskonferenz/DBK, das jüngst veröffentlicht wurde. Fast ist man versucht zu sagen: sie können es nicht lassen… Wieder einmal droht ein deutscher Sonderweg, der die Gemeinden, die Christen und katholische Einrichtungen und sogar Klöster spaltet zwischen Befürwortern dieses Dokuments und Vertretern der römischen Linie. Mit Rudolf Voderholzer und Stefan Oster haben sich bereits zwei mutige Diözesanbischöfe von diesem Papier distanziert, das sich deutlich von der bisherigen Lehre der Katholischen Kirche abhebt. Bischof Oster fragt provokativ in seiner Stellungnahme: „Glauben wir noch, was wir glauben?“ Der Shitstorm der Mainstream-Medien ist beiden gewiss, genauso wie der Dank und Respekt derer, die die Heilige Schrift und die Lehre der Weltkirche noch ernst nehmen.
Ermutigende Beispiele für Glaubenstreue bis in den Tod stellen uns heute in unserem lau und lasch gewordenen Christentum in Deutschland die Kirchen vor Augen, die bis 1989 hinter dem Eisernen Vorhang eingesperrt waren und in Unfreiheit leben mussten. Etliche Heiligsprechungen von Märtyrern der Rumänischen Orthodoxen Kirche und der Katholischen Kirche in Ungarn zeigen uns besonders in diesem Jahr Christen als Modell, die in Treue fest zum Herrn und Heiland ihren Glauben bis zum Martyrium bezeugt haben, sei es in den kommunistischen Lagern in Rumänien bis 1989 (z. B. Ilarion Felea), sei es in der Weigerung, sich vergewaltigen zu lassen von Soldaten der Sowjetarmee 1945 mit der Folge, für diese Verteidigung der Keuschheit und Unbeflecktheit erschossen zu werden (Magdalena Bódi). In Rumänien werden übrigens nach wie vor katholische und orthodoxe Kirchen neu gebaut. Es gibt hier allein weit über 1000 neue orthodoxe Kirchen seit 1990.
Vielleicht sollten die Strategen in den deutschen Kirchenleitungen auch einmal genau hinschauen und neidlos wahrnehmen, warum das Christentum weltweit und innerhalb der EU auch außerhalb Deutschlands wieder an Attraktivität gewinnt. Noch ist es nicht zu spät. Entscheidend ist dabei, auf den Heiligen Geist zu vertrauen – statt auf den Zeitgeist.
Der Autor, Dr. Jürgen Henkel, ist Gemeindepfarrer der Bayerischen Landeskirche in Selb (Oberfranken), Professor h. c. an der Universität Babeş-Bolyai in Klausenburg/Cluj-Napoca (Rumänien) und Schriftleiter der Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit. Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“; die Zeitschrift erscheint in der Verlagsbuchhandlung Sabat, Kulmbach (vgl. https://www.vb-sabat.de/auftrag-und-wahrheit/). Weitere kath.net-Beiträge von Dr. Henkel: siehe Link.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Versusdeum vor 15 Stunden: Zuerst sagte man uns, die Kirche müsse unpolitisch sein
und schaffte sogar freiwillig alle katholischen Staaten ab, nur, um sich jetzt in Deutschland nicht selten unterwürfig und zu Schleuderpreisen als Steigbügelhalter linkswoker Ideologien zu verdingen. Deo gratias durfte ich in meinem Leben zig gute und treue Priester kennenlernen, für die die Seelsorge an den ihnen anvertrauten Gläubigen dienzentrale Herzensangelegenheit war und ist, nicht der Applaus oder das Geld der Mächtigen.
Daniel68 vor 17 Stunden: ThomasMoore = Rumänien und Polen
Ja, das haben wir auch so gehört. Unser Kaplan kommt aus Rumänien und berichtet immer mal wieder von Heimatbesuchen. Ähnlich wie in Deutschland fast keine junge und mittlere Generation mehr in den Kirchen. Treu kommt nur noch die ältere Generation. In Polen ist der Katholizismus auch kein Selbstläufer mehr. Die Schwägerin unserer Nichte hat kürzlich einen polnischen Kollegen geheiratet. Auf der Hochzeit haben die Eltern des Bräutigams erzählt, dass die Kirche in Polen auch kämpfen muss. Religion spielt leider nicht mehr so eine Rolle wie früher.
