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vor 2 Tagen in Prolife, 13 Lesermeinungen
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COMECE: „In der Debatte über Abtreibung braucht es nicht weitere ideologische Spaltungen, sondern vielmehr umsichtige politische Maßnahmen, die Frauen wirklich schützen und unterstützen und gleichzeitig ungeborenes menschliches Leben bewahren.“
Brüssel/Straßburg (kath.net/KAP/red) Das Europäische Parlament befasst sich diese Woche gleich zweimal mit dem Thema Abtreibung: Am Mittwoch steht die Abstimmung über eine Resolution an, die einen europaweit einfacheren und "sicheren" Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen unterstützen soll, angestoßen von einer abtreibungsbefürwortenden Bürgerinitiative. Zugleich soll auch in der Überarbeitung der EU-Opferschutzrichtlinie der Schwangerschaftsabbruch erstmals erwähnt werden. Im Vorfeld haben die katholischen Bischöfe der Europäischen Union deutliche Vorbehalte geäußert. Die Kommission der katholischen Bischofskonferenzen der EU (Comece) warnte vor einer politischen Normalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und mahnte zur Achtung der ethischen und rechtlichen Grenzen europäischer Gesetzgebung.
In ihrer Stellungnahme verweist die Comece auf die Lehre der katholischen Kirche, nach der menschliches Leben von der Zeugung an als schützenswert gilt. Abtreibung könne daher nicht als gewöhnliche Gesundheitsdienstleistung betrachtet werden. Ein medizinischer Eingriff von solcher Tragweite und mit weitreichenden ethischen Konsequenzen dürfe nicht als regulärer Bestandteil der Gesundheitsversorgung etabliert werden. Wörtlich vertreten die COMECE-Bischöfe: „In der Debatte über Abtreibung braucht es nicht weitere ideologische Spaltungen, sondern vielmehr umsichtige politische Maßnahmen, die Frauen wirklich schützen und unterstützen und gleichzeitig ungeborenes menschliches Leben bewahren.“
Darüber hinaus mahnt die Comece zur institutionellen Zurückhaltung. Die rechtliche Regelung des Schwangerschaftsabbruchs falle nach den geltenden EU-Verträgen in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. Eine europäische Initiative in diesem sensiblen Bereich berge das Risiko neuer Spannungen innerhalb der Union. Entscheidungen mit grundlegender ethischer Bedeutung sollten daher nicht auf supranationaler Ebene vorweggenommen werden.
Forderung nach Abtreibungs-Finanzierung
Ausgangspunkt der aktuellen Debatte ist die europäische Bürgerinitiative "My Body, My Choice", die nach eigenen Angaben mehr als eine Million Unterschriften gesammelt hat. Damit ist das Europäische Parlament verpflichtet, sich mit dem Anliegen zu befassen. Die Initiative fordert einen "sicheren" und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen für alle EU-Bürgerinnen. Da die nationalen Regelungen innerhalb der EU stark variieren, wird die EU-Kommission aufgefordert, einen freiwilligen Finanzierungsmechanismus einzurichten. Dieser soll es teilnehmenden Mitgliedstaaten ermöglichen, Frauen im Rahmen ihres jeweiligen nationalen Rechts den Zugang zu Abtreibungen zu finanzieren. Das Lebensrecht des Kindes wird weniger thematisiert, ebensowenig wird thematisiert, dass eine Abtreibung nur für die Mutter "sicher" sein kann, für das Kind aber gezielt tödlich enden soll.
Derzeit erlauben 25 der 27 EU-Mitgliedstaaten das Töten ungeborener Kinder unter bestimmten Voraussetzungen, etwa nach verpflichtender Beratung oder innerhalb festgelegter Fristen. Diese Fristen unterscheiden sich erheblich. In Malta und Polen sind Abtreibungen hingegen nur in engen Ausnahmefällen zulässig, etwa bei Gefahr für das Leben der Mutter. Die Unterschiede verdeutlichen die unterschiedlichen rechtlichen und gesellschaftlichen Bewertungen des Themas innerhalb Europas.
