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Frankreich: Comeback der Beichte?

vor 4 Tagen in Weltkirche, 6 Lesermeinungen
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Eine neue Umfrage legt nahe, dass das Sakrament der Beichte in Frankreich eine Renaissance erlebt – Bemerkenswerte 50 Prozent der regelmäßigen Messbesucher gehen regelmäßig zur Beichte.


Paris (kath.net/pl) Bemerkenswerte 50 Prozent der regelmäßigen Messbesucher gehen regelmäßig zur Beichte. Das berichtet „The Pillar“ anhand eines Beitrags in der französischen katholischen Wochenzeitung „La Croix“. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop im Auftrag von Bayard-La Croix ergab, dass 50 % der wöchentlichen Messbesucher des Landes die Beichte, auch bekannt als Sakrament der Versöhnung, empfangen. In den Vorjahren waren dazu keine Zahlen erhoben worden, so dass kein Vergleich möglich ist. Die Ergebnisse der Ifop-Umfrage scheinen die weit verbreitete Annahme zu widerlegen, dass die Beichte unter Katholiken in westlichen Ländern stark zurückgeht.


Unter jenen Katholiken, die wenigstens einmal im Monat die Hl. Messe mitfeiern, sind es immer noch 36 %, die regelmäßig das Sakrament der Beichte empfangen. Dabei ist der Begriff der „regelmäßigen“ Beichte im Beitrag leider nicht näher erläutert.

Unter denjenigen, die weniger als einmal im Monat die Messe besuchen, aber dennoch gläubig sind, gehen 7 % zur Beichte, verglichen mit 12 % bei denen, die die Messe hauptsächlich zu besonderen Anlässen besuchen.

Pfarrer Jean-Marc Pimpaneau von der Kirche Saint-Louis d’Antin in Paris sagte gegenüber „La Croix“, er sei überzeugt, dass mehr Katholiken zur Beichte gingen. Dies liege „in der Luft“, erläutert er weiter im Hinblick auf sonstige Wiederbelebungen wie „die Rückkehr traditioneller Bräuche, Gebetswachen, Wallfahrten … und ein gewisses Sündenbewusstsein“.

In Saint-Louis d’Antin, das sich in der Nähe der beliebtesten Pariser Kaufhäuser befindet, kann täglich von 8 bis 20 Uhr gebeichtet werden. Am Kircheneingang hängen zwei Banner mit der Aufschrift: „Priester heißen Sie sieben Tage die Woche zur Beichte willkommen.“

Archivfoto: Papst Franziskus bei der Beichte

 


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Lesermeinungen

barbaletta vor 3 Tagen: Beichte

Vor 25 Jahren konnte man noch in deutschen Großstädten min. eine Kirche finden, in der feste Beichtzeiten angeboten wurden. In der Stadt Koblenz am Rhein konnte man damals jeden Tag beichten – entweder bei den Kapuzinern oder den Jesuiten in der Altstadt. Heute gibt es dort weder die Kapuziner noch die Jesuiten und bei einem Gemeindepfarrer kann man nur auf „Bestellung“ einen Termin ausmachen. Das traurige dabei ist, dass man, um den Termin auszumachen nicht den Pfarrer am Telefon erreicht, sondern zuerst die Pfarrsekretärin, der man erklären muss, dass man beichten möchte. Und deshalb ruft auch keiner an und kommt keiner zu Beichte. Die dumme Ausrede, es herrscht Priestermangel kann ich nicht mehr hören. Bei 5-9% Kirchenbesucher gibt es keinen Priestermangel in Deutschland.

Versusdeum vor 3 Tagen: "Empfanget den Heiligen Geist.

Wem Ihr die Sünden nachlasst, dem sind sie nachgelassen, wem Ihr sie behaltet [sic!], dem sind sie behalten."

Versusdeum vor 3 Tagen: Wer will schon nicht in den Himmel kommen?

Und auch dieses Sakrament wurde uns glasklar von Gott selbst geschenkt. Ich kann nicht verstehen, wie man die Stelle im Neuen Testament oder gar das Sakrament selbst leichtfertig igorieren kann.

Stefan Fleischer vor 3 Tagen: Ja, die Barmherzigkeit Gottes

Es gäbe vermutlich wieder mehr Beichten, wenn in unserer Verkündigung endlich die Verharmlosung von Sünde und Schuld aufhören würde. Die Rede von der grenzen- und bedingungslosen Barmherzigkeit Gottes – so richtig sie sein mag, wenn sie richtig verstanden wird – hat das Bedürfnis nach Vergebung, nach Erlösung in weiten Kreisen ausgelöscht. «Herr, du bist gerecht, alle deine Wege und Taten zeugen von deiner Barmherzigkeit und Wahrheit; wahr und gerecht ist dein Gericht in Ewigkeit.» (Tob 3,2) Alles in allem eine sehr hoffnungsreiche Wahrheit. Gott ist grösser. Er kann und will gleichzeitig gerecht und barmherzig sein. Wir müssen ihn nur darum bitten, aber auch bereit sein, unsere Schuld zu bezahlen. Aus dieser Sicht spielt dann das Fegfeuer, der Ort der Reinigung, eine entscheidende Rolle. Es sollte nur mehr, und zwar positiv, verkündet werden.

tieviekath vor 4 Tagen: Beichte - Ja.

Dasd ist sehr schön zu lesen. Ich selber habe den Empfang dieses Sakraments auch dadurch für mich durch ein gutes Vorbild "etabliert" : wenn man die Messe bei uns im Alten Ritus der Petrusbruderschaft besucht, gehört es ganz selbstverständlich#ändlich dazu, dass der Beichtstuhl (vorher oder auch während der Messe) besetzt ist und von Gläubigen auch genutzt wird. Mehr als 1000 Worte sagt manchmal so ein einfaches Beispiel.

Thomas-12 vor 4 Tagen: insgesamt erfreulich!

Man kann dies vermutlich als Anzeichen einer anhaltenden Wende von der Volks- zu Bekenntniskirche ansehen. Die Frage ist, ob auch die absoluten Zahlen der Beichten schon angestiegen sind, oder ob bloß die Anzahl der regelmäßigen Meßbesucher (im Sinne von Erfüllung des Sonntags-Meßbesuchsgebot) weiter zurückgegangen und dadurch die prozentuelle Anzahl der regelmäßig Beichtenden unter den regelmäßigen Meßbesuchern gestiegen ist. Ich vermute, daß beides der Fall sein könnte, also absolute Zunahme von Beichtenden neben leider immer noch zurückgehendem Meßbesuch...

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