ThomasMoore vor 21 Stunden: 1000 neue Kirchen in Rumänien
nun, es sind dort zwar viele Kirchen neu erreichtet worden. Allerdings ist das Glaubensleben vielerorts wohl auch im Niedergang. Beim Besuch der unierten griechisch-katholischen Kirchen in Cluj ergibt sich ein ähnliches Bild wie hierzulande: Geschätzt 90% der Messbesucher gehören der Generation Ü60 an, die anderen Altersgruppen fehlen fast vollständig.
Auch in dem so gläubigen Polen gibt es m.W. einen deutlichen Rückgang des Messbesuches.
chorbisch vor 22 Stunden: @ Fink
Ich bin zwar kein Kirchenhistoriker, aber dennoch glaube ich, dass man den Einfluss der Aufklärer auf das Denken und Leben der "normalen" Gemeinden und ihrer Gläubigen nicht überschätzen sollte.
Die protestantische Kirche in Deutschland war ja eine Art "Staatskirche und damit war die Geistlichkeit bis 1918 und darüber hinaus doch eher konservativ eingestellt. Mancher mag den politischen Gedanken der Aufklärer nahe gestanden haben, aber das bedeutet nicht, sich von zentralen Punkten des Glaubens abgewendet zu haben.
Und was die nur "theoretische Verbindlichkeit" des Katechismus angeht, gibt es das seit längerem ja auch auf katholischer Seite.
Wenn Katholiken kritisch auf bestimmte Entwicklungen beim Protestantismus verweisen, ist das meiner Meinung nach vor allem in der Auseinandersetzung mit den "Reformern" berechtigt.
Denn vieles, was die wollen, gibt es bei den Protestanten, was aber die Abwendung vom Glauben nicht gebremst hat.
Fink vor 23 Stunden: @ harvester - Danke für die Antwort !
Die Evangelischen hätten dann auch eine "verbindliche Glaubenslehre", mindestens theoretisch.
harvester vor 24 Stunden: @ Fink: Ja,
bei den Lutheranern der Kleine, bei den Reformierten der Heidelberger. Die EKD brachte einen Erwachsenenkatechisnus raus. Der war aber ewig lang und ziemlich liberal. Luthers Kleiner K. behandelt 10 Gebote (herrlich positiv erklärt!), Credo, Vaterunser, Taufe, Abendmahl und Beichte (!). Alles kurz genug zum Auswendiglernen. Leider seit Jahrzehnten in der Praxis kaum noch benutzt, aber noch gültig.
Daniel68 vor 26 Stunden: Locike = Sie scheinen eine starke Aversion gegen Frauen zu haben
Sie mögen scheinbar keine Frauen in der Kirche- oder sogar generell Frauen in „Männerberufen“. Kommunionhelfer (männlich) stören nicht. Mädchen als Messdiener: ohne sie würden unsere Pfarrer oftmals, mangels Zuverlässigkeit der Jungen, alleine am Altar stehen. Handkommunion: ist zumindest in meiner Gemeinde keine! Pflicht! Jeder darf kommunizieren wie er es fûr richtig hält. Würstchen nach der Fronleichnams-Prozession: noch nie gehört oder erlebt. Weihnachten lädt unser Pfarrer im Pfarrheim am Ende des 17 Uhr Gottesdienstes alle Beteiligten zu einem „Danke-Umtrunk“ ein. Glühwein und Kaffee für die Erwachsenen und heißen Kakao für die Messdiener. Bislang (seit mehr als 20 Jahren) läuft das in dieser Art: Niemand beschwert sich; selbst meine sehr konservative Nachbarin die als Lektorin fungiert, geht jedes Mal mit wenn sie Weihnachten Dienst hat. Wenn alles im Rahmen bleibt, spricht nichts dagegen.