Erstmals Abtreibung in EU-Rechtsakt
Parallel zur Resolution stößt auch eine Überarbeitung der EU-Opferschutzrichtlinie 2012/29/EU auf Kritik. Die Richtlinie dient ursprünglich der Unterstützung von Opfern häuslicher und sexualisierter Gewalt. In der neuen Fassung wird Schwangerschaftsabbruch erstmals ausdrücklich als Teil der institutionellen Unterstützungsleistungen erwähnt. Mehrere Organisationen, darunter die Stiftung NEOS, die Asamblea por la Vida und die europäische Föderation One of Us, sehen darin einen problematischen Präzedenzfall.
Kritiker weisen darauf hin, dass der Begriff "Abtreibung" damit erstmals explizit in einem EU-Rechtsakt verankert werde. Dies habe nicht nur rechtliche, sondern auch symbolische Bedeutung, da der Eindruck entstehe, Schwangerschaftsabbruch sei ein regulärer Bestandteil der gesundheitlichen Grundversorgung in der Europäischen Union. Zugleich werde befürchtet, dass dadurch langfristig die Zuständigkeitsgrenzen zwischen EU und Mitgliedstaaten weiter verwischt würden.
Zudem wird beanstandet, dass die Einbindung des Themas Abtreibung in eine Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen inhaltlich nicht zwingend sei. Zwar bestehe breiter Konsens über die Notwendigkeit eines wirksamen Schutzes von Gewaltopfern, die Ausweitung auf reproduktionspolitische Fragen gehe jedoch über den ursprünglichen Zweck hinaus. Beobachter sehen darin den Versuch, politisch umstrittene Inhalte über bestehende Schutzinstrumente in europäisches Recht einzuführen.
Im weiteren Gesetzgebungsverfahren steht noch die Abstimmung im Plenum des Europäischen Parlaments an. Änderungen einzelner Passagen gelten jedoch als schwierig, da dies die gesamte Richtlinie betreffen würde. Kritiker sehen darin ein Dilemma zwischen dem Erhalt bewährter Schutzmechanismen und der Ablehnung umstrittener inhaltlicher Erweiterungen.
Ruf zur Sachlichkeit
Vor diesem Hintergrund fordert die Comece eine sachliche und verantwortungsbewusste Debatte. Ziel müsse es sein, Frauen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen, ohne grundlegende ethische Fragen zu verkürzen oder nationale Zuständigkeiten zu unterlaufen. Die Auseinandersetzung um den Schwangerschaftsabbruch bleibe damit eine zentrale gesellschaftliche und ethische Herausforderung für die Europäische Union.
????????? | Ahead of tomorrow’s @Europarl_EN vote on #MyVoiceMyChoice, we call on MEPs to exercise responsibility. “What is needed is not further ideological division, but prudent policies that protect/support women & safeguard unborn human life.” https://t.co/W5mmyXVjSP pic.twitter.com/h56yrof4JN
— The Catholic Church in the EU (@ComeceEu) December 16, 2025
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chorbisch vor 28 Stunden: @ Versusdeum
Aber im konkreten Fall hat doch offenbar die AfD eine rein sachliche Entscheidung als politisch motiviert dargestellt, um sich wieder als Opfer zu präsentieren.
Ich frage mich immer wieder, warum ich einer Partei die Lösung der großen Herausforderungen zutrauen soll, wenn die Mitglieder und Anhänger so oft vor allem durch Wehleidigkeit auffallen. Es hilft meiner Meinung nach auch nicht bei der Lösung aktueller Probleme, immer wieder Jahre zurückliegende Taten und Worte von Frau Merkel anklagend hervor zu kramen.
Ich finde die Verweigerung von bestimmten Mandaten auch unklug, aber der hilflose Auftritt des AfD-Alterspräsidenten bei der Konstituierung des Thüringer Landtags sprach auch nicht für die Partei. Der alte Herr schien völlig überfordert und in der Furcht des Herrn (Höcke) schielte er immer nach dessen Reaktion.
Souveräne Ausübung eines Ehrenamts sieht anders aus.
Johannes14,6 vor 29 Stunden: Den PROGRAMMAUFTRAG einfordern - worauf man sich beziehen kann
AUSGEWOGENHEIT
§26 Abs.2 Medienstaatsvertrag: Auftrag des ÖRR: die Angebote müssen eine UMFASSENDE und AUSGEWOGENE Information bieten. Die VIELFALT der MEINUNGEN ist in möglichster Breite und Vollständigkeit wiederzugeben.
§6 Abs.1 ZDF-Staatsvertrag (speziell ZDF): die Berichterstattung muss umfassend, wahrheitsgetreu und sachlich sein.