Daniel68 vor 27 Stunden: Versusdeum = Ich hatte geantwortet… aber mein Kommentar
hat den Empfangsserver wohl nicht erreicht.
- zelebrieren in Latein - wird universell verstanden
Ich bin in der lateinischen Zelebration aufgewachsen und es war mangels anderer Zelebration vollkommen ok. Heute ist in meinem Verwandten und Freundeskreis niemand der regelmäßig die Vorkonzilsmesse besucht.
- Kommunionhelferinnen
Nicht unbedingt meine Präferenz; aber ich kann damit leben
- osteuropäische Erntehelfer mit eigenem Gottesdienst
Es sind überwiegend junge Menschen, die hier arbeiten und die Kennen die alte Liturgieform gar nicht und Deutsch- und Latein Kenntnisse nur rudimentär vorhanden, ergo feiert man die Heilige Messe in der Heimatspracbe. I
Locike vor 36 Stunden: die V2 Interpretation
Auf noch eine andere Anomalie innerhalb der Kirche möchte ich hindeuten (auf die Gefahr das ich mich wiederhole):
Für die Modernisten im Westen Europa war das V2 ein Freibrief für das, was danach geschah - den ganzen Zirkus in der Kirche.
Für die Traditionalisten (Piusbruderschaft) war das V2 der Auslöser für den ganzen Zirkus in der Kirche.
Heißt das, das beide Lager das V2 identisch interpretieren? Ja. Ist das nicht kurios?
Gab es denn niemanden, der das V2 richtig – in dem katholischen Geiste interpretiert hat, in dem es verstanden werden wollte?
Doch – die Kirche im slawischen Ausland. Dort wurden die Beschlüsse und Verlautbarungen des V2 so wenig wie möglich und so weit wie nötig umgesetzt: Keine Handkommunion, keine Messdienerinnen, Kommunionhelfer erst nach 1989, ständigen Diakone erst nach 1989, korrekt übersetzte Wandlungsworte „für viele“, keine Laienverbände ohne priesterliche Leitung, kein Eintopf mit Würstchen nach Fronleichnamsprozession… usw.
goll vor 2 Tagen: Immerather Dom
Vielleicht noch eine Hintergrundinfo zu obigem Bild: es handelt sich um den neo-romanischen Immerather Dom (St. Lambertus). Diese Kirche musste zusammen mit dem Dorf Immerath dem Braunkohletagebau weichen. Bauliches Vorbild für diese Kirche war der imposante romanische Mariendom in Andernach, den man natürlich noch besichtigen kann. In Neu-Immerath wurde eine Kapelle St. Lambertus neu gebaut, man hat dorthin auch Ausstattungsgegenstände (z. Bsp. einige Glocken, Glasfenster, etc.) aus der alten Kirche transferiert.
de.wikipedia.org/wiki/St._Lambertus_(Immerath)
Wirt1929 vor 2 Tagen: Aktuell
Weile zur Zeit mit meiner Frau im polnischen Gliwice und wir haben heute unseren Schwager feierlich mit einem Requiem vor der Bestattung zu Grabe getragen. In unserer Heimatpfarrei wird ein Requiem nur in Ausnahmefällen bei höher gestellten Persönlichkeiten der Pfarrei und des gesellschaftlichen Lebens oder Geweihten gefeiert. Für den verstorbenen „Normalkatholiken" bleibt die Namensnennung in der heiligen Messe am darauf folgenden Sonntag. Bedenkenswerte Anmerkung die Kritik nicht herausfordern will. Wir nehmen jedoch sehr viel Nachdenkliches mit nach Hause.
Versusdeum vor 2 Tagen: @Daniel68
Würde die auch im Zeitalter der Globalisierung noch überall lateinisch zelebrieren, wäre die Hl. Messe weltweit überall wortgleich (so wie bis 1970 im überliferten Ritus der Kirche) und alle könnten überall problemlos mitfeiern. Die wechselnden Gebete findet man im Schott und die Predigt könnte vielleicht jemand übersetzen. So what?