§11 MStV: allgemeine Programmgrundsätze: die WÜRDE des Menschen sowie sittliche und religiöse Überzeugungen sind zu achten. In Informationssendungen und der Berichterstattung ist gebotene OBJEKTIVITÄT und UNPARTEILICHKEIT zu wahren.
DISKRIMINIERUNGSVERBOT
§6, Abs 1, Nr2 (bezieht sich zwar auf Werbung, aber übertragbar): Inhalte dürfen keine Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Abstammung, Rasse, Sprache, Herkunft, Glauben oder religiösen/politischen Anschauungen beinhalten oder fördern.
§3 Abs1 MStV und ÖRR gebunden an das Grundgesetz Art 3: Die MENSCHENWÜRDE ist zu achten
Anhand dieser eigenen Grundsätze gibt es wohl zahlreiche Verletzungen!
Johannes14,6 vor 31 Stunden: "Der ÖRR muss beweisen, daß er ausgewogen ist"
@Fink Ja, M. v. Gersdorff macht wirklich gute, aktuelle, informative Beiträge, ohne Polemik.
Ich nehme diese TV - Sendungen nur nachträglich durch Berichte wahr (sehe idR kein ÖRR)- aber es ist wichtig, solche einseitig gegen Christen gerichteten Sendungen zu monieren, durch eine Beschwerde beim Fernsehrat oder Programmdirektor (limitierend ist natürlich der zeitl. Aufwand) -- denn der AUFTRAG der ÖRR lautet:
Das Programm soll AUSGEWOGEN sein.
Durch die Klage einer Bürgerin aus Bayern hat es jetzt eine entscheidende Änderung gegeben, der ÖRR steht sozusagen unter Beobachtung:
"Das Bundesverwaltungsgericht(Leipzig) hat entschieden: GERICHTE DÜRFEN PRÜFEN, ob ARD, ZDF und Deutschlandfunk ausgewogen berichten. Im Interview erklärt der Rechtsanwalt Carlos A. Gebauer, warum das revolutionär ist und was dem ÖRR nun droht."
www.cicero.de/kultur/ard-zdf-deutschlandradio-ausgewogenheit-gericht-gebauer-interview
Fink vor 32 Stunden: @ Johannes14,6 - Danke für den Link auf dieses Video, das sollte weite
Verbreitung finden ! Der Mathias von Gersdorff macht auf seinem YouTube-Kanal regelmäßig gute Beiträge, wie es scheint. Aber ich kenne ihn noch zu wenig.
Johannes14,6 vor 32 Stunden: Wenn noch die Kommission zustimmt, ist die Regelung angenommen!
Die Übergriffe der EU, die Missachtung des Subsidiaritätsprinzips, der Souveränität der Staaten, sind inzwischen unerträglich.
DIESES Konstrukt "EU" schützt nicht die europäischen, christlichen Werte, sondern VERRÄT sie.
@Fink Die "Christenverfolgung" in den öffentlich-rechtlichen Medien ist von "subtil" in das Stadium "offene Hetze" übergegangen. Solange der Christ sich Mainstream-konform und angepasst verhält, ok. Aber wehe, einer fängt an, aus dem Glauben heraus sich politisch zu äußern oder als junger christlicher Blogger Follower zu sammeln, dann ist er plötzlich EINE GEFAHR und es blühen die V-Theorien von internationaler Vernetzung und neuen Kreuzzügen. M.v. Gersdorff listet Sendungen alleine aus den letzten Wochen auf und sieht darin (mit Recht!) eine KAMPAGNE (Böhmermann, Monitor, Reportagen)
Nach dem Motto:
Wird der CHRIST UNBEQUEM, ist er plötzlich RECHTSEXTREM.
Schön wäre es, unsere Bischöfe würden Gläubigen RÜCKEN - DECKUNG GEBEN statt ihnen in den Rücken zu fallen..
www.youtube.com/watch?v=SAgxfM_SwOI&t=579s M.v. Gersdorff, Hetze gegen Christen im ÖRR
Versusdeum vor 32 Stunden: Wenigstens auf europäischer Ebene
funktioniert die Bischofskonferenz offenbar. In Deutschland ist sie längst ein Vehikel zur Etablierung einer "anderen Kirche", wie der "Synodale Weg" und seine geplanten offen gegenkirchlichen Strukturen belegen.