Ein Historiker erzählte, dass deutsche Soldaten nach Monaten im Schützengraben in Frsnkreich eine Hl. Messe in der Pfarrei besucht hätten. Als der Priester das. "Introibo ad altare Dei" begann, meinte ein Soldat erfreut: Das erste Deutsche Wort hier seit Monaten!".
Versusdeum vor 2 Tagen: Katechese bei den nationalen Sozialisten
@rosenstaedter Es gab Priester, die ins KZ kamen, weil sie weiter Jugendarbeit betrieben (vgl Weiler: Die [über 2000!] Geistlichen von Dachau). Ich denke, dass man es z.B. so machte, dass man zum Essen oder Kaffee vorbeikam und dabei einige Dinge erklärte. Und wenn man dabei im Garten saß, kamen "zufällig" auch ein paar Nachbarskinder zum Spielen. Und natürlich gab es auch immer die Predigt, auch, wenn nicht selten die Gesta(si)po mit im Kirchenschiff saß.
Versusdeum vor 2 Tagen: @chorbisch
Herzlichen Dank für die Hinweise. Und natürlich war die Kirche neoromanisch, was man spätestens beim Vergrößern selbst auf dem mobilen Mäusekino sieht.
Fink vor 2 Tagen: @ chorbisch- Danke für Ihre Antwort ! Der "kleine Katechismus" des Martin
Luther, davon habe ich schon gehört. Ich meine, der große Einbruch bei den Evangelischen kam schon im Zeitalter der Aufklärung vor 250 Jahren. Man bedenke, ein Dichter wie Lessing oder der Philosoph Immanuel Kant hatten sich damals schon vom Glauben an den biblischen Gott verabschiedet ! Meine Frage bleibt: Hat ein "Katechismus" bei den Evangelischen in den letzten 100 oder 200 Jahren irgendeine Rolle gespielt ?
rosenstaedter vor 2 Tagen: Als im "Dritten Reich" die katholischen Jugendverbände eingeschränkt wurden
Ich frage mich, wie der Religionsunterricht in dieser Zeit erfolgte?
Oder besser gesagt nicht erfolgte, wegen möglichen Repressalien durch die Behörden!
Ich vermute, dass damals die Basis für die Abkehr der "Religionen" gelegt wurde.
Das Katholische Wissen, die Weitergabe, Traditionen wurden unterdrückt!
Ein gutes Buch aus dieser Zeit:
"Als der Wagen nicht kam - Eine wahre Geschichte aus dem Widerstand" über Paulus van Husen, Autor Manfred Lütz.
Das Buch gibt einen ausgezeichneten Ausdruck über das katholische Leben in dieser Zeit!
Daniel68 vor 2 Tagen: Locike = Kirche im slawischen Ausland
Das konnten wir sogar in 70er bis 90er Jahren auch hier durch osteuropäische Erntehelfer feststellen. Ich weiss, dass hier bedingt durch große Ackerbau- / Gemüsehöfe seit Jahren eine große Zahl polnischer und rumänischer Arbeiter hier lebt. Polen füllten bis vor ein paar Jahren bei angebotenen Muttersprache-Gottesdiensten unsere große Pfarrkirche komplett aus; inzwischen ist bei nahezu gleichbleibenden polnischen Mitbürgern der Gottesdienstbesuch massiv eingebrochen. Dafür feiert jetzt die Rumänisch-orthodoxe Gemeinde in der Pfarrkirche mit großem Zulauf jeden Sonntag Abend einen Gottesdienst in ihrer Muttersprache und rumänischem Pfarrer.
chorbisch vor 2 Tagen: @ Fink, Versusdeum
@ Fink: Zumindest bei den Lutheranern gibt es einen "großen" und einen "kleinen" Katechismus. Ob Calvinisten und Reformierte etwas Vergleichbares haben, weiß ich nicht, halte es aber für wahrscheinlich.