Versusdeum vor 33 Stunden: @LetUsPray
Ein paar Fakten zur tatsächlichen Diskriminierung der AfD:
- Kein Abgeordneter bis hinunter zu den Gemeinderäten darf einem Antrag der größten deutschen (Oppositions-) Partei zustimmen, sonst droht Parteiausschluss.
- Niemand bis hinunter in die Gemeinden darf einen eigenen Antrag so formulieren, dass die AfD zustimmen könnte. Das wäre "unverzeilich" und solch eine demokratische Abstimmung müsste "rückgängig gemacht werden", auch, wenn dies gerichtsfest verfassungswidrig ist (so ohne jegliche Konsequenz das Urteil im Fall von Merkels Befehl)
- Beides generiert antidemokratische linke Mehrheiten und erlaubt ausschließlich linke Gesetze / Politik! In Gemeinden blockiert dieser Irrsinn z.T. wichtige Projekte, wie selbst rote und "grüne" Gemeinderäte beklagen
- Der AfD werden sogar rechtlich zustehende Ämter verweigert, etwa das eines Bundestagsvizepräsidenten
- Die AfD ist Jahr für Jahr das Hauptopfer politischer Gewalt. Dass dies die "Grünen" seien, war reine Fake News.
- ...
LetUsPray vor 2 Tagen: @Uwe Lay
Wir haben das etwas geschaut und es ging nicht um den Weihnachtsbaum sondern um das empfindliche Bodenparkett. Der Baum wurde wie bei andere Fraktionen such lediglich vor die Tür platziert. Also ist die Überschrift etwas irreführend. Generell ist schnell die vermeintliche Diskriminierung der AFD ein Aufschrei. Hier sollte der Bürger auch mehr als Überschrift lesen. Unser Rathaus hat den Weihnachtsbaum vor das Gebäude hingestellt und politisch neutral innen auf Weihnachten verzichtet weil hier viele Flüchtlinge leben die das christliche Weihnachten nicht feiern. Protest beider christlicher Kirchen sehr klein und in Interviews Verständnis für die nicht christlichen Asylgruppen.
stenov vor 2 Tagen: Vorsicht!
Wenn das durchgewunken wird, legt sich das linke Europa direkt mit Gott selbst an. Man kann sich Gnade auch verscherzen.
LetUsPray vor 2 Tagen: @ Fink charismatische Gemeinschaften
In den USA gibt es verschiedene katholische erneuerte Gemeinschaften und die gehören ganz ohne Probleme dazu. Wir bekamen von der Familie berichtet, dass es seinerzeit wohl in Köln Bedenken gab weil die Emmanuel Gemeinschaft dort sich setzen wollte. Das sah man kritisch und Ihr Link zeigt exact die Vorurteile auf. Wie ist die Entwicklung in Europe und Deutschland passiert, dass Angst im Raum steht, wenn eine Gruppe religiös ist. Was ist in den Jahrzehnten passiert? Früher wurde das Moderne von der Kanzel verteufelt und heute ist es das Gegenteil. Alt oder konservativ ist Gefährlich und Modern ist Richtig. Unbelievable !
Uwe Lay vor 2 Tagen: Eine kleine Ergänzung
AfD stellt Weihnachtsbaum in Landtag auf – Verwaltung läßt den Baum entfernen, berichtet die "Welt" am 17.12.2025. Weihnachten hat in einem Parlament Deutschlands eben nichts zu suchen!
Uwe Lay Pro Theol Blohspot
Uwe Lay vor 2 Tagen: Die Linke Spaniens ist sich treu
In Spanien ist die politische Linke stets antikatholisch ausgerichtet, es gehört sozusagen zu ihrer DNA. So muß die Kirche eben da kämpfen. In Deutschland dagegen will man sich mit der Linken verbrüdern und vergißt dabei, daß auch hier die Linken antikatholisch sind.
Uwe Lay Pro Theol Blogspot
Fink vor 2 Tagen: Links- antichristliche Propaganda des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Als Beispiel heute tagesschau.de - siehe LINK.
Da wird ein Schreckens- und Zerrbild von christlichen Erneuerungsbewegungen gezeichnet. Uuhuhu, gefährlich, gefährlich...Fürchtet ihr den schwarzen Mann...Ironie aus.
Und eine solche Stimmungsmache müssen wir alle mit unseren Gebühren bezahlen ! Wie lange geht das noch so?
www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/erneuerungsbewegung-100.html
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