Man sollte nicht vergessen, dass der Eindruck, bei den Protestanten dürften alle machen, was sie wollen, solange sie nur "gute Menschen" sind, ein Ergebnis der letzten 50 Jahre ist. Früher war das nicht so und die Pfarrer und das Presbyterium achtete auf Einhaltung der Regeln und Gebote, auch bei Hochschullehrern.
@Versusdeum: Das Foto zeigt den Abriss des sog. Immerather Dom, der dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen musste. Auch das ist nicht unbedingt eine "Frucht" der unmittelbaren Gegenwart. Daß Kirchen dem Tagebau oder Stauseen zum Opfer fielen, gab es schon vor Jahrzehnten. Aber ist der Stil nicht neo-romanisch?
Locike vor 2 Tagen: @ Daniel68
Dass Sie begeistert waren, das überrascht mich überhaupt nicht – Sie finden jeden Humbug toll und lachen zu jedem Sch….ß - das ist typisch deutsch.
Ich habe nichts gegen Segnungen von Haustieren, Autos, Ebikes, Roller …, wenn alles andere auch nicht vergessen wird – lesen Sie dazu Mt 23,23 (besonders den letzten Satz der Aussage Jesu)
Aber Rom liegt nicht im katholischen, slawischen Ausland.
Wenn ich die Kirche im Westen Europa mit der im Osten Europa vergleichen sollte, dann sieht der Vergleich wie folgt aus:
- Kirche im Westen Europa = wie eine Ordensgemeinschaft ohne Gelübde der Armut und offen für alle (Hetero, Homo, Divers u.a.), also ein buntes Zirkuszelt.
- Kirche im Osten Europa = wie eine Kartause.
Können Sie folgen?
Wilolf vor 2 Tagen: @Locike: alle 10 Jahre Gemeindemissionen
wurden von den „68ern“ INNERHALB der katholischen Kirche in D abgeschafft. Gibt es seit gut 50 Jahren nicht mehr. Daher ist auch unsere heutige Gesellschaft ungläubig und es muss wieder ganz von vorne angefangen werden: MISSION durch gläubige Missionare (vielleicht am besten aus Afrika). Damit die Menschen das Christentum überhaupt kennenlernen.
Bei Religionslehrern, Laienpredigern, Funktionärskatholiken… haben die Menschen in den letzten Jahrzehnten ja kein Christentum kennengelernt, sondern nur feministischen Ökosozialismus.
Daniel68 vor 2 Tagen: Locike = Gut dass sie es erwähnt haben:
Im katholischen Rom !! gibt es in einer Pfarrkirche einmal im Jahr einen Gottesdienst mit anschließender Tiersegung. An diesem Tag dürfen Hunde, Katzen etc. mit in die Kirche hinein und den Gottesdienst verfolgen. Vor dem Schlusssegen gehen die Tierhalter einzeln mit ihren Tieren nach vorne und der Pfarrer segnet sie. Draußen vor der Kirche geht es dann weiter mit Pferden oder anderen Tieren, die nicht in die Kirche passen. Es spielt ein Orchester und ist eine schöne Stimmung. Wir haben das zufällig entdeckt und waren begeistert. Die Tierhalter fiebern das ganze Jahr darauf hin. Und es sind alle Altersgruppen vertreten.
Locike vor 2 Tagen: der deutsche Stolz - auch eine Erklärung
Was machen die Anderen anders, als die Deutschen?
- sie feiern die hl. Messe so, wie sie gefeiert werden soll!
- sie lassen Laienverbände wie „ZdK“, „Wir sind Kirche“ und „Synodaler Weg“ nicht entstehen! Und wenn schon, dann unter der Leitung von Priestern!
- sie spenden freiwillig - ohne Kirchensteuer - genug Geld um neue, schöne Kirchen zu bauen!
Warum machen die Deutschen das nicht so?
3 mögliche Antworten, die man miteinander kombinieren kann:
1) weil wir selber nicht draufgekommen sind (und das beleidigt den deutschen Erfindergeist!).
2) weil wir es entwürdigend finden, etwas so zu machen, wie die anderen es bereits machen (wobei wir nicht andere imitieren, sondern dem Vatikan lediglich gehorchen würden!)
3) weil wir - deutsche Katholiken - nicht so leben wollen und Gottesdienste feiern, wie uns der Vatikan vorschreibt (nach 1945 schreiben wir niemandem etwas vor, wehe aber dem, der uns etwas verordnen will!)
Spukt die Mentalität aus den 30-er Jahren bei uns immer noch herum?
Daniel68 vor 2 Tagen: Sehr interessant
Versusdeum vor 2 Tagen: Schreckliches Bild übrigens
Und es macht es nicht besser, dass es wohl "nur" eine schöne neugotische Kirche war.
Versusdeum vor 2 Tagen: Pfarrer Jürgen Henkel belegt eindrucksvoll,
dass die Bruchlinien längst nicht mehr primär zwischen den Konfessionen verlaufen, sondern es nicht selten noch tiefere Gräben innerhalb der Konfessionen gibt. Jedenfalls kann ich jedes Wort Pfarrer Henkel unterstreichen - vieles davon sogar doppelt, während der "eigene" "Synodale Weg" mit seiner weitgehend horizontalen (oder gar vertikal abwärts gerichteten) Orientierung immer mehr zu einer beliebigen und weitgehend gleichgeschalteten Near Governmental Organization verkommt. Reisst in Deutschland endlich die "Brandmauer" gegen glaubenstreue Katholiken ein, sonst wird das nichts mehr bei uns!
Fink vor 2 Tagen: MIt dem Buch "Unter Heiden" hat der SZ-Journalist Tobias Haberl eine zutreffende
Analyse geliefert. Im LINK ein Gespräch von Bischof Oster mit dem Autor über dieses Buch.
Eine Frage hätte ich an den evangelisch-lutherischen Pfarrer Dr. Jürgen Henkel o.a.: Haben die Evangelischen eigentlich auch sowas wie einen Katechismus, der die (verbindliche) Glaubenslehre enthält (neben dem Neuen Testament natürlich)?
www.youtube.com/watch?v=HiS4S-QpWP0
antony vor 2 Tagen: Doku bei K-TV über Ausbrüche im Osten
Hier im Link
www.k-tv.org/kirche-im-osten-deutschlands-reportage/
antony vor 2 Tagen: Neue Aufbrüche in Ostdeutschland
Bei uns in der Werktagabendmesse in einer Kathedrale der neuen Bundesländer: Ca. 10-15 Menschen um die 20, überwiegend Männer. Gerade bereiten sich einige auf Taufe oder Firmung vor.
Wir erleben das hier seit 2 Jahren. Macht große Freude!
Locike vor 2 Tagen: Kirche im slawischen Ausland
In den 70-er, 80-er und 90-er Jahren war ich zu Gast in Polen, Kroatien, Slowenien und Tschechien. Ich konnte dort feststellen, dass die Katholiken dort nicht wegen:
Gottesdiensten für Haustiere,
Gottesdiensten mit Fahrrädern,
Narrenmessen im Fasching,
Homosegnungen,
Reisessen am Mittwoch,
Tanzabenden am Donnerstag,
Grillfesten am Freitag,
oder anderem Humbug zur Kirche kommen!
Sie kommen zur Kirche, feiern den NOM wie er gefeiert werden soll, gehen sie zu Beichte,
beten sie oft nach der hl. Messe für Ordens- und Priesterberufungen, feiern fast Jedes Jahr Exerzitien in den Gemeinden und alle 10 Jahre Gemeindemissionen (- so etwas kennt die Kirche in D gar nicht mehr!), weil sie an den Gott glauben, der sie zu Christus hinführt (vgl. Joh 6,44), Offenbar glaubt D an einen anderen Gott.
Um selbst Kommentare verfassen zu können nützen sie bitte die Desktop-Version.

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz